Mit dem Begriff allein verbinden Menschen äußert unterschiedliche Dinge, je nach dem, in welchen Bezug man diese setzt. Hygiene als Wortstamm stammt dabei ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet „gesunde Kunst“, was vermutlich zur Hygieia führt, der Göttin der Gesundheit. Jeder Mensch hat andere Ansprüche und fokussiert sich demnach mehr oder weniger auf seine eigene Gesundheit, die maßgeblich mit der Körperhygiene zu tun hat. Hierdurch werden Krankheiten verhütet, aber auch die Grundlagen für ein gesundes, vitales Leben gesetzt.
Als wichtigste medizinische Maßnahme im Zusammenhang mit Hygiene dürfte die Desinfektion gelten, wodurch aufgenommene Bakterien abgetötet respektive Keime um einen großen Faktor reduziert werden, sodass keine Infizierung mehr möglich ist. Der Mund, die Hände und der Genitalbereich zählen dabei zu den wesentlichen Infektionsherden, woraus eine Vielzahl an Entzündungen und Krankheiten ihren Ursprung nehmen. Körperhygiene kann aber auch übertrieben werden und dadurch eine schädigende Wirkung nehmen.
Übertriebene Sauberkeit ist schädlich
Da Krankheitserreger vornehmlich durch die Umgebung aufgenommen und abgegeben werden, zählen Bereiche wie Toiletten, Küchen und Schlafzimmer zu denen mit dem höchsten Übertragungsrisiko. Von Seiten der Wissenschaft wird zwar der Gebrauch von herkömmlichen Reinigungsmitteln im Haushalt als ausreichend angesehen, Produkte mit bakterizider, antibakterieller oder antimikrobieller Wirksamkeit aber durchweg abgelehnt. Ursächlich hierfür könnte der in großen Studien aufgetretene Zusammenhang sein, wonach eine übertriebene Sauberkeit im Haushalt zu einem erhöhten Risiko an Allergien führt. Erklärt wird dies mit dem dadurch verringerten Kontakt mit Keimen und Bakterien, die vor allem in jungen Jahren durch das Immunsystem abgewehrt werden und dieses stärken können.
Maß halten bei der Körperhygiene
Der Mensch neigt dazu, Menschen in seiner Umgebung als „unhygienisch“ zu titulieren, wenn sich dies durch Gerüche oder andere Elemente bemerkbar macht. Andererseits trifft man auf Ablehnung, wenn jemand übermäßig stark parfümiert ist und dadurch kein einziger Eigengeruch spürbar wird, was psychologisch bei zwischenmenschlichen Beziehungen bedeutsam ist. Schweiß als natürliche Schutzreaktion des Körpers ist an sich geruchlos, sodass ein beißender Geruch durch die Vermischung mit auf der Haut befindlichen Bakterien und Keimen entsteht. Der Gebrauch von Deodorants ist deshalb nur ratsam, wenn dieser auf trockener und gereinigter Haut aufgetragen wird, ansonsten drohen Hautirritationen. Die Achselregionen bilden einen guten Nährboden für Bakterien, sodass regelmäßiges Abwaschen mit frischem Wasser empfehlenswert ist.
Etwas anders sieht es beim Gebrauch von speziellen Pflegeprodukten aus, die vor oder nach dem Einsatz von Make-Up aufgetragen werden. Hier werden sehr stark Produkte mit Inhaltsstoffen angeboten, die der Haut viel Feuchtigkeit entziehen und sie so bei regelmäßigem Auftreten punktuell austrocknen lassen. Da die vitalisierenden Stoffe nicht mehr ausreichend aufgenommen werden können, gleichen diese Stellen einem Schlachtfeld für Keime und Bakterien. Verzichten sollte man daher auf jegliche Kosmetik mit Schadstoffen. Es gibt auch hier Pflegelinien, die gegen Hautunreinheiten genutzt werden und dabei antibakteriell pflegen.
Hautverträglichkeit und andere Eigenschaften
Leidet man unter einer gereizten, empfindsamen Haut oder stark ausgeprägten Allergien, dann sind pH-neutrale und parfümfreie Pflegeprodukte die richtige Wahl. Es gibt auch desinfizierende Hygienereiniger, die aufgrund der hohen Dosierung allerdings nur in sensiblen Bereichen wie der Lebensmittelherstellung oder im Krankenhaus genutzt werden. Man sollte wissen, dass Wasser respektive Feuchtigkeit immer eine Grundlage für Bakterienwachstum darstellt. So entsteht bei regelmäßig nicht vollständig abgetrockneten Füßen, inklusive der Zehenzwischenräume, höchstwahrscheinlich Fußpilz. Verständlich, dass Handtücher diese Krankheitserreger sammeln und deshalb regelmäßig gewechselt werden sollten.
Auch störender Mundgeruch entsteht dadurch, dass sich Mikroorganismen in der Mundhöhle sammeln beziehungsweise von dort nicht vollständig entfernt wurden, sodass durch Essensreste diese Bakterien und Keime wachsen können und sich etwa auf der Zunge zusätzlich ablagern. Der Gebrauch von Zahnseide respektive einer Mundspülung vermindert dieses Risiko größtenteils.
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