Die Lungenentzündung (Pneumonie) ist in den Industrieländern die am häufigsten zum Tode führende ansteckende Krankheit. Weltweit liegt die Lungenentzündung in der Todesursachenstatistik an dritter Stelle.
Ursachen
Eine Lungenentzündung kann durch verschiedene Krankheitserreger ausgelöst werden, etwa Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten. Diese werden meist über die Luft eingeatmet (Tröpfcheninfektion), können aber auch bei Entzündungen an anderen Stellen des Körpers über das Blut in die Lunge gelangen. Bei Ansteckung über Tröpfcheninfektion sind bestimmte Erreger für bestimmte Personengruppen, je nach Alter und Gesundheitszustand, typisch. Vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen sind häufig Pneumokokken (ein Bakterienstamm) für Lungenentzündungen verantwortlich, außerdem bei Kindern auch das Bakterium Haemophilus influenzae. Gegen Pneumokokken und Haemophilus influenzae sind Impfstoffe verfügbar, sodass für Kinder im 1. Lebensjahr eine Impfung empfohlen wird. Dagegen kommen bei Lungenentzündungen, die im Krankenhaus erworben wurden, ganz andere Bakterien in Betracht.
Sonst gesunde Erwachsene erkranken häufiger auch an einer viralen Lungenentzündung. Durch chronische Lungenerkrankungen, Rauchen, Bettlägerigkeit und Allergien steigt das Risiko, an einer Lungenentzündung zu erkranken. Bei Vorerkrankungen wie AIDS oder Krebserkrankungen mit Chemotherapie und damit geschwächtem Abwehrsystem kommen häufiger Lungenentzündungen vor, die durch Pilze verursacht werden. Außerdem können Bestrahlungen, Reizgase und Fremdkörper in den Atemwegen zu Lungenentzündungen führen.
Symptome
Eine Lungenentzündung beginnt typischerweise plötzlich mit hohem Schüttelfrost, hohem Fieber und starkem Krankheitsgefühl, das bis zu einer Woche anhalten kann. Puls und Atmung fallen häufig schneller aus. Außerdem klagen Betroffene über Husten mit eventuell rotbraunem Auswurf und Atemnot. Dazu kommen Schmerzen im Brustkorb, die bis in den Bauch ausstrahlen können. Eine Lungenentzündung kann auch weniger typisch verlaufen mit langsamem Beginn. Kopf- und Gliederschmerzen können bei leichtem Fieber dominieren. Eventuell kommt es nur zu trockenem Husten ohne Auswurf.
Diagnose
Zunächst werden vom Arzt die Beschwerden der Patienten wie Husten, Auswurf, Fieber und Krankheitsgefühl erhoben. Bei der Untersuchung der Lunge durch Abhören und Abklopfen können Zeichen der Lungenentzündung auffallen. Den Nachweis der Lungenentzündung liefert eine Röntgenuntersuchung der Lunge. Außerdem werden Entzündungszeichen im Blut bestimmt, die häufig erhöht sind. Eventuell kann aus dem Auswurf der Krankheitserreger nachgewiesen werden. Bei starker Atemnot wird zusätzlich der Sauerstoffgehalt im Blut bestimmt.
Therapie
Die Behandlung einer Lungenentzündung kann bei jungen Patienten ohne weitere Erkrankungen ambulant erfolgen, ältere Patienten dagegen sollten im Krankenhaus stationär behandelt werden. Betroffene sollten sich körperlich schonen und außerdem Salzlösungen inhalieren, um den Schleim besser zu lösen. Wegen des erhöhten Flüssigkeitsverlusts bei Fieber sollte auf eine ausreichende Zufuhr geachtet werden. Unabhängig vom Krankheitserreger ist eine Therapie mit Antibiotika dringend notwendig.
Die Art der Erreger bestimmt dabei lediglich, welches Antibiotikum zur Anwendung kommt. Dabei sind evtl. bekannte Allergien wie gegen Penicillin zu berücksichtigen. Die Antibiotikatherapie dauert etwa 7-10 Tage. Sie muss ausreichend lange dauern, um Komplikationen wie immer wieder aufflammende Lungenentzündungen zu vermeiden. In der Regel kommt es zur vollständigen Abheilung mit Abklingen aller Symptome.
Weblinks
- Kortison bei Lungenentzündung zweifelhaft
- Lungenentzündung, die unterschätzte Gefahr
- Vorsorge durch Impfen
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