Verspannt im Nacken? Schmerzen im Rücken? Wadenkrämpfe? Wo es wehtut, drücken wir drauf, reiben wir herum und massieren uns selbst. Die Massage ist eines der ältesten Heilmittel der Welt, unser ureigener Reflex, aber auch so vieles mehr. Sie ist eine Wellness-Oase im stressigen Alltag, eine Stunde Auszeit, der komplette Kontrollverlust und das Fallenlassen in fremde Hände. Wer an seine letzte Massage zurückdenkt, hat sofort den Duft des Öles in der Nase, das eine „ah“ und das andere „oh“ im Ohr, spürt den Handdruck auf dem Rücken und die innere Ruhe und Entspannung im Gedächtnis … Haben Sie auch Lust auf eine Massage bekommen?
Die Massage ist Jahrtausende alt. Schon 2600 vor Christus wurden die ersten Massagehandgriffe in der chinesischen Medizin erwähnt. Der griechische Arzt Hippokrates brachte sie noch vor der Christianisierung nach Europa. Gladiatoren beispielsweise wurden mittels dieser Wohltat für die Arena gestärkt, doch ihren Durchbruch hatte sie erst im Mittelalter durch den berühmten Arzt Paracelsus. Sein Kollege Ambroise Paré überführte die Technik dann in die moderne Medizin und allgemein wurde die Massage als Wohltat anerkannt, wie Teresa von Avila so treffend im 16. Jahrhundert ausdrückte: „Tue deinem Körper etwas Gutes, damit die Seele sich darin wohlfühlt.“
Unzählige Formen und Varianten: Massagen heilen, entspannen oder lösen Blockaden!
Die Massage tut in vielerlei Hinsicht Gutes für Geist und Seele. Die Durchblutung wird gesteigert, der Blutdruck gesenkt und die Muskulatur entspannt. Nachweisbar lindert die Massage Schmerzen, reduziert den Stress und bewirkt eine psychische Entspannung. Aber auch eine verbesserte Wundheilung, Wirkung auf innere Organe und Anregung des Zellstoffwechsels im Gewebe wird ihr nachgesagt. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Ausführung von Massagen: in der direkten Art zum Beispiel die klassische Ganzkörpermassage (auch schwedische Massage genannt), Bürstenmassagen, Klangmassagen, Sportmassagen und viele mehr.
Bei der Thai-Massage beispielsweise werden Dehn- und Streckbewegungen integriert, die „Lomi Lomi“ aus Hawai setzt nicht nur auf Entspannung, sondern auch auf Reinigung von Geist, Körper und Seele. Die Lymphdrainage ist in der Schulmedizin als Therapieform weit verbreitet. Sie wird zur Behandlung von Ödemen voranging an Armen und Beinen verschrieben. Bei der Shiatsu-Massage setzt der Therapeut seinen gesamten Körper ein und die „Hot Stone Massage“ zielt wiederum auf die Anregung des Nervensystems und Entspannung durch Wärme. Ein weiteres großes Feld sind die reflektorischen Massagen – hier kommen beispielsweise Akupunkturtechniken zum Einsatz. Und auch im erotischen Bereich darf die Massage nicht fehlen – Tandra- oder Tao-Massagen widmen sich den intimen Körperbereichen.
Massagestuhl oder Profihände: Wo findet man die beste Massage?
Mit dem wohltuenden Gefühl einer entspannten Massage werben so manche Institutionen und erwecken die Haltung: „Das tut mir gut“. Doch nicht immer ist das auch der Fall. Eine Massage sollte von Profis vorgenommen werden. Unschlagbare Preise in fragwürdigen Etablissements können wehtun. Während der Behandlung und auch noch Tage danach. Nur die geschulte Hand weiß, was sie tut. Achtung chronische Erkrankungen – bei dauerhaften Rückenschmerzen sollte erst ein Arzt einen Blick bekommen, bevor die Entspannung auf der Massageliege schief geht. Andere investieren in Massagestühle. Hier sollte nicht an der falschen Stelle gespart werden: Nur Stühle, die individuell einstellbar sind oder sogar einen Körperscan vornehmen können, lohnen der Investition. Denn auch hier gilt: Wir sind alle verschiedenen, auch unsere Verspannungen und Entspannung. Und wir sind es wert, verwöhnt zu werden, oder nicht?
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