Frauen wird ein wahrer Schuhtick nachgesagt. Doch keine Wahl ist so schwierig im Leben einer Dame, wie die der Brautschuhe. Die Bekleidung der Füße ist für diesen Anlass so besonders, wie schwierig: Brautschuhe müssen zum Kleid passen. Sie müssen gefallen und gleichzeitig auch so bequem sein, dass die Braut den ganzen aufregenden Tag in ihnen ohne Blasen durchhält. Zudem gelten sie auch noch als Glücksbringer am wichtigsten Tag im Leben einer Frau.
Tradition und Bräuche
So manche Braut glaubt, die Schuhe seien weniger wichtig. Aber gerade beim Gang in der Kirche zum Altar schauen die Gäste auf die hervorblitzenden Schuhe. Daher sollte ein Brautschuh mit Bedacht gewählt werden. Nicht umsonst ranken sich um die Schuhe zum Hochzeitstag zahlreiche Traditionen und Bräuche. Schon beim Kauf wurde manche Braut gefragt, ob sie mit „Pfennigen“ beziehungsweise „Centstücken“ bezahlt. Viele Jahre war es üblich, von der Kindheit an jeden Pfennig für diese Schuhe zu sparen. Vor dem Zweiten Weltkrieg machten die Preise dies auch noch möglich: Zehn bis 20 Mark musste damals für die Schuhe hingelegt werden.
Heutzutage ist es schwieriger und eine Flut an Münzen in den Geschäften weniger gern gesehen. Das Sammeln ist jedoch noch üblich. Die Schuhe werden als Glücksbringer angesehen. Daher trägt so manche Braut einen Glückspfennig im Schuh – das Paar soll nie von Geldsorgen geplagt werden. Ebenfalls beliebt ist die Brautschuhversteigerung. Hier wird einer der Schuhe entwendet und unter den Gästen zur Versteigerung angepriesen. Das Geld kommt in den Schuh. Das letzte Gebot bekommt den Zuschlag – das jedoch vom Bräutigam abgegeben wird. Das Geld verbleibt beim Hochzeitspaar und der Schuh kommt zurück an den Fuß der Braut. Der Ehemann errettet seine frisch Angetraute so vor dem Schicksal, den Rest des Tages barfuß laufen zu müssen.
Tipps zur Auswahl
Brautschuhe gibt es in allen Formen und Farben. Erlaubt ist, was zum Outfit passt. Ob ein weißes traditionelles Kleid oder ein farbiges, Ausgeflipptes – der richtige Schuh richtet sich nach dem Gesamtstil der Braut. Die meisten traditionellen Schuhe sind in Cremetönen gehalten: Weiß (ein Muss bei weißen Brautkleidern), Beige, Taube, Vanille oder Champagner. Die Braut kann zwischen Pumps, Sandalen, High Heels und anderen Schuhvarianten wählen. Wer im Alltag selten hohe Absätze trägt, sollte dies auch nicht an dem besonderen Tag tun – Blasen und Schmerzen sind vorprogrammiert. Aber ein kleiner Absatz kann es sein: zum Beispiel der „Kitten Heel“ von 3,5 bis 4,75 Zentimeter Höhe. Hochzeitschuhe gibt es auch in zahlreichen flachen Varianten. Ein nicht allzu großer Bräutigam wird sich über diese Auswahl freuen. Die Schuhe sollten unbedingt bequem für die Braut sein und perfekt passen. Denn die Dame wird unter Umständen in ihnen einen Tag und die ganze Nacht auf den Beinen sein: Gehen, laufen & tanzen.
Um auf Nummer sicher zu gehen, kann ein Paar passende Wechselschuhe für den Abend eingepackt werden. Das Material kann glattes Leder, Lackleder, aber auch Samt und Seide sein. Allerdings ist bei den empfindlichen Materialien besonders auf Schmutz während des festlichen Tages zu achten. Auch die Sohle sollte nicht vernachlässigt werden: Eine zu glatte Sohle kann beim Schuster aufgeraut werden, damit die Braut auf dem Weg zum Altar nicht ausrutscht. Ist das Kleid eher schlicht, kann es bei den Schuhen schon verspielter zugehen: Accessoires mit Spitze, Perlen oder Strass sind hier beliebt. Ist das Kleid selbst schon pompös, sollten die Schuhe eher schlicht gehalten werden. Bei bodenlangen Kleidern eigenen sich Pumps am besten – denn dann ist oft nur die spitze Kappe sichtbar.
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