Der Triathlon ist eine Sportart, welche die Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen in einem Mehrkampf miteinander vereint. Die Reihenfolge dieser Ausdauersportart ist genau in der zuvor genannten Reihenfolge einzuhalten. Genau das macht diese Disziplin so anstrengend: Die Muskulatur muss sich innerhalb von Sekunden auf die neue Disziplin umstellen.
Die Geschichte des Dreikampfs
Der Ursprung des Dreikampfs reicht bis in das Jahr 1920 zurück. Die französische Sporttageszeitung „L’Auto“ berichtete, dass seit diesem Jahr jährlich ein Rennen in Frankreich stattfand, welches „Les Trois Sports“ genannt wird. In diesem Dreikampf mussten die Teilnehmer in Meulan und Poissy drei Kilometer laufen, 12 Kilometer Rad fahren und anschließend den Fluss Marne überqueren. Das Event verblieb fürs Erste im Bereich der Anonymität und wurde lediglich zum Spaß ausgeführt. Nachdem der Dreikampf in einigen französischen Regionen mehrere Jahre praktiziert wurde, stellte sich der Rubel wenige Zeit später ein, bis der Ausdauersport in den USA sein großes Comeback feierte.
Die große Wiederentdeckung des Dreikampfs, so wie wir ihn heute kennen, fand erst 1974 auf der anderen Seite des Ozeans, in den USA statt. Am 25. September organisierten Jack Johnstone und Don Shanahan den ersten sogenannten Triathlon (Mission Bay Triathlon) in San Diego. Insgesamt 46 Personen nahmen an dem Rennen teil, bei dem sie etwa zehn Kilometer laufen, acht Kilometer Rad fahren und 0,5 Kilometer schwimmen mussten.
Im Laufe der Jahre wurde der Triathlon immer beliebter und in verschiedenen Städten der Welt veranstaltet. 1994 wurde der Ausdauersport schließlich in das olympische Programm aufgenommen.
Die Geburt des Ironman
Einer des 1994 veranstalteten Triathlons war John Collins. 1978 gründete er mit Gleichgesinnten den heutigen Ironman Triathlon auf Hawaii. Wie es genau zu der Entstehung kam, ist bis heute nicht bekannt. Man munkelt, dass sich Collins während einer Laufveranstaltung auf der hawaiianischen Insel Oahu mit anderen Sportlern unterhielt und darüber diskutierte, wer von ihnen der fitteste sei: Der Schwimmer, Läufer oder Fahrradfahrer. Die Frage ließ sich nur mithilfe eines Wettkampfes klären, der alle drei Sportarten vereinte. So kombinierten die Sportler Hawaiis drei härteste Ausdauer-Events: Allround Oahu Bike Race (115 km Rad fahren), Honululu Marathon (42 km laufen), Waikiki Rough Water (2,5 km schwimmen im Meer).
Im Februar 1978 nahmen schließlich 15 Männer am Ironman Triathlon auf Hawaii teil. Seit 1980 wird das Event jährlich im Fernsehen übertragen und gilt als die berühmteste Triathlon-Veranstaltung der Welt.
Triathlon als Volkssport
Die Verbreitung des Ausdauersports fand hierzulande und in der damaligen DDR in den 1980er Jahren statt. Im Zuge der Fitnesskultur hat sich der Triathlon zu einem echten Volkssport entwickelt. Die Deutsche Triathlon Union besitzt heute mehr als 30.000 Mitglieder und ist eigenen Angaben zufolge der weltweit zweitgrößte Verband. Jedes Jahr finden etwa 1.000 Veranstaltungen statt, bei denen 200.000 begeisterte Athleten teilnehmen. Die Wettkämpfe finden in ganz Deutschland statt: Angefangen beim Ostseeman in Schleswig Holstein bis hin zum Allgäu-Triathlon in Bayern.
Regeln des Ausdauersports
Die drei Wettkampfstrecken müssen in ununterbrochener Reihenfolge absolviert werden. Zum Wettkampf gehören die Wechsel vom Schwimmen zum Fahrrad und vom Radfahren zum Laufen. Bei besonders niedrigen Wassertemperaturen dürfen die Athleten kälteschützende Neoprenanzüge anlegen.
Während sich beim Radfahren aufgrund der wenig strengen Reglementierung bezüglich der Fahrräder in den 1980er Jahren ein Trend zu speziellen Laufrädern mit 26-Zoll-Rädern und Lenkeraufsätzen für eine aerodynamische Sitzposition entwickelte, ist dieser Trend heute rückläufig. Die meisten Triathleten nutzen UCI-konforme Zeitfahrräder. Beim Radfahren gilt eine strenge Helmpflicht und das Fahren im Windschatten ist nicht erlaubt (internationale Rennen und Meisterschaften ausgenommen).
Training und Risiken
In Deutschland gibt es in vielen Städten und Gemeinden spezielle Triathlonvereine, wo Lauf-, Schwimm- und Radgruppen trainiert werden. Vereinsmannschaften haben die Möglichkeit, in Ligen teilzunehmen und gegen andere Sportler anzutreten.
Einzelkämpfer können auch ein individuelles Training mit einem speziellen Trainingsplan wählen. Diese Trainingspläne sollten individuell erstellt und an die eigenen Möglichkeiten, Bedürfnisse, Erwartungen und Ziele angepasst werden. Im Rahmen des Trainingsplanes darf eine sportmedizinische Vorbereitung nicht fehlen.
Einer Studie von 2009 zufolge ist das Risiko eines Herzstillstandes bei Anfängern dieser Sportart doppelt so hoch wie bei einem Marathon. Dies ist in erster Linie mit der ungewohnten Belastung beim Schwimmen zu begründen. Auch die kalte Wassertemperatur sowie hoher Stress können bei untrainierten Sportlern für kardiale Zwischenfälle sorgen. Aus diesem Grund wird das Training in Vereinen empfohlen, da sich hier Profis um die jungen und unerfahrenen Sportler kümmern.
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