Der Mini hat die Siebziger dominiert, doch inzwischen hat der kurze Rock Konkurrenz bekommen: Sie kommen gleich in der grammatischen Pluralform daher und sind auch noch für alle Figuren geeignet – die Shorts (englisch für „die Kurzen“). Hinter ihnen verbergen sich kurze Hosen, die meist nicht bis unter die Knie gehen. Vor allem im Sommer, aber auch in den anderen Jahreszeiten mit Strumpfhose und Leggins kombiniert finden sie in der Damenwelt großen Zuspruch. Bei den Männern sind Boxershorts und Bermudashorts weit verbreitet. Sexy und trendig erobern sie auch den Laufsteg der großen Designer. Doch meist nur im Freizeitbereich – die Shorts sind das Urlaubssymbol schlechthin. In der Berufsmode sind sie eher weniger zu finden – außer in Ländern mit einem sehr heißen Klima, wie Australien und Neuseeland.
Für drunter und drüber – vier Varianten der Shorts
Die kurzen Hosen gibt es in mehreren Varianten. Für drunter sind sie vor allem für Männer geeignet.
1. Die Boxershorts werden als Unterhose getragen, aber auch Badehosen sind in dieser Form zu finden. Der Vorzug dieser Unterwäschevariante: die weite Passform engt nichts und niemanden ein.
2. Die Bermudashorts sind die Variante für drüber: weit und etwa knielang bei Frauen und Männer gleichwohl beliebt. Diese Shorts gibt es in allen Formen, Stoffen und Farben. Der Name ist übrigens nicht zufällig. Auf Bermuda tragen Polizisten diese Hosen zu Hemd, Jackett und Krawatte – bei dem subtropischen Klima mit weit über 30 Grad in den Spitzenmonaten eher eine praktische, als eine modische Wahl.
3. Die „Hot Pants“ sind die sexy Variante der Shorts. Sie haben sich ebenso als Unterwäsche für Frauen als auch als kurze Hose für oben drüber durchgesetzt. Diese „scharfen Hosen“ sind sehr eng und kurz geschnitten, sie zeigen oder betonen den Po und sie DIE Konkurrenz für den Minirock. Meist werden sie aus Jeans gefertigt, aber inzwischen gibt es sie in allen Stoffen und Farben. In den Siebzigern und Achtzigern haben die Damen sie oft selbst gefertigt – einfach eine alte Jeans abschneiden, anziehen, fertig. Sie haben ausgefranste Ränder und manche von ihnen bedecken die Gesäßbacken nicht vollständig. Berühmt wurden sie durch Gloria Guida, die in ihrem Film „Blue Jeans“ als freche Göre diesen aufreizenden Anblick bot.
4. Weniger verbreitet, aber in so mancher Halle noch zu finden, ist die Sporthose. In den Siebzigern noch kurz, ähneln sie heute wieder den Boxershorts. Ein berühmter Vertreter ist die „Franz-Beckenbauer-Sporthose“: Aus Glanz- oder Baumwollstoff mit drei Streifen wurde sie millionenfach verkauft.
Nicht nur im Sommer ein Renner: Kombinationsmöglichkeiten der Shorts
Es gibt kaum Grenzen bei den Kombinationen von Shorts. Vor allem Frauen haben hier viele Möglichkeiten. Vorzugsweise sind die Shorts in den Sommermonaten zu sehen – sie sind das Urlaubssymbol schlechthin. Die Damen tragen sie oft in der Freizeit zu T-Shirt und flachen Schuhen. Mit High Heels und engem Top hat Frau das perfekte Outfit für eine Party und im Büro wirken Shorts zusammen mit Blazer und Ballerina an den Füßen seriös aber nicht zu „overdressed“ – “Dolce & Cabbana“ zeigt solche Kombinationen auf dem Laufsteg. „Vivien Westwood“ präsentiert kurze Shorts mit trendigen Blümchenaufdrucken.
Wer auffallen möchte, kann sie mit einer Netzstrumpfhose tragen, Römersandalen dazu wählen oder sogar statt Jeans zu einem Modell aus Leder greifen – wie es „Ralf Lauren“ in seiner Kollektion zeigt. Der Westernstyle lässt sich mit einem Karohemd und passenden Stiefeln herstellen. Aber auch in den kälteren Jahreszeiten müssen die Shorts nicht tief in den Kleiderschrank verbannt werden. Kombiniert mit Leggins, Strumpfhose und Stiefeln bieten sie auch im Herbst und Winter einen Hingucker an Frauenbeinen. Für Männer wird es in den kühleren Jahreszeiten schwieriger – Shorts tragen sie fast nur im Freizeit- und Urlaubsbereich, wenn es warm ist.
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