In Deutschland sind Millionen Menschen von Rheuma geplagt – eine Krankheit, die sich durch Schmerzen im menschlichen Stütz- und Bewegungsapparat bemerkbar macht, aber auch andere Organe betreffen kann. Rheumatische Erkrankungen können in jeder Altersklasse auftreten, selbst Kinder gehören immer häufiger zu den Patienten. Bei einer frühzeitigen Diagnose und entsprechenden Therapie können die Folgen des Rheumas eingeschränkt bzw. aufgehalten werden.
Welche Ursachen gibt es für Rheuma?
Die Auslöser für das komplexe rheumatische Krankheitsbild sind vielfältig und teilweise noch nicht geklärt. Sowohl genetische Faktoren als auch ein geschwächtes Immunsystem spielen offenbar eine bedeutende Rolle. Das Risiko, an Rheuma zu erkranken, erhöht sich zudem mit steigendem Alter. Zusätzlich können Störungen im Stoffwechsel, Infektionen wie Borreliose, Vitamin- und Mineralstoffmangel oder Rauchen Rheuma begünstigen. Unfälle und Verletzungen können ebenfalls Rheuma bedingen. Frauen sind häufiger von den meisten rheumatischen Erkrankungen betroffen als Männer.
Welche Symptome treten bei Rheuma auf?
Die Symptome der Krankheit sind sehr vielfältig. Bei der bekannten Arthritis, einer entzündlichen Form von Rheuma, sind die ersten typischen Anzeichen chronisch schmerzende und steife Finger- und Handgelenke, aber auch Fuß-, Knie- oder Schultergelenke können betroffen sein. Insbesondere am Morgen, nach dem Aufwachen, machen sich die Beschwerden bemerkbar. Die reißenden oder ziehenden Schmerzen können sehr belastend für die Patienten sein. Im fortgeschrittenen Stadium ist eine Verformung der Gelenke möglich. Weitere begleitende Symptome können Müdigkeit, vermehrtes Schwitzen, Appetitlosigkeit, Fieber oder Gewichtsverlust sein. Da Rheuma sämtliche Organe betreffen kann, zum Beispiel auch die Augen, sind Sehstörungen und sämtliche Beschwerden der erkrankten Organe möglich.
Wie erfolgt die Diagnose einer rheumatischen Erkrankung?
Die ersten Schritte des Arztes zur Feststellung einer rheumatischen Erkrankung sind das Abtasten des Körpers, eine Blutabnahme und Röntgenuntersuchung. Das Blut wird auf Antikörper und ein bestimmtes Eiweiß (Rheumafaktor) getestet. Um ganz sicher zu sein, klärt der Arzt die Lebensgeschichte und familiäre Vorgeschichte ab (Anamnese) und veranlasst weitere Laboruntersuchungen, zum Beispiel die Überprüfung der Gelenkflüssigkeit und bakteriologische Untersuchungen. Bildgebende Verfahren wie Computertomografie, Magnetresonanztomografie oder Ultraschall sind ebenfalls wertvoll für eine sichere Diagnostik.
Wie wird Rheuma therapiert?
Der Großteil rheumatischer Beschwerden ist nicht heilbar, jedoch gut beeinflussbar. Entsprechend der Ursachen und des Krankheitsbildes wird eine passende Therapie festgelegt. Verschiedene moderne Behandlungsmethoden werden miteinander kombiniert. Zum einen kommen bei Rheuma entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente zum Einsatz, zum anderen sind Physiotherapien und physikalische Verfahren hilfreich. Zu Letzteren gehören Elektrotherapie sowie Wärme- und Kältebehandlungen, die vor allem schmerzhemmend wirken. Physiotherapien sorgen für den Muskelaufbau und den Erhalt der Gelenkbeweglichkeit. Ist die Krankheit bereits weit fortgeschritten, sind Operationen sinnvoll, zum Beispiel wenn ein Gelenk ersetzt werden muss. Bei chronischen Gelenkentzündungen wird weiterhin die Strahlentherapie angewendet. Unterstützende Faktoren sind, wie bei jeder Krankheit, eine gesunde Lebensweise, die bei Rheuma insbesondere eine fleischarme Ernährung beinhaltet. Entspannungsverfahren wie Autogenes Training, progressive Muskelrelaxation oder Yoga können die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.
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