Wer kennt nicht aus dem Comic „Catwoman“, die im schwarzen Kostüm die Nächte durchstreift hat? Charakteristisch waren auch ihre Stiefel: bis über die Knie reichende Overknee-Boots. Zu Zeiten ihres ersten Erscheinens 1940 waren diese verpönt, hatten ein verruchtes und billiges Image und galten als unerhört. Heute bestimmen sie längst auch das alltägliche Straßenbild im Winter: Die Overknee-Stiefel haben es über die Laufstege von Paris und Mailand in den Schuhschrank zahlreicher Frauen geschafft, ohne dass diese als Rächerin die Stadt durchstreifen. Overknee-Stiefel sind „in“ wie nie!
Sie wärmen auch die Beine
Wie der Name schon sagt, sind Overknee-Stiefel Schuhe für die Frau, deren Schaft bis über das Knie reicht. Sie werden auch „Overknees“ genannt und kommen im Herbst und Winter immer mehr in Mode. Ihr unschlagbarer Vorteil: Sie wärmen nicht nur die Damenfüße, sondern auch Waden und Knie und können so modisch mit vielen Varianten kombiniert werden. Overknee-Stiefel sind daher besonders angesagt, sie gelten als wild, warm und topmodern. Zudem sind sie meist sehr bequem und verlängern optisch das Bein. Damit machen sie anderen Stiefeln, Stiefeletten und Boots Konkurrenz. Sie sind zumeist aus weichem Leder hergestellt: Veloursleder, Glattleder oder Nappaleder beispielsweise. Innen können die Stiefel gefüttert sein. Es gibt sie mit Absatz und ohne, in zahlreichen Farben und Formen. Accessoires und Applikationen werden je nach Trend hinzugefügt. Von Natur aus wirkt dieser Schuh extravagant und meist elegant – aber es kommt auf die Kombination an.
Varianten und Kombinationen
Der verruchte und billige Ruf der Overknee-Stiefel ist auch in der heutigen Mode immer noch präsent. Je nach Kombination kann dieser Schuh – ob im Winter oder sogar im Sommer – elegant aber auch billig aussehen: Julia Roberts hat Letzteres in „Pretty Woman“ eindrucksvoll bewiesen. Daher kommt es immer auf die modische Kombination an, wie die Overknee-Stiefel wirken. Sind die Schuhe selbst bereits auffällig, sollte die Kleidung eher unverfänglich sein: einfache Oberteile, nicht allzu glitzernde Kleider und zu kurze Röcke. Gerade ein Mini darf nicht zu kurz und eng geraten, andere Röcke sollten eher zwei Fingerbreit über den Rand von glatten Stiefeln hinausragen. Haben die Schuhe einen dicken oder sogar umgekrempelten Rand, sollten die Röcke nicht über die Stiefel reichen – das lässt die Beine optisch dick wirken.
Wer sichergehen will, kombiniert diesen Schuh mit engen Jeans, Leggings oder Treckings. Weite Hosen, die in die Stiefel gepresst werden, sind unpassend. Auch zu hohe Absätze können schnell billig wirken, gerade bei glänzenden Stiefeln – die flache Variante ist in diesem Fall weniger aufdringlich. Ebenso sollten die Stoffe der Beinbekleidung eher derb und fließend sein: Blickdichte Strumpfhosen oder Leggings sowie Röcke aus starkem Strick beispielsweise eignen sich hervorragend. Auch beim Material gibt es eine Grundregel: weniger Lack! Dieses Material hat bei vielen sofort die Assoziation zu Peitsche und Gummimaske.
Tipps für den Kauf
Beachtet Frau diese Fashionregeln, kann sie beruhigt auch zu Overknee-Stiefeln greifen. Beim Kauf sollten die Damen auf einiges achten. Der Schaft darf zwar an den Waden eng anliegen, aber weiter oben nicht zu eng sein: Werden die Knie eingeschnürt, sieht das nicht nur unschön aus, sondern wird auf Dauer auch unbequem. Auch sollte Frau nicht zu geizig sein. Um lange Freude an diesen Schuhen zu haben, sollte lieber einmal tiefer in das Portemonnaie gegriffen werden. Hier gilt: Wer billig kauft, kauft meist zweimal!
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