Wenn die warmen Sommertage beginnen, geht ohne Deo nichts mehr. Das Deodorant ist das wichtigste Produkt zur Schweißbekämpfung und wird wahlweise unter die Achseln gerollert oder gesprüht. Die dabei hinterlassenen Wirkstoffe hemmen die Schweißbildung – doch genau hier gibt es immer wieder Kritik. Aluminiumsalze sind ein problematischer Wirkstoff, der laut einigen Experten der Gesundheit schaden und sogar Brustkrebs auslösen soll.
Viele Hersteller bezeichnen ihre Deos als sogenanntes Antitranspirant – also ein Mittel gegen das Schwitzen. Auf ihren Produkten sind Aufschriften zu finden, die dem Kunden versprechen, ihn gegen 24, 48 Stunden oder länger gegen Schweiß zu schützen. Dieses Versprechen halten sie mit Aluminiumsalzen, welche die Schweißdrüsen verringern.
In den vergangenen Jahren haben die Medien das Aluminium als bedenkliches Metall dargestellt, da es unter Verdacht steht, verschiedene Erkrankungen auszulösen. Eine dieser Medienberichte ist ein ZDF-Bericht „Aluminium – die geheime Gefahr“. Geht von Aluminium wirklich eine gesundheitsgefährdende Gefahr aus?
Das Zeitalter des Plastik und Aluminium
In den vergangenen Jahren gab es ein Werkstoff, der in unserem Alltag kaum noch fehlen darf: das Aluminium. Wie auch vorher der Kunststoff hat sich das Leichtmetall in unseren Alltag etabliert: Es ist in Häusern, Getränkedosen, Autos, Gadgets, Nahrungsmitteln, Deos und vielen anderen Dingen zu finden. Wir kommen täglich mit Aluminium in Kontakt – bewusst und unbewusst.
Problematisch ist die Erkenntnis, dass Aluminium scheinbar Gift für den menschlichen Körper ist. In den Gehirnen von Alzheimer-Patienten sowie Tumoren von Brustkrebs-Patientinnen werden erhöhte Aluminiumwerte immer wieder festgestellt. Aluminium scheint auch bei der Entstehung von Lebensmittelallergien eine zentrale Rolle zu spielen.
Ist Aluminium für Brustkrebs verantwortlich?
Rund 60 Prozent der Brusttumore entstehen neben den Achseln. Das häufigste Mittel, welches in dieser Region aufgetragen wird, ist natürlich das Deo, wodurch es automatisch als möglicher Übeltäter identifiziert wird. Als möglich gefährliche Inhaltsstoffe gelten Parabens sowie Aluminium als die wahrscheinlichsten Kandidaten, da beide Stoffe in erhöhter Konzentration von britischen Forschern in Brustkrebstumoren nachgewiesen wurden. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (PDF: 148 KB) haben diese Forscher jedoch Fehler gemacht. Demnach gäbe es keinen direkten Zusammenhang zwischen Deos und Brustkrebs. Diese Meinung teilt das Nationale Krebsforschungsinstitut der USA. Das BfR empfiehlt, die Aufnahme von Aluminium zu reduzieren, indem man Antitranspirantien nicht direkt nach einer Rasur oder bei geschädigter Achselhaut aufträgt. Des Weiteren wird geraten, Deodorante ohne Aluminiumsalze zu kaufen.
Detlef Wölfle, Toxikologe am Bundesinstitut für Risikobewertung, begründet das Resultat der Studie wie folgt: Die Aluminiumgehalte im Brustgewebe von Brustkrebspatienten wurden in verschiedenen Studien mit krankem Gewebe vergleichen. In einigen Studien gab es einen Zusammenhang, in anderen nicht. Dies alleine ist bereits ein Indiz darauf, dass die Studien nicht für eine Beurteilung ausreichen. Dennoch warnt das BfR, dass die tolerierbare Aufnahmemenge von Aluminium bei der Bevölkerung bereits durch die Aufnahme von Lebensmitteln ausgeschöpft sein. Nutzt man darüber hinaus aluminiumhaltige Deos, liegt man über den empfohlenen Grenzwerten. Der Experte empfiehlt, dieses Risiko nicht einzugehen, egal ob aluminiumhaltige Deos gefährlich sind oder nicht.
Alternativen zu Aluminiumchlorid
In einigen Antitranspirantien beträgt der Gehalt an Aluminiumsalzen bis zu 25 Prozent. Verbraucher reagieren mittlerweile sensibel auf das Thema, sodass die Deo-Hersteller aluminiumfreie Alternativen anbieten. Auch ohne künstliche Konservierungsstoffe, Alkohol und Parfüm kann ein Antitranspirant den nötigen Schutz gegen Schweißflecken liefern. Laut einer Marktstudie von Beiersdorf wünschen sich 72 Prozent der Befragten ein Deo ohne Aluminium, welche möglichst wenig Rückstände auf der Haut oder Kleidung hinterlassen.
Bei der Entwicklung alternativer Deos haben die Hersteller unterschiedliche Lösungen gefunden. Ein Produkt von Laetitia zum Beispiel nutzt basische Mineralien, die das saure Milieu aus dem Schweiß neutralisieren und gleichzeitig die Bildung von Bakterien unterbinden. Das Unternehmen Ovimed dagegen setzt pflanzliche Extrakte und ätherische Öle ein, die den Abbau des Schweißes verhindern und die Geruchsbildung verhindern.
Andere Hersteller und Drogeriemärkte nutzen Vitamin C als Konservierungsmittel. Des Weiteren kommen in ihren Deos natürliche Stoffe wie Salbei, Koriander, Granatapfel und Eukalyptus zum Einsatz, die gegen Geruch schützen.
Artikelbild: © Olgysha / Shutterstock
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