Die Arthrose wird umgangssprachlich als Gelenkverschleiß bezeichnet und ist die häufigste Erkrankung der Gelenke. Von ihr können alle Gelenke betroffen sein, am häufigsten tritt sie bei Kniegelenken und an der Hüfte auf. Die Arthrose ist von der Arthritis zu unterscheiden, bei welcher es sich um eine entzündliche Gelenkerkrankung handelt. Zur Verwechslung trägt neben einer vergleichbaren Schmerzwahrnehmung der englische Sprachgebrauch mit Arthritis als Oberbegriff für jede Form von Gelenkschmerzen bei, auch die medizinische Fachsprache verbindet die Bezeichnungen einiger Erscheinungsformen der Arthrose mit dem Grundbegriff Arthritis. Diese fachsprachliche Begriffsverwendung erklärt sich daher, dass eine Arthrose ihrerseits eine Gelenkentzündung auslösen kann, während diese bei der eigentlichen Arthritis den Auslöser des Krankheitsbildes darstellt.
Ursachen
Der umgangssprachliche Begriff Gelenkverschleiß assoziiert eine übermäßige Belastung der von einer Arthrose betroffenen Gelenke. Das trifft teilweise zu, da Übergewicht tatsächlich die Entstehung der Gelenkerkrankung begünstigt. Auf der anderen Seite baut regelmäßige Bewegung der Entstehung von Arthrose vor, so dass die Krankheit auch durch eine zu geringe Bewegungsbelastung der Gelenke entsteht. Als weitere Ursachen für eine Arthrose kommen regelmäßig einzunehmende Antibiotika ebenso wie Verletzungen infrage. Als körpereigene chemische Prozesse tragen die Ablagerung von Harnsäure, innere Blutungen der Gelenke und Ablagerungen von Hargomentinsäure zur Bildung der Arthrose bei. Zur Entstehung einer Hüftarthrose tragen häufig Fehlbelastungen bei, welche zunächst zu einer Dysplasie führen. Bei den meisten Arthrose-Patienten lässt sich nicht eindeutig eine Ursache für die Entstehung des Krankheitsbildes erkennen.
Symptome
Aus medizinischer Sicht sind Patienten an Arthrose erkannt, wenn bei ihnen Gelenkverformungen vorliegen, deren Umfang das für das jeweilige Alter übliche Maß überschreitet. Von Arthrose betroffene Patienten leiden gemäß ihrer Wahrnehmung an der Gelenkerkrankung, wenn sie Schmerzen verspüren. Das Schmerzempfinden tritt bei Arthrose-Patienten teilweise bei jeder Form der Bewegung, teilweise nur oder überwiegend am Anfang von Bewegungsabläufen auf. Als weiteres Symptom einer Arthrose gilt der Gelenkerguss, hierbei handelt es sich um das Eindringen von im gesunden Gelenk nicht vorkommenden Körperflüssigkeiten. Bei vielen Arthrose-Patienten entstehend zudem Geräusche bei Bewegungsabläufen, da die Knorpeloberfläche uneben ist.
Diagnose
Den Ausgangspunkt der Diagnose einer Arthrose-Erkrankung bildet die Schilderung der Gelenkschmerzen durch den Patienten. Diese sind alleine nicht spezifisch für die Arthrose, sondern treten in ähnlicher Form auch bei einer Arthritis auf. Mithilfe eines bildgebenden Verfahrens wie dem Röntgen, einem CT oder der MRT erkennt der Orthopäde, ob eine Arthrose vorliegt und in welchem Grad die Gelenkerkrankung fortgeschritten ist. Durch MRT besteht auch Möglichkeit der Arthrose-Diagnose im Frühstadium und somit vor der Schmerzwahrnehmung; angezeigt ist diese Untersuchung bei der längerfristigen Einnahme von Antibiotika. Zu den auf eine Arthrose hinweisenden Zeichen gehören Knochenverdichtungen an beiden Seiten eines Gelenkspaltes, dessen Verschmälerung sowie Zysten und sichtbare Körperflüssigkeiten in betroffenen Gelenken.
Therapie
Als Behandlungsziele bei einer Arthrose-Therapie gelten die Schmerzlinderung sowie die Verhinderung einer Verstärkung der diagnostizierten Krankheit. Hierzu stehen physische Therapien ebenso wie Medikamente und operative Behandlungsformen zur Verfügung. Wichtig ist, dass der Arthrose-Patient dazu angehalten wird, sich trotz der Schmerzen maßvoll, aber regelmäßig zu bewegen. Hierzu trägt das Verschreiben von Physiotherapie bei, vor allem Dehngymnastik gilt als empfehlenswert. Ein eventuelles Übergewicht muss ebenfalls abgebaut werden, da dieses zu den wesentlichen Faktoren bei der Entstehung einer Arthrose gehört. Für die Schmerztherapie bei Arthrose bietet sich neben Schmerzmedikamenten der regelmäßige Aufenthalt in einer Kältekammer an.
Die Benutzung eines Gehstocks oder bei schlimmeren Arthrose-Verlauf von Unterarmgehstützen kann die Mobilität trotz der Gelenkerkrankung teilweise erhalten. Ähnliche Erfolge lassen sich durch Bandagen erzielen. Wenn die Arthrose eine Gelenkentzündung ausgelöst hat, was Mediziner als aktivierte Arthrose bezeichnen, lässt sich die Entzündung durch weitere Arzneistoffe wie Cortison behandeln. Während der Entzündungsphase kann zudem eine Ruhigstellung des Gelenkes angebrachter als dessen Bewegung sein. Die Alternativmedizin setzt zusätzlich auf Magnetarmbänder als gegen Arthrose wirksame Mittel. Deren Wirksamkeit lässt sich medizinisch nicht belegen und beruht möglicherweise darauf, dass die behandelten Arthrose-Patienten fest an diese glauben. Die Wirksamkeit einer Weidenrinden-Therapie gegen die Arthrose-Schmerzen ist hingegen nachweisbar. Eine milde operative Methode stellt die Korrektur von Gelenkfehlstellungen dar, auch eine Gelenkversteifung ist in vielen Fällen wirksam.
In vielen Fällen wird bei einer fortgeschritten Arthrose-Erkrankung der Ersatz des betroffenen Gelenkes erforderlich, was bei der Hüfte häufiger als bei Kniegelenken und anderen betroffenen Gelenken erfolgt. Ein Ersatzgelenk, medizinisch als Endoprothese bezeichnet, hält jedoch nicht unbegrenzt, sondern muss nach durchschnittlich fünfzehn Jahren ihrerseits ersetzt werden.
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