Jedes Jahr im Mai ist es wieder soweit und die Zeit der saftigen, roten Erdbeeren bricht wieder an. Ob nun mit Schlagsahne, auf dem Kuchen, als Eisbecher oder eine von vielen weiteren leckeren Zubereitungsformen, Erdbeeren sind eine köstliche Verführung für den Gaumen. Sie ist eine der wenigen Obstsorten, die selbst von Kindern völlig unproblematisch gegessen wird, während hingegen etwa Äpfel, Birnen und Trauben strikt gemieden werden. Außerdem besitzen sie sehr viele Vitamine, die unser Körper dringend benötigt und können sogar bei einer Frühjahrsdiät sehr förderlich sein. Rund 100 Gramm Erdbeeren enthalten immerhin gerade einmal 23 Kalorien.
Zudem liefern Erdbeeren neben vielen essenziellen Vitaminen auch noch große Mengen an Folsäure, Biotin und Vitamin C sowie Zink, Mangan und Kupfer. Daneben sind die süßen Früchte aber auch für ihre krebshemmende Wirkung weitreichend bekannt. Sie schützen aber auch gegen Herz- und Kreislauferkrankungen und wirken zudem entzündungshemmend. Trotz ihrer gesunden Eigenschaften reagieren viele Menschen allergisch auf die Erdbeere.
Wie macht sich eine Erdbeerallergie bemerkbar?
Ob nun als Milchshake, Erdbeereis, Kuchen oder mit Schlagsahne, Erdbeeren findet man im Frühjahr in vielen Speisen und Getränken. In nahezu jeder Zeitschrift findet man außerdem ein anderes, leckeres Erdbeer-Rezept, das man natürlich auch gleich ausprobieren möchte. Allerdings können Erdbeeren für einige Menschen sehr heimtückisch werden. Denn schon nach ein paar Stunden kann es sein, dass man plötzlich nur schwer atmen kann, die Haut juckt und übersät mit roten Flecken ist, die sich nach und nach zu Quaddeln bilden. Auch die Zunge kann mitunter auf bis zu der doppelten Größe anschwellen, ebenso die Schleimhäute im Rachen. Weitere Symptome bei einer Erdbeerallergie können sein:
- Jucken und Brennen der Mundschleimhaut
- Jucken und Brennen des Rachens
- Quaddeln im Mundraum
- Hautschwellung
- Magenschmerzen
- Verdauungsstörungen
- Übelkeit
Doch handelt es sich hierbei trotz allem noch um recht harmlose Symptome. Denn eine Allergie gegen Erdbeeren kann sich unter Umständen sogar in Form von Atemnot oder einem anaphylaktischen Schock äußern.
Wodurch wird eine Erdbeerallergie ausgelöst?
Bislang gibt es noch keine fundierte wissenschaftliche Erkenntnis über die Ursache der Erdbeerallergie. Es wird allerdings vermutet, dass wohl die kleinen, grünen Punkte auf der Oberfläche der Erdbeere wohl Schuld daran sind, dass in unserem Körper so einiges drunter und drüber geht. In der Tat erscheint diese Vermutung auch plausibel, denn die grünen Punkte ähneln in ihrer Zusammensetzung doch sehr der von Nüssen. Häufig konnte bei Betroffenen auch eine Allergie auf Nüsse nachgewiesen werden.
Es gibt aber auch weitere Studien, nach denen man davon ausgehen kann, dass wohl der rote Farbstoff der Erdbeere die Wurzel allen Übels ist. Wieder andere Thesen lassen vermuten, die in der Erdbeere enthaltenen Eiweißverbindungen sind Schuld an der Allergie, denn diese ähneln denen der Birkenpollen. Immerhin weisen Betroffene mit einer Birkenpollenallergie nicht selten die gleichen Symptome auf, wenn sie Erdbeeren verzehren. Welche dieser Vermutungen nun aber tatsächlich zutrifft, konnte bisher noch nicht eingehend geklärt werden.
Was tun bei Erdbeerallergie?
