Bei einem Endokrinologen handelt es sich um einen Facharzt der Inneren Medizin. Ein Endokrinologe kann zusätzlich natürlich noch weitere Qualifikationen erwerben.
Wie wird man Endokrinologe?
Bei der Endokrinologie handelt es sich um einen Fachbereich der Inneren Medizin, was bedeutet dass am Anfang des Berufsweges zuerst einmal das Grundstudium der Medizin steht. Das Studium erstreckt sich über12 Semester und zusätzliche 3 Monaten in denen der angehende Arzt praktisch arbeitet. Wurde die Prüfung erfolgreich absolviert, dann kann die Approbation beantragt werden. Daran schließt sich dann die Facharztausbildung für Innere Medizin an. Diese erstreckt sich auf weitere fünf Jahre. Wer sich nun aber auf den Fachbereich Endokrinologie spezialisieren möchte, muss mindestens noch ein weiteres Jahr zusätzlich studieren, womit sich die Studienzeit statt auf fünf Jahre somit auf 6 Jahre beläuft. Wurde die Prüfung erfolgreich abgeschlossen dann ist der Arzt Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie.
Selbstverständlich kann sich ein Endokrinologe noch vielfältig weiterbilden. So können Weiterbildungen beispielsweise im Bereich der Notfallmedizin, Akupunktur oder Naturheilkunde unternommen werden.
Endokrinologie, was ist das überhaupt?
Diese Frage stellt sich jetzt vielleicht so mancher Leser der sich damit noch nie beschäftigt hat oder aber noch nie bei einem Endokrinologen war. Kurz und knapp kann man sagen, dass die Endokrinologie die Lehre von Hormonen ist. Folglich beschäftigt sich ein Endokrinologe mit den Organen und den Erkrankungen, die Hormone in das Körperinnere beziehungsweise in das Blut abgeben.
Tätigkeitsgebiete und Aufgaben eines Endokrinologen
Um die Ursache für eine Hormonstörung diagnostizieren zu können, führt der Endokrinologe verschiedene Untersuchungen durch. Mit Hilfe dieser Untersuchungen kann er herausfinden warum entweder zu viele oder zu wenige Hormone vom Körper produziert werden und welche Krankheiten sich infolge der Fehlfunktion entwickelt haben. Ist die Diagnose eindeutig, dann kann der Endokrinologe eine, für den Patienten, passende Therapie einleiten.
Beruflich hat der Endokrinologe hauptsächlich mit Diabetes mellitus, sowie Krankheiten der Nebenniere, Schilddrüse und der Hirnanhangsdrüse zu tun. Weiterhin wird der Endokrinologe zu Rate gezogen wenn es sich um Krankheiten handelt die, bedingt durch einen Mangel oder einen Überschuss von Geschlechtshormonen, entstanden sind.
Im Rahmen der Diagnostik wird der Endokrinologe dem Patienten Blut abnehmen. Neben weiteren Untersuchungen, wie mit Ultraschall oder die sogenannte Szintigrafie,wird häufig auch eine Urinprobe des Patienten benötigt. Bei der sogenannten Szintigrafie handelt es sich um ein spezielles Röntgenverfahren mit dessen Hilfe Organe auf Geschwülste und Tumore überprüft werden können. Außerdem gibt es noch die sogenannte Knochenszintigrafie. Diese wird bei Tumorpatienten durchgeführt. Mit Hilfe der Knochenszintigrafie soll abgeklärt werden ob sich eventuell Knochenmetastasen gebildet haben. Die Knochenszintigrafie ist eine sehr aufwändige Diagnostikmethode. Die Szintigrafie ist vollkommen schmerzfrei für den Patienten und das Kontrastmittel ist nicht mit irgendwelchen Nebenwirkungen verbunden. Weiter Untersuchungen die ein Endokrinologe durchführen kann, sind die Computertomografie und die Magnetresonanztherapie. Die Magnetresonanztherapie ist den Meisten wohl besser unter dem Namen Kernspin-Tomografie bekannt. Hier werden mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen innere Organe und Gewebe dargestellt. Die Kernspin-Tomografie ermöglicht eine sehr präzise Diagnose. Denn einzelne Körperregionen beziehungsweise Körperteile werden in „Schichten“ aufgenommen. Das heißt dabei entsteht eine Vielzahl von Aufnahmen, die letztendlich ein komplettes Bild des Körpers, beziehungsweise der betreffenden Region ergeben. Ebenso kann der Endokrinologe spezielle Hormontests durchführen.
Abhängig davon welche Erkrankung vom Endokrinologen diagnostiziert wurde, wird dann die entsprechende Therapie eingeleitet. Entweder werden bestimmte Medikamente in Form von Tabletten oder Spritzen verordnet, oder es werden hormonbildende Organe ganz oder teilweise entfernt. Auch Tumore und gegebenenfalls gebildete Metastasen werden entfernt.
Auch Paare die unter einem unerfüllten Kinderwunsch leiden können sich von einem Endokrinologen behandeln lassen. Hier verordnet der Endokrinologe meist eine Hormontherapie, die dieser auch überwacht. Bei der Hormontherapie wird durch eine gezielte Dosierung der hormonelle Wachstumsreiz gesteuert. Inwiefern hängt hier natürlich von der Art der Hormontherapie ab. Die Hormontherapie wird nicht nur bei einem unerfüllten Kinderwunsch eingesetzt sondern auch bei Patientinnen die an Brust- oder Gebärmutterkrebs erkrankt sind.
In der Regel ist der Endokrinologe kein Hausarzt. In den meisten Fällen wird der Patient vom Hausarzt an einen Endokrinologen überwiesen. Viele Endokrinologen arbeiten selbstständig mit einer eigenen Praxis. Dabei schließen sich meist mehrere Endokrinologen zu einer Praxisgemeinschaft zusammen. Aber auch in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken sind Endokrinologen zu finden.
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