Die Hose ist ein Kleidungsstück, das vor allem die Beine und das Gesäß bedeckt. Sie ist wie der Rock und das Kleid ein Beinkleid, zeichnet sich aber dadurch aus, dass sie beide Beine einzeln bedeckt. Man unterscheidet zwischen Unterhosen, die unter der Kleidung getragen werden und Oberhosen, die das äußerliche Merkmal der Kleidung bilden. Hosen werden heutzutage von Männern und Frauen getragen.
Geschichte
Ursprünglich waren die Hosen das Kleidungsstück der Reitervölker, da sie im Gegensatz zu Röcken mehr Bewegungsfreiheit in gewissen Bewegungsabläufen darboten. Auch bei vielen barbarischen Völkerstämmen war die Hose als Arbeitsgewand bekannt und genutzt. Bei den Römern im Gegensatz galt die Hose als anstößig und wurde sogar den Soldaten verboten, obwohl diese sie praktisch fanden und sie bei ihnen Beliebtheit fand. Erst im späten Mittelalter beziehungsweise der frühen Neuzeit fand die Hose bei den Herren Einzug als Statussymbol.
Diesen Stellenwert erlangte sie wahrscheinlich deshalb, da die Kleider (Obergewänder) immer kürzer wurden und man so ohne Hose die Unterhose und die Strümpfe problemlos hätte sehen können. Zunächst wurde die Strumpfhose zum Obergewand. Die Hosen waren also kurz und eng geschnitten (meistens knielang) und teilweise mit einem Latz ausgestattet (Hosenlatz) oder wurden als Pump- oder Pluderhose getragen. Auch die Stoffe wurden exquisit ausgewählt. Männer niederen Standes trugen einfache Wollhosen.
Im 17. Jahrhundert setzte sich bei Revolutionären die Röhrenhose durch, die wadenlang geschnitten und an der Außennaht mit Knöpfen oder anderen Accessoires versehen war. Diese Hose wurde vom normalen Volke getragen, die Oberschicht und der Adel trugen weiterhin sehr eng geschnittene, knielange Hosen mit Strumpfhose, die so genannten Culotten. Die Röhrenhose wurde nicht lange ausschließlich von Revolutionären getragen, sondern erfreute sich reger Beliebtheit. Ein offizielles Verbot gegen diese Hosen konnte sich nicht wirklich halten und fand ein jähes Ende als sich König Friedrich Wilhelm III selbst in diesen Hosen präsentierte. Die Hosen waren zu diesem Zeitpunkt knöchellang.
Die Hose war also als Kleidungsstück für Männer nicht mehr wegzudenken und setzte sich erfolgreich gegen den Herrenrock durch.
Obwohl auch Frauen in der Antike bereits Hosen trugen, wurde es ihnen jahrhundertelang verboten. Erst im 19. Jahrhundert wurde der Frau gestattet eine Unterhose zu tragen – diese musste aber trotzdem im Schritt offen geschnitten sein. Erst mit der Emanzipationsbewegung setzte sich die Hose bei den Frauen durch. Hielt die Hose zwar mehr und mehr Einzug in den Kleiderschrank der Frauen, empörte sie doch immer noch den Großteil der männlichen Bevölkerung über diesen Anblick, sodass Frauen in Hosen sogar teilweise der Eintritt in Restaurants oder ähnliche gesellschaftliche Räume verwehrt wurde. Erst mit dem Ersten Weltkrieg wurde das Tragen einer Hose für Frauen quasi legalisiert, da sie vermehrt als Arbeiterinnen eingesetzt wurden. Jedoch wurde die Hose erst Ende der 60er-Jahre vollends gesellschaftsfähig. Heute ist sie aus dem Kleiderschrank einer Frau nicht mehr wegzudenken.
Hosenarten
Hosen gibt es in unterschiedlichsten Varianten. Sie variieren in Länge, Schnitt und Stoff und können zu jedem Anlass getragen werden. Die im Alltag heute wohl verbreiteteste Hose ist die Jeanshose, die in den 60er-Jahren beliebt wurde. Bei offiziellen und festlichen Anlässen wird fast ausschließlich die Anzughose getragen – je nach Hosenart und Anlass mit oder ohne Bügelfalte. Auch beim Sport werden nur Hosen getragen, lediglich weibliche Tennisspielerinnen und eventuell Tänzerinnen greifen auf den Rock als Trainingskleidung zurück. Unabhängig von Schnitt und Stoff kann man die Hose noch daran unterscheiden, ob die Abschlüsse der Hosenbeine mit Schlag oder ohne geschnitten sind. Es gibt eine Vielzahl an Hosen, die sich lediglich durch kleine Unterschiede im Schnittmuster unterscheiden. Die einzigen Hosen, die sich durch ihren Stoff abheben sind die Jeanshose, Anzughose, Cordhose und Lederhose.
Weitere Hosenarten sind zum Beispiel die Chinohose, Badehose, Reithose, Baggy-Pants, Bundfaltenhose, Caprihose, Karottenhose, Latzhose, Pluderhose, Leggings, Knickerbocker.
Kombinationsmöglichkeiten
Abgesehen von der Strumpfhose und Unterhose wird die Hose als Oberbekleidung getragen und auch nicht mit einem Rock kombiniert. Je nach Stoff und Anlass kann sie mit den unterschiedlichsten Oberteilen kombiniert werden: T-Shirts, Tops, Pullovern, Blusen, Hemden und vielem mehr. Auch die Wahl der Schuhe hängt in erster Linie häufig vom Hosenstoff ab.
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