Als Demenz bezeichnet man das Nachlassen geistiger Fähigkeiten im höheren Lebensalter. Verschiedene Erkrankungen des Gehirns können die Ursache sein. Die häufigste Form von Demenz ist die Alzheimersche Krankheit. Der lateinische Name bedeutet soviel wie „abnehmender Verstand“.
Ursachen
Die Ursache für eine solche Erkrankung liegt in einer Schädigung des Gehirns. Die Nervenzellen im Hirn verändern sich, schrumpfen und verlieren den Kontakt zueinander. In der Folge lagern sich Eiweiße im Gehirn ab und schädigen es. Botenstoffe stehen nicht mehr im ausreichenden Maße zur Verfügung. Ähnlich wie bei einer Computerfestplatte gehen die gespeicherten Informationen unwiderbringlich verloren.
Man unterscheidet verschiedene Formen von Demenz. Bei der vaskulären Demenz liegen Gefäßerkrankungen vor, die das Gehirn schädigen, etwa bei einem Schlaganfall. Diese Formen beginnen oft sehr plötzlich durch die akute Schädigung eines Teilbereichs des Gehirns. Auf der anderen Seite steht die Alzheimer-Krankheit, die sich durch einen schrittweisen Abbau der geistigen Fähigkeiten auszeichnet. Auch verschiedene Hirnerkrankungen wie Parkinson, Creutzfeld-Jakob oder Multiple Sklerose können eine Demenz nach sich ziehen.
Da beispielsweise Herz- und Blutdruckerkrankungen, Übergewicht und Depressionen Risikofaktoren für eine Demenz darstellen, sollten diese im fortschreitenden Lebensalter sorgfältig beobachtet werden. Auch Zigarettenkonsum wirkt sich negativ auf die Entwicklung einer Demenz aus.
Symptome
Personen mit Demenz verlieren Fähigkeiten des Denkens, des sozialen Umgangs und des Gefühlslebens. Dabei steht vor allem der schrittweise Verlust des Erinnerungsvermögens im Vordergrund. Zu Beginn können Demenzpatienten sich Dinge schlecht merken und vergessen Ereignisse, die vor kurzer Zeit passiert sind. Im Laufe der Zeit greift der Gedächtnisverlust immer weiter zurück, so dass auch das Langzeitgedächtnis betroffen ist. Die Betroffenen vergessen auch Fähigkeiten, die ihnen früher vertraut waren, wie etwa Rechnen und Schreiben. Demenzpatienten können deswegen orientierungslos sein und sich häufig verlaufen.
Hinzu kommt eine Veränderung des Gefühlslebens, die Betroffenen sind beispielsweise oft gereizter, impulsiver, aggressiver oder auch apathischer als zuvor. Desweiteren treten Schlafstörungen und teilweise auch Halluzinationen auf.
Auch der Bewegungsablauf von Patienten mit Demenz wird mit dem Fortschreiten der Krankheit weiter eingeschränkt, sie werden insgesamt steifer und können schlecht laufen. Dadurch haben sie ein erhöhtes Risiko, zu fallen und sich zu verletzen. Die Symptome erreichen bald eine solche Schwere, dass ein eigenständiges Leben nicht mehr möglich ist.
Diagnose
Bei der Diagnose einer Demenz auf Grund der oben beschriebenen Symptome müssen andere hirnorganische Erkrankungen ausgeschlossen werden. Es wird eine Kernspintomografie oder ein EEG angefertigt, womit die krankhafte Veränderung der Hirnstruktur nachgewiesen werden kann. Außerdem erfolgt eine gründliche Blutuntersuchung, um eventuelle Grunderkrankungen zu finden.
Mit bestimmten psychologischen Tests können die geistigen Funktionen des Patienten überprüft werden.
Im Rahmen der Diagnostik sind Aussagen von Familienangehörigen und anderen Bezugspersonen wichtig, da die Betroffenen selbst das Auftreten und Fortschreiten der Krankheit oft nicht wirklich wahrnehmen.
Therapie
Demenz-Erkrankungen können nicht ursächlich behandelt werden. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, den Verlauf positiv zu beeinflussen. Zur medikamentösen Behandlung stehen sogenannte Antidementiva zur Verfügung. Diese können im frühen Stadium die Entwicklung einer Demenz hinauszögern. Die Wirksamkeit ist jedoch von Patient zu Patient äußerst unterschiedlich. Da diese Medikamente nur bei einer beginnenden Demenz von Nutzen sind, ist eine frühzeitige Erkennung und Behandlung besonders wichtig. Gezieltes Gedächtnistraining unter fachlicher Anleitung kann ebenfalls dazu beitragen, die geistigen Fähigkeiten länger zu erhalten.
Die Symptome einer fortschreitenden Demenz sind für die Betroffenen höchst belastend. Sie finden sich nicht mehr zurecht, die Welt wirkt auf sie verwirrend und unlogisch, da ihnen der geistige Bezugsrahmen immer mehr verloren geht. Auch Fähigkeiten des täglichen Lebens wie Körperpflege und Nahrungsaufnahme sind erschwert und benötigen oft viel Hilfestellung und Zeit. Dies macht ein eigenständiges Leben im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit unmöglich und auch eine Betreuung zu Hause gestaltet sich oft schwierig. Oft ist ein speziell auf die Bedürfnisse dieser Patienten abgestimmtes Umfeld die beste Lösung.
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