Gesunde Zähne sind das Aushängeschild in der Gesellschaft, sie geben dem Gegenüber eine positive Grundeinstellung und haben neben psychologischen Komponenten auch Auswirkungen auf andere Bereiche des Körpers. Dabei kann man Zahnpflege komplementär zur Mundhygiene sehen, die beide aufeinander aufbauen. Zahnpflege hat aber auch ganz praktische Gründe, denn Mundgeruch entsteht durch die Ablagerung von Bakterien, was auf eine mangelnde Mundhygiene zurückzuführen ist. Allerdings setzt Zahnpflege jeweils individuell an, denn jeder Mensch reagiert anders auf Säuren und Reize, die etwa Karies begünstigen oder Zahnfleischprobleme verursachen können.
In der Zahnmedizin nimmt die Prophylaxe, also eine Ansammlung vorbeugender Maßnahmen, eine wesentliche Funktion im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung ein. Menschen mit einem erhöhten Risiko an Karies und Parodontitis werden im Rahmen intensiv prophylaktischer Maßnahmen behandelt.
Die mechanische Entfernung von Plaque
Plaque ist ein mehrschichtiger Biofilm auf den Zähnen, welcher Eiweiße, Kohlenhydrate, Phosphate und andere Mikroorganismen enthält. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Plaque eine Hauptursache beim Entstehen von Parodontitis, Gingivitis und Karies darstellt. Ein umschreibendes Wort ist hierbei Zahnbelag, welcher sich in unterschiedlicher Konsistenz entwickeln kann. Vor allem Nahrungsrückstände, die einen hohen Zuckeranteil aufweisen und dadurch die Entstehung von Mikroorganismen begünstigen, sorgen für den nach der Nahrungsaufnahme spürbaren Belag.
Schädigende Säure kann sich dadurch wesentlich einfach bilden, sogenannte Läsionen schädigen die Zahnoberfläche und führen im Ergebnis zu Kariesbildung. Werden die Zähne nicht regelmäßig geputzt, dann werden durch den Speichel zusätzliche Mineralstoffe aufgenommen und bilden die Grundlage für Zahnstein.
Zahnstein kann aufgrund der rauen Oberfläche die Bildung neuer Bakterien verstärken, insbesondere aber nur mit entsprechendem Werkzeug oder im Rahmen der professionellen Zahnreinigung entfernt werden. Zahnpflege als integraler Bestandteil der Mundhygiene ist deshalb auch so wichtig, weil durch anaerobe Mikroorganismen sich neue Stoffe ausbilden können, welche die Immunabwehr des Körpers reizen und sich durch Zahnfleischentzündung äußern.
Speisereste vor dem Zähneputzen mit Wasser ausspülen
Da die Mineralisation des Zahnbelags schon nach kurzer Zeit eintritt, ist eine regelmäßige Zahnpflege unabdingbar für eine gesunde Mundhygiene. Morgens, mittags und abends sollten die Zähne mindestens geputzt werden. Zwei bis drei Minuten gelten als ideal, wobei nicht unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme geputzt werden sollte. Der Zahnschmelz ist aufgrund der darin enthaltenen Säure kurzzeitig aufgeweicht, übrigens auch in entsprechenden Getränken vorhanden, sodass der Zahnschmelz geschädigt werden kann – 30-Minuten-Abstand gelten dabei als Richtwert, gründliches Ausspülen beschleunigt die Sache.
Beim Putzen selbst sollte man mit System vorgehen, idealerweise am Oberkiefer hinten rechts an den Vorderseiten über die gesamte Breite hinweg. Dasselbe nun mit dem Unterkiefer, anschließend werden die Innenflächen in derselben Reihenfolge gereinigt und zum Schluss die Kauflächen.
Die geeignete Zahnbürste wählen
Zahnbürsten mit kurzem Kopf weisen ein kleines Borstenfeld auf, womit insbesondere schwer zugängliche Ecken erreicht werden können. Wichtig für die Grundreinigung sind Zahnbürsten in der richtigen Borstenstärke, wodurch zu starker Druck vermieden und eine Schädigung von Zahnschmelz und Zahnfleisch ausbleibt. Auch Zahnbürsten müssen folgerichtig gelagert und gereinigt werden, anderenfalls fungieren sie als Nährboden für Bakterien. Deshalb zunächst gründlich mit klarem Wasser abspülen, austrocknen lassen und stets mit dem Kopf nach oben in den Becher stecken. Man empfiehlt den Austausch alle drei Monate, da Borsten auch nur bedingt haltbar sind und an Elastizität verlieren.
Mundspülung als Ergänzung
Gerade die Zahnzwischenräume sind nach Auskunft von Zahnärzten für eine hohe Zahl an Parodontitis- und Kariesfällen verantwortlich, da sie schwerlich zu erreichen sind. Mittels einer Mundspülung kann man Zahnfleischblutungen und andere Entzündungen vorbeugen, wobei diese grundsätzlich nach dem Zähneputzen angewandt werden sollte. Bakterizide und mineralisierende Inhaltsstoffe sind in Kombination mit Chlorhexidin eine Grundlage, um Bakterien die Nährstoffbasis zu entziehen. Geschmacksirritationen und Verfärbungen des Zahnfleisches sind je nach persönlicher Mundhygiene möglich, sodass stets ein Gebrauch mit dem behandelnden Zahnarzt abgesprochen werden muss.
Artikelbild: © Pressmaster / Shutterstock