Ein goldenes Händchen zu haben, ist im Alltag sehr hilfreich. Der Chirurg braucht eine ruhige Hand, der Handwerker eine Belastbare und die Sekretärin eine Bewegliche. Auch Stress zeigt sich oft deutlich an ihnen: feuchte Hände bei Aufregung, Zittern bei Nervosität und krampfhaftes Umklammern bei Anspannung oder Angst. Dennoch denken die meisten bei einer Massage mehr an Rücken, Schultern und Nacken als an die Hände. Oft vernachlässigt bietet sie jedoch Entspannung pur. Bis in die Fingerkuppen ziehen sich feine Nervenbahnen, das Sinnesorgan hat zahlreiche Reflexzonen, die sich auf den gesamten Körper auswirken – die wohltuende Wirkung einer Massage ist nicht von der Hand zu weisen.
Reflexzonen: Die Handmassage tut nicht nur den Händen gut
Eine intensive Massage kann Hände und Finger stärken. Die Durchblutung wird angeregt, die Muskulatur gelockert, die Greifwerkzeuge können sich regenerieren. Gerade für ältere Menschen mit Arthrose kann dies eine Erholung sein. Pflegebedürftige Menschen lassen sich selten auf Entspannungsangebote ein – für sie ist die Handmassage ein guter Kompromiss. Auch die Haut profitiert von einer Handmassage. Die Pflege und das Massieren mit Ölen kann besonders für beanspruchte Hände eine Wohltat sein.
Durch Nervenstränge, die sich bis zu den Fingerspitzen ziehen, kann eine Handmassage aber auch Auswirkungen auf Schultern, Arme und Nacken erreichen. Lockerungen in dort verspannten Bereichen sind durch Kneten, Streicheln und Drücken in den Handbereichen möglich. Kopfschmerzen verspricht die koreanische Handmassage, zu beseitigen. Ähnlich der Fußreflexzonenmassage werden hier die Zonen und Akupunkturpunkte der Hand behandelt. So sollen Selbstheilungskräfte in Gang gesetzt werden, Ungleichgewichte beseitigt und diverse Schmerzen gelindert werden. Auch in der ayurvedischen Lehre ist die Handmassage ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Hier wird mit einem Handpeeling begonnen, ein Milch-Honig-Bad entspannt die Hände und danach folgt zunächst eine Bürstenmassage. Anschließend wird mit Sesamöl jeder einzelne Finger sanft behandelt. So können auch Nervosität, Erschöpfung und Schlaflosigkeit gelindert werden. Massagebälle, Hot Stones und Edelstein-Massagegriffel kommen vor allem bei der therapeutischen Anwendung einer Handmassage zum Einsatz.
Die Wohltat für zwischendurch: In der Mittagspause entspannen
Eine Handmassage dauert nicht lange und braucht nicht viel Vorbereitung oder Anleitung: Im Stuhl Platz nehmen, Hand ausstrecken und schon kann es los gehen. Das haben auch zahlreiche Friseur- und Kosmetiksalons erkannt. Sie nutzen diese Entspannung, um die Wartezeit durch massieren zu versüßen. Andere Studios bietet die Handmassage sogar als Behandlung in der Mittagspause: Businessanwendungen ist hier das Stichwort. In 15 bis 20 Minuten kann kurzerhand Kraft für den restlichen Tag geschöpft werden. Und wer nicht ins Studio mag: Er schenkt sich die Wohltat einfach selbst!
Video: die besten Tipps zum Massieren mit Honig
Die selbst gemachte Handmassage: So funktioniert es zu Hause
Egal ob von eigener Hand oder durch die des Partners – auch zu Hause wird nicht viel für die Handmassage benötigt: eine Schüssel für das Handbad, ätherische Öle, Massage-Öl, Handtuch und ein Handwaschlappen. Wer eine Reflexzonenmassage anstrebt, kann hierfür extra Handschuhe erstehen, auf denen die Reflexzonen eingezeichnet sind. Vor dem eigentlichen Massieren sollte ein etwa fünf bis zehnminütiges Handbad gemacht werden. Das entspannt die Muskeln, öffnet die Poren und erwärmt die Hände.
Das Wasser sollte etwa 40 bis 45 Grad Celsius warm sein. Nach dem Bad die Hände großzügig einölen und durch Reiben weitere Wärme erreichen. Dann kann mit der eigentlichen Massage begonnen werden. Zunächst sollten die Hand großflächige ausgestrichen werden, danach wird sich den Fingern einzeln gewidmet. Handfläche und Handballen folgen, zum Abschluss kommt auch der Handrücken in den Genuss der Massage. Am Ende sollten die Hände noch einmal großflächige ausgestrichen werden. Hierbei eignet sich ein Waschlappen, der gleichzeitig das überschüssige Öl aufnimmt. Noch einige Zeit Ausruhen und die Massage nachklingen lassen – dann kann der Partnertausch erfolgen. Denn vergessen Sie nicht: Eine Hand massiert die andere!
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