Sobald sich erste Symptome einer Erdbeerallergie zeigen, sollte man sich von einem Arzt untersuchen lassen, und abklären, ob es sich tatsächlich um eine Erdbeerallergie handelt. Denn unter Umständen handelt es sich nicht um eine Allergie gegen Erdbeeren, sondern vielmehr gegen Schimmelsporen. Diese können sich schon innerhalb kurzer Zeit auf den Erdbeeren bilden, wenn sie mehrere Tage lagern. Es kann durchaus auch passieren, dass die Ursache der Symptome nicht in einer Erdbeerallergie zu suchen ist und auch nicht in Schimmelsporen. Denn auch Düngemittel oder Insektizide, mit denen die Früchte unter Umständen behandelt worden sein können, sind in der Lage, sehr ähnliche Symptome auszulösen.
Statistik zum Thema
Anteil der Allergiker in Deutschland
Quelle: ECARF (Deutschland, 2011, 18-65 Jahre)
Sollte man bereits schon einmal nach dem Verzehr von Erdbeeren eine allergische Reaktion gezeigt haben, so ist es ratsam, auf einen nochmaligen Verzehr von Erdbeeren grundsätzlich zu verzichten. Denn von Mal zu Mal kann es sein, dass sich die Intensität der Symptome verstärkt. Zeigen sich nur leichte Auswirkungen nach dem Verzehr, kann eventuell bereits eine Salbe aus der Apotheke Linderung gegen Hautausschläge bringen. Handelt es sich jedoch um einen schweren Fall einer allergischen Immunreaktion, so sollte man unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen, unter Umständen sogar den Notarzt kontaktieren, sollte es zu Atemnot und einem anaphylaktischen Schock kommen.
Erdbeerallergie bei Kindern
Während eine Erdbeerallergie bei Erwachsenen noch relativ harmlos verlaufen kann, gilt bei Babys und Kleinkindern äußerste Vorsicht. Bei ihnen können beinahe alle Organe betroffen sein, meist aber die Augen, die Haut und die Atmungsorgane, aber auch die Verdauungsorgane. Die Symptome können mitunter sehr rasch auftreten.
Symptome auf der Haut
Auf der Haut können sich ebenso wie beim Erwachsenen Rötungen, Schwellungen und auch Quaddeln bemerkbar machen. Häufig zeigen sich auch flächenhafte Rötungen der Haut in Verbindung mit Bläschenbildung und Knötchen, die schließlich zur Krusten- und Schuppenbildung führen können. Meist ist dies chronisch.
Symptome am Auge
Auch an den Augen können Symptome auftreten, die sich etwa in Form geschwollener Augenlider äußern, die mitunter sogar entzündet oder auch verklebt sein können.
Symptome an den Atmungsorganen
Die Atmungsorgane können bei Babys und Kindern ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden. Hier kommt es häufig zu kurzzeitigem Heuschnupfen oder einem Dauerschnupfen, auch ein Niesreiz kann sich bemerkbar machen. In einigle Fällen kann auch Asthma bronchiale auftreten. Ebenso kommt es vor, dass der Hals-, Nasen- und Rachenraum entzündet sein kann, gelegentlich sind Hals und Kehlkopf sogar geschwollen, was unter Umständen sogar zu akuter Atemnot führen kann.
Symptome am Verdauungstrakt
Nicht selten zeigen sich auch solche Symptome wie etwa Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie kolikartige Bauchschmerzen. Auch eine Gastritis, eine Magenschleimhautentzündung, ist möglich.
Ebenso wie auch beim Erwachsenen kann es auch bei Kindern zu einem anaphylaktischen Schock kommen, also einer extremen Immunreaktion, weshalb gerade bei Kindern, bei denen eine Erdbeerallergie bekannt ist, stets ein Notfallset mitgeführt werden sollte. Dieses besteht meist aus einem Inhalator, Kortison und Tropfen, in denen ein antaillierendes Medikament enthalten ist. Je nach Schwere der Allergie kann es auch notwendig sein, einen Adrenalin-Autoinjektor in dieses Notfallset zu integrieren.
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Thomas Jäkel meint
Ich bin allergisch gege Erdbeeren mit Schwindelgefühl, Juckreiz und Schwellungen, reagiere aber nicht auf Birkenblütenpollen.
Warum ist die Erdbeere kein kennzeichnungspflichtiges Allergen?