Kommt ein Chirurg ins Spiel, dann denken nicht wenige Menschen an einen operativen Eingriff. Denn in der Regel führen Chirurgen operative Eingriffe, entweder im Krankenhaus oder aber in der eigenen Praxis, durch. Das größte Arbeitsfeld der Chirurgie sind operative Eingriffe die infolge von Krankheiten oder aber durch einen Unfall notwendig geworden sind. Im Gegensatz dazu gibt es auch die plastische Chirurgie, die auch Eingriffe durchführt die nicht unbedingt notwendig sind, sondern nur ein ästhetisches Ziel verfolgen. Auch wenn man vermuten mag dass ein Chirurg ausschließlich operativ behandelt, so ist er dennoch auch, sofern es der Gesundheitszustand des Patienten zulässt, auch konservativ tätig.
Wie wird man Chirurg?
Da es sich bei dem Fachbereich der Chirurgie auch um einen weiteren Teilbereich der Medizin handelt, ist zuerst einmal ein abgeschlossenes Medizinstudium von Nöten. Ein Medizinstudium umfasst 12 Semester, plus zusätzlich einer 3monatigen praktischen Tätigkeit in der Universität oder einem Krankenhaus. Danach kann der Arzt seine Zulassung beantragen. Nun kann man sich entscheiden ob man eventuell Interesse daran hat, sich auf einem Fachbereich der Medizin zu spezialisieren.
Das Fachstudium für Chirurgie beispielsweise umfasst weitere 5 Jahre. Im Laufe dieser Jahre muss der Arzt eine bestimmte Anzahl an Operationen durchführen. Dies muss er auch nachweisen können, denn nur dann kann er sich für die Facharztprüfung anmelden. Die Chirurgie unterteilt sich in verschiedene Teilbereiche. Die Grundkenntnisse der Teilbereiche werden während des Facharztstudiums vermittelt. So gibt es beispielsweise die Teilbereiche der Unfallchirurgie, Toraxchirurgie, Allgemeine Chirurgie, Unfallchirurgie, Kinderchirurgie, Herzchirurgie und Plastische Chirurgie.
Auch wenn die Chirurgie an sich schon ein großes Feld bietet, hat ein Facharzt der Chirurgie dennoch die Möglichkeit sich weiter zu bilden. So können im Rahmen einer Weiterbildung diverse Zusatzqualifikationen erworben werden. Zusatzausbildungen im Bereich der Intensivmedizin, Akupunktur, Physikalische Therapie oder Proktologie sind denkbar.
Die Mehrheit der Chirurgen hat die Facharztausbildung in zwei oder mehreren Teilbereichen der Chirurgie absolviert. Oder aber haben neben dem Bereich der Chirurgie noch einen anderen medizinischen Bereich studiert. So ist es nicht weiter verwunderlich das ein Arzt beispielsweise Facharzt für Chirurgie und Orthopädie sein kann.
Tätigkeitsbereiche eines Chirurgen
Wie umfangreich die Ausbildung und die Weiterbildungsmöglichkeiten für Chirurgen sind, lässt sich jetzt vielleicht ansatzweise erahnen. Doch wo liegen nun eigentlich genau die Aufgabenbereiche eines Chirurgen? Manch einer ist jetzt vielleicht nach dem ganzen Berg an Informationen etwas verunsichert. Doch keine Panik, hier werden jetzt gleich die Aufgaben- und Tätigkeitsbereiche eines Chirurgen aufgezeigt.
Zunächst einmal seien hier Patientengespräche aufgeführt. Denn vor einer jeden Behandlung wird der Chirurgen den Patienten befragen. Die Fragen befassen sich in aller Regel mit den Beschwerden des Patienten, ob irgendwelche Medikamente eingenommen werden, ob eventuelle Vorerkrankungen vorliegen und vieles andere mehr. Neben den ganzen Fragen, wird der Chirurg den Patienten natürlich auch über den bevorstehenden Eingriff aufklären. Das heißt, dem Patienten werden eventuelle Risiken und der Verlauf der Operation genau dargelegt.
Wird eine Operation vom Chirurgen durchgeführt, dann kommt es in diesem Fall natürlich zu einer engen Zusammenarbeit mit dem Anästhesisten( dem sogenannten Narkosearzt). Der Anästhesist ist verantwortlich für das Setzen der Narkose. Diese kann entweder eine örtliche Narkose oder aber eine Vollnarkose sein. Im Laufe der Operation wird sich dann der Chirurg beim Anästhesisten regelmäßig über den Zustand des Patienten erkundigen.
Bei einer konventionellen Operation wird die zu operierende Stelle mit einem Skalpell geöffnet. Manchmal kann es sein, dass aufgrund eines Unfalls oder in Folge einer Krankheit ein Organ ganz oder teilweise vom Chirurg entfernt werden muss. Je nachdem welches Organ erkrankt ist beziehungsweise entfernt werden muss, ist der Patient eventuell auf ein Spenderorgan angewiesen. Das Spenderorgan wird ebenfalls von Chirurgen eingepflanzt. Auch die Implantation von Gelenkprothesen gehört zu den Aufgaben eines Chirurgen. Eine solche Behandlung kann notwendig sein, wenn ein Gelenk durch einen Unfall oder eine Krankheit verschlissen ist und sich der Patient nicht mehr ohne Schmerzen fortbewegen kann.
Heutzutage können in der der Chirurgie viele Eingriffe aber auch minimal-invasiv getätigt werden. Der Vorteil bei diesem Eingriff ist das dem Patienten nur ein minimaler Schnitt zugefügt werden muss. Dadurch verkürzt sich natürlich der Heilungsprozess enorm. Durch den kleinen Schnitt werden dann die Operationsgeräte eingeführt. Über einen Bildschirm kann der Arzt dann sehen wo sich die Operationsgeräte befinden und so die Operation durchführen.
Weblinks
- Chirurgie-Suche vom Bundesverband der deutschen Chirurgen e.V.
- Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin
- Chirurgie-Portal
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