Augenärzte zählen zu den Fachärzten und beschäftigen sich, wie es sich anhand der Berufsbezeichnung erahnen lässt, mit der Augenheilkunde. In medizinischen Fachkreisen spricht man auch von der Ophthalmologie oder Ophthalmiatrie. Möchte man die fachlichen Begriffe definieren, dann behandelt die Ophthalmologie die Lehre der Erkrankungen und Funktionsstörungen der Sehorgane und des Sehsinns. Zusätzlich umfasst die Lehre auch die medizinische Therapie der Erkrankungen und Funktionsstörungen.
Der Bereich der Augenheilkunde zählt mit zu den ältesten medizinischen Disziplinen überhaupt. Streng genommen zählt der Sektor der Augenheilkunde zu den chirurgischen Disziplinen, doch stehen ihr mittlerweile auch jede Menge hochentwickelter Medikamente und Heilmittel zur Verfügung. Somit ist heutzutage nicht mehr unbedingt immer ein chirurgischer Eingriff von Nöten. Die weltweit häufigste aber auch teuerste Operation auf dem Sektor der Augenheilkunde ist die Operation des Grauen Stars.
Wie wird man denn Augenarzt?
Da auch die Augenheilkunde ein Fachbereich der Medizin darstellt, muss im ersten Schritt erst einmal das normale Medizinstudium absolviert werden. Dies erstreckt sich über 12 Semester und einer 3-monatigen praktischen Tätigkeit. Danach kann der Arzt seine Zulassung beantragen. Danach kann dann die Weiterbildung zum Facharzt für Augenheilkunde in Angriff genommen werden. Die beträgt weitere fünf Jahre. Diese fünf Jahre unterteilen sich in zwei Abschnitte. Drei der fünf Jahre dienen zum Erwerb von theoretischem Wissen, die anderen zwei Jahre dienen zum Erwerb von praktischen Fähigkeiten. Diese zwei Jahre können entweder in einer Klinik für Augenheilkunde oder aber bei einem niedergelassenen Augenarzt absolviert werden. Zur Facharztprüfung wird nur derjenige zugelassen der entsprechende Nachweise über die getätigten Eingriffe und Untersuchungen erbringen kann.
Wie jeder andere Arzt auch, kann auch ein Arzt für Augenheilkunde diverse Zusatzqualifikationen erwerben. So wäre es beispielsweise denkbar dass ein Augenarzt Zusatzqualifikationen in den Bereichen Umweltmedizin, Sportmedizin oder der Naturheilkunde erwirbt.
Aufgaben eines Augenarztes
Vereinfacht gesagt befasst sich ein Augenarzt mit Erkrankungen der Augen und Sehstörungen. Im folgenden Abschnitt sollen die Aufgaben und Tätigkeitsfelder eines Augenarztes aber etwas differenzierter dargelegt werden.
Ein Augenarzt behandelt natürlich sowohl Kinder wie auch Erwachsene. Besonders bei der Behandlung von Kindern ist eine Menge Geduld und gutes Einfühlungsvermögen von Nöten. Erwachsene lassen sich in der Regel schon nicht gerne an den Augen untersuchen. Kinder allerdings empfinden die Prozedur allerdings noch schlimmer als Erwachsene. Bevor die eigentliche Behandlung stattfindet, führt der Arzt mit dem Patienten, bei Kindern natürlich mit den Eltern, ein ausführliches Gespräch.
Nicht nur die Behandlung von Augenerkrankungen gehört zu dem Aufgabengebiet eines Augenarztes. Auch die sogenannte Vorsorgeuntersuchung ist ein Teilbereich des umfangreichen Aufgabengebietes. Dafür wird in der Regel zuerst ein Sehtest durchgeführt. Dabei wird die Sehkraft in der Nähe und der Ferne untersucht. Im Anschluss daran wird meist das Gesichtsfeld und in manchen Fällen auch das Farbsehvermögen des Patienten untersucht. Auch die Reaktion der Pupillen auf Lichteinfall wird im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung überprüft. Mithilfe der sogenannten Spaltlampe werden die Augen genau betrachtet und häufig findet auch eine Messung des Augeninnendrucks statt. Um den Augenhintergrund untersuchen zu können, werden zunächst spezielle Augentropfen verabreicht die eine Erweiterung der Pupille bewirken. Je nach Untersuchungsergebnis erfolgt dann die entsprechende Behandlung durch den Augenarzt. Wurde beispielsweise im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung festgestellt das der Patient kurz- oder weitsichtig ist, dann wird der Arzt eine entsprechende Sehhilfe verordnen. Mit dieser Verordnung kann der Patient dann zum Optiker seiner Wahl gehen. Oftmals obliegt dem Patienten die Entscheidung ob er sich für eine Brille oder aber Kontaktlinsen entscheidet.
Auch das Durchführen von Operationen gehört zum Aufgabengebiet eines Augenarztes. Hierfür haben viele niedergelassene Augenärzte Belegbetten in Kliniken. Soll die Sehstärke durch einen Eingriff reguliert werden, weil der Patient beispielsweise keine Sehhilfe tragen möchte, dann wird heutzutage die sogenannte LASIK Operation durchgeführt. Doch nicht jede Erkrankung muss operativ behandelt werden. Viele Augenerkrankungen können auch anders behandelt werden. Hier kommen beispielsweise oft spezielle Augentropfen, die in das Auge getropft werden, zum Einsatz. Auch spezielle Salben die am oder im Auge aufgetragen werden, können vom Augenarzt verordnet werden.
Augenärzte arbeiten auch häufig mit Ärzten anderer Fachrichtungen zusammen und führen Eignungsuntersuchungen durch. Die bekannteste Eignungsuntersuchung ist wohl die im Rahmen des Führerscheinerwerbs. Aber auch zum Tauchen ist eine augenärztliche Eignungsuntersuchung von Nöten.
Arbeitsplätze von Augenärzten
Augenärzte können entweder in einer Augenarztpraxis oder einem Krankenhaus als angestellter Arzt arbeiten. Ebenfalls können sie sich mit einer eigenen Praxis selbstständig machen.
Weblinks
- Expertensprechstunde Apotheken-Umschau: Augen
- Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V.
- Ärztezeitung: Augenkrankheiten
Artikelbild: © CandyBox Images / Shutterstock