Schwitzstube, finnisches Bad oder Dampfbad – die Sauna hat viele Namen. Jeder fünfte Deutsche geht regelmäßig zum Schwitzen, um sich und seinem Körper mehr Vitalität und Wohlbefinden zu schenken. Die Sauna spendet Entspannung und Auszeit vom stressigen Alltag, das Schwitzen reinigt uns von innen – Schweiß inklusive.
Schwitzen ist gut für das Immunsystem
Das Saunieren stammt traditionell aus Finnland. Übersetzt aus dem Finnischen heißt „Sauna“ „Raum aus Holz“. Doch dahinter steckt mehr: „Wärme“ ist hier dabei das Zauberwort – durch das Schwitzen wird der Körper von innen regelrecht gereinigt. Die Technik ist einem körpereigenen Abwehrmechanismus nachempfunden: dem Fieber. Durch die heiße Temperatur der Sauna wird die Körpertemperatur um ein bis zwei Grad gesteigert, die der Haut um bis zu zehn Grad. Wie beim Fieber wird dadurch das Blut verdickt sich, der Körper gleicht dies mit Wasser aus. Dieses ist mit allerlei Gift- und Krankheitsstoffen des Körpers angereichert – durch das Ausschwitzen dessen reinigen wir unseren Körper.
Nach dem Schwitzen kommt die Abkühlung: an der kalten Luft und im Wasser. Anschließendes Ausruhen ist Pflicht. Durch diesen Wechsel von Hitze und Kälte werden vor allem der Kreislauf und der Stoffwechsel angeregt. Saunieren stärkt das Immunsystem und macht den Körper weniger anfälliger für Infektionen. Die Muskulatur wird entspannt, die Atemwegsschleimhäute deutchlich besser durchblutet und die Bronchien erweitert. Durch die verbesserte Durchblutung und das Gefäßtraining eignet sich Saunieren auch für die Hautpflege – es verlangsamt die Hautalterung. Allgemein wirken Saunagänge entspannend und steigern die Leistungsfähigkeit.
Unterschiedliche Temperaturen für verschiedene Bedürfnisse
Sauna ist nicht gleich Sauna. Hier gibt es eine ganze Kultur mit unterschiedlichen Varianten. Hinter der klassischen Sauna (auch finnische Sauna genannt) verbirgt sich eine Holzsauna. Die Temperatur beträgt hier meist zwischen 80 und 95 Grad, die Luftfeuchtigkeit jedoch nur zehn Prozent. In der Biosauna beispielsweise ist es kühler. Hier wird die Luft auf 45 bis 60 Grad erhitzt, allerdings beträgt die Luftfeuchtigkeit bis zu 55 Prozent. Die Biosauna gilt als schonender für den Kreislauf. Oft werden hier Kräuter-Aufgüsse oder licht-therapeutische Maßnahmen mit dem Schwitzen kombiniert. In der Dampfsauna liegt die Luftfeuchtigkeit bei 100 Prozent, die Raumtemperatur wird nur bis auf 55 Grad erhitzt. Sie ähnelt eher einer Duschkabine ohne Wasser. Sie wird vor allem bei Atemwegserkrankungen empfohlen. Das Sanarium ist eine der jüngeren Varianten. Hier betragen Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit maximal 50 Grad. Daher wird das Sanarium oft auch als die „sanfte Sauna“ bezeichnet.
Nichts für prüde Menschen: Tipps für den Anfänger!
Saunieren ist jedoch keine Entspannungstechnik für scheue Menschen – denn sauniert wird meist nackt. Wer sich dennoch ein wenig ziert, kann gezielt geschlechtsspezifische Angebote suchen: In zahlreichen Einrichtungen werden Frauen- oder Männertage angeboten. Im Handgepäck braucht der Saunagänger zwei Handtücher, Bademantel, Duschbad und Badelatschen haben. Ein Buch für die anschließende Ruhepause und eine Flasche Wasser gehören ebenfalls zur Ausstattung. Für den Saunabesuch sollte man sich Zeit lassen. Drei Saunagänge einschließlich Ruhephasen dauern gern zwei bis drei Stunden. Ein voller Magen ist dabei tabu: Die letzte Mahlzeit sollte mindestens zwei Stunden zurückliegen.
Für Anfänger ist der Vormittag zum Saunieren besser geeignet, eine Körpererwärmung am Abend ist gegen den natürlichen Rhythmus. Die Dampfsauna ist für Neueinsteiger am besten geeignet, auch sollte Anfänger nicht gleich die oberste Reihe besetzen: Hier ist die Temperatur am höchsten – ebenso die Gefahr eines Kreislaufkollaps. Bei der Abkühlung sollte niemals direkt ins kalte Wasser gesprungen werden. Vorher abkühlen an der kalten Luft ist schonender für den Kreislauf. Goldene Regel beim Saunieren ist das Aufhören, wenn ein nicht mehr wohl ist. Die Sauna ist kein Sport, hier geht es nicht darum, am längsten durchzuhalten – sondern sich zu entspannen!
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