Der Marathonlauf ist eine sportliche Laufveranstaltung, die sich über eine Strecke von rund 42 Kilometern erstreckt. Damit ist sie die längste olympische Laufdisziplin im Bereich der Leichtathletik. Bei einigen besonderen Läufen, zu Jahreshöhepunkten zum Beispiel, befindet sich der Zieleinlauf in einem Stadium, wo die Athleten etwa eine Runde laufen müssen.
Geschichte & Ursprung
Der Marathonlauf ist nicht nur eine klassische Disziplin, die von Sportlern alles abverlangt, was ihr Körper und Geist leisten können, sondern auch eine der ältesten Sportarten der Welt.
Der erste Marathonlauf der Geschichte endete tragisch. Gerüchten zufolge traf ein Bote 490 v. Chr. in dem 40 Kilometer entfernten Athen ein und stoß mit letzter Kraft einen Siegesruf aus, nur um Sekunden später mit schmerzverzerrtem Gesicht zu sterben. Die Geschichte des siegenden Boten, welchen die Griechen nach dem Sieg über das persische Heer bei Marathon nach Athen schickten, ist nicht historisch belegt. Die Figur des Marathonläufers tritt erst 500 Jahre nach den Perserkriegen in den Schriften von Plutarch auf.
Die Geschichte des Marathonlaufes dürfte dennoch einen Funken Wahrheit beinhalten. Der Vater der Geschichtsschreibung, Herodot, beschreibt, wie der Bote Pheidippides nicht nach Athen, sondern das weit entfernte Sparta läuft, um dort nach Unterstützung zu bitten. Würde man diesen Lauf als Grundlage für den Marathonlauf nehmen, hieße die Disziplin nicht nur anders, sie wäre auch etwa 250 Kilometer lang.
Verwunderlich ist es somit nicht, dass es im antiken Olympia niemals nie einen Marathonlauf gab. Der „Lauf der Leiden“ wurde erst in den Spielen der Neuzeit ins Programm aufgenommen. Der Begründer der modernen Olympischen Spiele, Pierre Baron de Coubertin, wünschte sich den antiken Mythos als „Werbezweck“. Und so gewann ein Grieche im Jahr 1896 den ersten Marathonlauf im Panathinaikon-Stadion in Athen. Der Wasserträger legte die 42 Kilometer lange Strecke in 2:58:50 zurück.
Regelmäßiges Training
Die Teilnahme an einem Marathon oder Volksläufen ist der Wunsch vieler Menschen. Eine solche Belastung hält jedoch ein untrainierter Körper nicht aus. Deshalb muss jeder Interessierte, unabhängig von seiner beruflichen und privaten Situation, über das gesamte Jahr regelmäßig trainieren. Erst nachdem sich der Bewegungsapparat an die Laufbelastung gewöhnt hat, ist die Einbeziehung hochintensiver Kurzzeitintervalle sinnvoll.
Die Trainingseinheiten selbst sind lang und regelmäßig jedoch von geringer Intensität. Fitnessorientierte Läufer trainieren drei bis vier Mal pro Woche. Je nach Marathonvorbereitung werden bis zu sechs Trainingseinheiten je Woche benötigt. Zusätzlich sollten laufgewöhnte Sportler ihr Training mit HIIT (Hochintensives Kurzzeitintervalltraining) ergänzen. Dabei sprinten Sportler 30 Sekunden und erholen sich im Anschluss vier Minuten lang in einer Gehpause.
Um den Körper langsam an ein schnelleres Tempo zu gewöhnen, ist es wichtig, das Training langsam zu steigern: Im besten Fall sollte die Steigerung zehn bis 20 Prozent je Woche betragen. So ist der Körper optimal vor orthopädischen Überlastungen und Übertraining geschützt. Ziel eines Anfängers ist es, die Grundlagenausdauer zu erreichen, später dann die Geschwindigkeit.
Konkret sollten Anfänger damit beginnen, im ersten Jahr längere Strecken von sechs bis 12 Kilometern zu laufen – und zwar langsamer als die „normale“ Geschwindigkeit. So können Läufer die Belastbarkeit ihres Herzkreislaufsystems langsam steigern. Nach einem Jahr wird in der Regel eine Plateauphase erreicht. In diesem Fall ist es sinnvoll, die Leistung mit dem zuvor beschriebenen Intervalltraining zu steigern.
Verhalten während des Rennens
Für das Verhalten während des Rennens empfehlen Trainer zwei Methoden: Einerseits das Halten eines gleichmäßigen Tempos. Anderseits die Einteilung der Strecke in mehrere Phasen. In der Anfangsphase wird ein Tempo gehalten, welches unter der eigenen Durchschnittsgeschwindigkeit liegt. Im mittleren Segment wird genau diese Geschwindigkeit gehalten, während man im letzten Teil die Geschwindigkeit erhöht.
Den Läufern stehen entlang der Strecke isotonische Getränke angeboten. Bei moderaten Außentemperaturen lässt sich ein Marathon ohne Trinkpausen absolvieren. Als Energiequelle dienen Kohlenhydrat-Gele, welche ohne Wasser jedoch schwer verdaut werden.
Gesundheitliche Aspekte des Marathonlaufs
Ein Marathonlauf ist selbst für den sportlichsten Läufer, der bereits mehrere dieser Disziplinen erfolgreich absolviert hat, immer wieder eine extreme Belastung. Muskelschmerzen sind eine normale Erscheinung, sollten jedoch nicht mit dem Muskelkater verwechselt werden. Eine vollständige physische sowie psychische Regeneration kann je nach Trainingszustand, äußeren Bedingungen und Rennverlauf zwischen zwei Wochen und zwei Monaten dauern. Deshalb laufen Marathonläufer meist nicht mehr als zwei Marathons pro Jahr.
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