Morbus Crohn ist eine chronische Krankheit, die mit Entzündungen im Verdauungstrakt einhergeht. Sie verläuft schubweise. Der Name geht auf den us-amerikanische Arzt Burrill Bernhard Crohn zurück. Morbus Crohn tritt häufig an mehreren Stellen im Dick- oder Dünndarm gleichzeitig auf – seltener auch in der Speiseröhre oder der Mundhöhle. Vorwiegend junge Erwachsene erkranken an Morbus Crohn, die Krankheit bleibt aber ein Leben lang. Bei Morbus Crohn handelt es sich um eine sogenannte Autoimmunerkrankung. Dabei bekämpft das Immunsystem des Körpers aus bisher ungeklärten Gründen fälschlicherweise körpereigenes Gewebe.
Ursachen
Wie und warum Morbus Crohn genau entsteht, ist nicht bekannt. Es gibt verschiedene Faktoren, die eine Rolle zu spielen scheinen. So ist bei Morbus Crohn-Patienten eine familiäre Häufung zu beobachten; deswegen geht man davon aus, dass es eine erbliche Ursache gibt. Außerdem ist die Darmschleimhaut von Morbus Crohn-Patienten anders beschaffen als die von gesunden Menschen. Dadurch können möglicherweise Bakterien nicht so gut abgewehrt werden und verursachen Entzündungen des Darms. Ob diese Besonderheit Ursache oder Folge der Erkrankung ist, ist jedoch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass auch bestimmte Viren oder Bakterien an der Entstehung des Morbus Crohn beteiligt sind. Eine gesicherte Antwort auf die Frage nach den Ursachen gibt es aber nicht.
Symptome
Morbus Crohn äußert sich meist in Durchfall, besonders nach den Mahlzeiten, sowie starken Schmerzen im rechten Unterbauch. Es kommt zu Übelkeit, Gewichts- und Appetitverlust und teilweise auch Fieber. Meist kommen diese Symptome schubweise und klingen nach einigen Wochen wieder ab. Viele Morbus Crohn-Patienten leiden darüber hinaus an Gelenkbeschwerden oder Hautveränderungen. Auch Erkrankungen der Augen gehen häufig mit Morbus Crohn einher. Morbus Crohn verläuft chronisch und kann einige Komplikationen nach sich ziehen; dazu gehören ein Darmverschluss, Fisteln, Abszesse und Blutungen des Darms sowie Darmkrebs. Da der Darm nicht mehr ungestört arbeiten kann, kommt es zu Nährstoffmängeln; besonders eine Blutarmut durch Eisenmangel tritt häufig auf. Dazu kommen gegebenenfalls Spät- und Nebenwirkungen der Medikamente, mit denen der Morbus Crohn behandelt wird.
Diagnose
Erkennt der Arzt die typischen Symptome eines Morbus Crohn, so wird der Darm per Ultraschall, mittels einer Darmspiegelung und eventuell auch durch Röntgenstrahlen untersucht. Auch eine Biopsie kann sinnvoll sein. Auf diesem Wege lassen sich die typischen Gewebeveränderungen nachweisen. In einer Blutuntersuchung können bestimmte Entzündungswerte und Nährstoffmängel entdeckt werden, welche auf Morbus Crohn hindeuten.
Therapie
Morbus Crohn kann nicht geheilt werden. Es gibt jedoch verschiedene Medikamente, die die Beschwerden lindern und neue Krankheitsschübe hinauszögern können. Zum einen sind dies Antibiotika und Salicylate, die entzündungshemmend und fiebersenkend wirken, sowie Kortison. In schweren Fällen können auch Immunsuppressiva eingesetzt werden. Diese schwächen das Abwehrsystem des Körpers und hindern ihn so daran, körpereigenes Gewebe anzugreifen; jedoch wird der Patient dadurch auch anfälliger für Krankheitserreger. Teilweise müssen Fissuren, Fisteln oder auch stark zerstörte Teile des Darms operativ entfernt werden.
Es gibt verschiedene Faktoren, die bei Patienten mit Morbus Crohn Krankheitsschübe auslösen oder verschlimmern können. Dazu gehören Rauchen genauso wie psychischer Stress. Jeder, der an Morbus Crohn leidet, sollte für sich selbst herausfinden, welche Stressfaktoren er meiden sollte und was ihm gut tut.
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