Mann kann sich zwischen Hemd und T-Shirt nicht entscheiden? Auch hier hat die Mode längst etwas Passendes parat: das Polshirt. Mit Kragen und Knopfleiste sieht dieses Kleidungsstück knackig und sportlich aus, ist jedoch nicht so leger, wie ein herkömmliches T-Shirt. Vor 80 Jahren wurde dieser Kompromiss aus reinem Eigennutz erfunden. Das Poloshirt versprüht immer eins: einen edlen und sportlichen Charme zugleich.
Erfindung aus praktischen Gründen: Die Inspiration stammte aus Indien
Das Poloshirt hat seinen Namen tatsächlich dem gleichnamigen Sport zu verdanken. Anfang des 20. Jahrhunderts trugen Polospieler in Indien wegen des subtropischen Klimas etwa hüftlange Trikots aus Baumwolle. Davon ließ sich der französische Tennisspieler René Lacoste inspirieren, der für sich selbst ein funktionelles Hemd entwarf. Aus reinem Eigennutz – denn bis dato wurde in langärmligen weißen Hemden Tennis gespielt. Das erste „Lacoste-Hemd“ hatte aufgrund der Kleidervorschrift in diesem Sport daher Kragen und Knopf wie ein Hemd, wurde aber aus dem atmungsaktiven und leichteren Stoff Piqué gefertigt und besaß kurze Ärmel.
Dieser Entwurf erlangte Kultstatus: Bis heute steht das Krokodil-Logo für Poloshirts aus dem Hause „Lacoste“. Andere Firmen folgten dem Trend, ein weiterer berühmter Vertreter „Ralph Lauren“ etablierte sich mit dem Poloshirt auf dem amerikanischen Markt. „Fred Perry“ verteilte das Sportshirt aus Piqué an prominente Tennisspieler in Wimbledon. Diese Werbestrategie machte auch den letzten Sportler, der es noch nicht entdeckt hatte, mit dem Poloshirt bekannt. Seitdem ist es vor allem aus der Männermode, nicht mehr wegzudenken.
Das „Must-have“ für Männer: Formen, Farben und Kombinationen des Poloshirts
Das Poloshirt ist ein Basic, das in jeden männlichen Kleiderschrank gehört. Heute muss ein Poloshirt nicht mehr nur aus Piqué bestehen, auch Seide oder Merino-Wolle sind inzwischen gesellschaftlich akzeptiert – sie bringen mehr Eleganz zum sportlichen Look. Doch wie zur Erfindung sind Knöpfe, Kragen und kurze Ärmel allen Poloshirts gemein. Charakteristisch sind kleine, fein gerippte Kragen und schmale Saum-Abschnitte an den kurzen Ärmeln. Es ist bequem, atmungsaktiv und angenehm zu tragen. Manche Shirts haben eine Brusttasche, die an die Abstammung vom Hemd erinnert.
Der größte Vorteil des Poloshirts ist dessen Schlichtheit. Das Shirt passt zu fast jeder Hose und kann zu jedem Anlass getragen werden: im Berufsleben, in der Freizeit oder auch stilvoll am Abend unter der Anzugjacke. Das Poloshirt kann offen, nur teilweise geknöpft oder völlig geschlossen getragen werden. Klassisch ist das Shirt in Weiß oder Blau, aber es gibt es auch in allen anderen Farben. Polshirts haben selten Muster oder Aufdrucke, sie sind meist unifarben oder gestreift. Es passt sowohl zum Anzug als auch unter ein Sakko zu Jeans und Turnschuhen. Im Sommer kann die Jeans auch gerne kürzer sein oder Bermudas zum Poloshirt kombiniert werden – Chino- oder Cargo-Hosen sind ebenfalls möglich. An kühleren Tagen kann eine Jeansjacke darüber getragen werden.
Auch für Frauen geeignet: Poloshirts passen zu Hose oder Rock
Das Poloshirt ist jedoch längst keine reine Männerdomäne und von der Damenwelt ebenso entdeckt. Auch außerhalb des Sports kann Frau von Welt zu diesem Kleidungsstück greifen. Gerade in der Freizeit liegen sie im Trend und passen hervorragend zu Jeans und Sneaker. Mit einer Stoffhose oder einem Rock verleiht das Shirt der Dame einen eleganten und feineren Look. Für kühlere Tage lässt es sich hervorragend mit einem Longsleeve darunter oder einer Weste darüber kombinieren. Letztere aus Leder hält nicht nur warm, sondern verleiht jeder Dame einen besonders edlen Look. Auch Strickjacken sehen zu Poloshirts gut aus.
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