Fast jeder hat es als Kind gemacht und aus Kastanien kleine Menschen gebaut, Ostereier ausgeblasen und selbst angemalt oder den Hut aus Papier gezaubert. Basteln begleitet fast jeden Menschen durch seine Kindheit. Nicht zu Unrecht, denn es hat einen wertvollen erzieherischen Hintergrund. Basteln schult. Bei so manchem hat das Basteln den Sprung auch ins Erwachsenenleben geschafft. Denn neben der förderlichen Eigenschaft hat Basteln vor allem einen Vorteil: Es macht in jedem Alter Spaß!
Vom Fördern und Fordern: Spielerisch lernen die Kinder
Beim Basteln steht der Spaß im Vordergrund, nicht das Ergebnis, das zum Schluss heraus kommen soll. Das ist der große Unterschied zum Heimwerkern oder dem Handwerk. Gerade in der Erziehung verbindet das Basteln die Freude mit Weiterentwicklung. Neben Feinmotorik werden Ausdauer und Konzentration geschult. Aber auch die kommunikativen Fähigkeiten sind gefordert. Mit dieser Beschäftigung kann der Kreativität freien Lauf gelassen werden. Verschiedene Formen werden spielerisch erlernt, das manuelle Geschick wird geschult und die Fingerfertigkeit gesteigert. Selbst rastlose Kinder können über das Basteln die Zeit vergessen und ganz ruhig werden. Und wenn dann noch das gebastelte Kunstwerk in der Wohnung aufgehangen wird, kennt der Stolz keine Grenzen mehr. Dann fühlen sich kleine Kinder ganz groß.
Mit allem und jedem: Alles kann nur Bastelgrundlage werden
Es gibt eigentlich nichts, mit dem nicht gebastelt werden kann. Das fängt mit alltäglichen Haushaltsgegenständen wie Wäscheklammern und Korken an, geht über Naturmaterialien wie Steine, Blätter, Zweige, Kastanien & Co und kann bis zur komplizierten Papierfalttechnik führen. Aus herkömmlichem Papier entstehen spielerisch die Lieblingstiere: Hund, Katze, Schmetterling oder Ente. Mit Tonpapier lassen sich hervorragend Tischkärtchen oder Geschenkbeutel fertigen. Aus Wolle entsteht ein Pinguin und mit Perlen toller gebastelter Schmuck. Stempeln, basteln mit Styropor und Töpfern sind auch beliebte Beschäftigungen. Ebenso gehören Stricken, Nähen und Häkeln zum Basteln, genauso wie Schnitzen, Serviettenfalttechniken und Streichholzarbeiten. Windows-Color, Tontopfiguren oder Modellbausets – auch sie sind eine Form des Bastelns. Kneten, Porzellan bemalen, Seidenmalerei, Kerzen gestalten oder Fotoarbeiten sind weitere Variationen. Viele dieser Techniken können schon den Nachmittag von kleinen Kindern versüßen und Mama in ihre Kindheit zurückversetzen.
Nicht nur Kindern basteln: Techniken für die Großen
Schwieriger wird es mit beispielsweise mit Origami: eine Papierfalttechnik aus China. Ältere Kinder und Jugendliche können gern auch kompliziertere Hilfsmittel nutzen: Die Brandmalerei zum Beispiel zaubert individuelle Frühstücksbrettchen oder Schlüsselkästen. Linoldruck, Kratzbilder und Reliefgießen sind ebenfalls für größere Kinder eine Freude, Filzen erschafft die eigenen Handytaschen. Im Zeitalter von Technik & Co kommt auch immer mehr das Elektronikbasteln in Mode. Alte, defekte Geräte aufgeschraubt und schon wird munter drauf los gelötet. Auch alle Basteleien rund um den PC gehören dazu, ebenso wie das Car-Tuning: das Basteln am Auto für die ganz Großen. So manch einer hat das Hobby aus der Kindheit mit ins Erwachsenenleben genommen. In Garagen, Hobbyräumen oder Kellern werden Schiffe, Autos oder Flugzeuge gebastelt, Puppen angemalt oder in anderer Weise der Kreativität freien Lauf gelassen: inklusive der großen staunenden Augen des Sohnemanns.
Damit nichts zu Bruch geht: Die Bastelstunde richtig vorbereiten!
Gerade beim Basteln mit Kindern sollte vorher eine gute Vorbereitung getroffen werden. An einen geeigneten Platz sollten alle umliegende Bereiche abgedeckt oder abgeklebt werden. Schnell geht mal ein Kleckser Leim oder Farbe daneben, was den Mahagoni-Tisch ruinieren kann. Auch in Sachen Kleidung sollte Vorsorge getroffen werden. Entweder eignen sich alte, aussortierte Klamotten oder auch Schürzen, um vor unschönen Farbflecken zu schützen. Alle Bastelutensilien sollten greifbar sein – dann kann es losgehen. Nach der Bastelstunde sollte Mama nicht alleine aufräumen, so lernen die Kinder, Ordnung zu halten. Händewaschen ist Pflicht – gerade vor der nächsten Mahlzeit sollte kein Kleber mehr an Kinderfinger festsitzen.
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