In Tolkiens Geschichten spielt er eine große Rolle, das Symbol für die Olympisches Spiele besteht aus ihnen und bei jeder Hochzeit gehören sie dazu: Ringe. Man findet sie heute als Schmuckstücke an Hand, Fuß und Ohr. Auch Nasenringe gelten in manchen Subkulturen als ästhetischer Schmuck. Doch ursprünglich waren Ringe mehr als nur Zierde am Körper.
Die Geschichte des Rings
Die ältesten Ringe, die bekannt sind, wurde in Tschechien gefunden und sind über 21.000 Jahre alt. Damals wurden sie nicht nur als Schmuck benutzt, sondern waren auch gleichzeitig Zahlungsmittel: als sogenanntes Schmuckgeld. Traditionell waren sie aus Naturmaterialien wie Holz, Knochen und Stein, aber auch aus Metall und Glas gefertigt. Im Mittelalter und in der Antike avancierten Ringe zu Schmuckstücken der Oberschicht. Sie symbolisierten Macht und Reichtum, in verschiedenen Bunden waren sie Zeichen der Zugehörigkeit und auch in dieser Zeit wurden Ringe schon als Symbol der Liebe verwendet. Zudem waren die Schmuckstücke auch Symbol für Schutz und Heilung.
Bedeutung und Varianten des Rings
Auch heute noch haben Ringe zahlreiche verschiedene Bedeutungen. So können sie Liebe und Verbundenheit, aber auch Macht oder Glauben symbolisieren. Besonders häufig verbreitet sind Verlobungs- und Eheringe, die die Liebe und Verbindung zweier Menschen symbolisiert. Diese sind zumeist aus sehr wertvollen Materialien gefertigt: Platin, Palladium, verschiedene Goldvarianten wie Weißgold, Graugold, Gelbgold, Grüngold, Roségold oder Rotgold sowie Silber, Edelstahl und Titan. Verlobungs- und Eheringe haben wenige Verzierungen. Sie sind meist schlicht gehalten. Traditionell ist im Inneren eine Gravur zu finden. Außen können Edelsteinbesetzungen den Wert steigern. Ähnlich diesen sind Partner- und Freundschaftsringe, die Zusammengehörigkeit symbolisieren sollen. Im christlichen Glauben existieren Taufringe. Dieser wird dem Taufpaten während der Zeremonie überreicht und soll Schutz vor Unheil bewirken. Siegelringe sind Ausdruck von Macht.
Sie tragen oft ein Wappen und dienen seit Jahrhunderten zum Versiegeln von Dokumenten mit Wachs. Giftringe sind ein eher ungebräuchliches Überbleibsel aus dem Mittelalter. Sie haben ein Behältnis, in dem Medizin oder Gift aufbewahrt wurde. Zudem gibt es Ringe, die als Zeichen des religiösen Standes dienen: Der Fischerring ist beispielsweise der Amtsring des Papstes. Der Fingerrosenkranz ist eine verkleinerte Version des Rosenkranzes und Gläubige verwenden ihn zum Beten. Im Militär gibt es ebenfalls Ringe, die Rang und Position symbolisieren. Zudem tragen Anhänger mancher Subkulturen Ringe als Erkennungszeichen getragen, wie beispielsweise der „Ring der O“ in der SM-Szene.
Ringe als Modeschmuck haben weniger Bedeutung, als dass sie nur schmücken sollen. Moderinge können ebenfalls aus Edelstahl gefertigt sein, aber auch aus ganz anderen Materialien bestehen: zum Beispiel Holz, Knochen, Plastik, Muscheln oder Kokosnussschale und zahlreiche weitere Materialien. Moderinge gibt es in unzähligen Varianten und Verzierungen, es gibt Mottoringe mit Motiven, Ringe mit echten Edelsteinen wie Achat und Opal, Türkis und Rubin, Amethyst und Goldobsidian, aber auch Modelle mit Edelsteinimitationen. Moderinge können Symbole tragen, sie sind klein, groß, dünn, breit – hier gibt es nichts, was es nicht gibt. So manche Hand ziert gleich fünf Ringe – an jedem Finger einen. Auch im Preislichen ist hier alles möglich – von billig bis teuer.
Welcher Ring an welchem Finger?
Mancher Ring gehört traditionell an einen bestimmten Finger. Die Partnerschaftsringe gehören an den Ringfingern: Verlobungsring links, Ehering rechts. Das geht auf einen alten Brauch zurück. Die Ägypter und Römer glaubten, dass an diesem Finger die Liebesader direkt zum Herzen führt. Freundschaftsringe haben keinen festgelegten Finger. Taufringe werden zumeist an Ketten getragen. Siegelringe waren in der Vergangenheit oft am Zeigefinger zu finden, heute werden sie eher am Ringfinger oder am kleinen Finger getragen.
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