Haare benötigen viel Pflege. Das gilt vor allem, wenn man sein Haar häufig chemischen Behandlungen unterzieht und es beispielsweise färbt, blondiert oder tönt. Doch auch durch das tägliche Styling mit Föhn, Lockenstab, Glätteisen und Stylingprodukten werden die Haarfasern strapaziert. Regelmäßige Haarkuren versorgen das Haar mit wertvollen Pflegestoffen und lassen es geschmeidiger, glänzender und gesünder wirken.
Doch handelsübliche Haarkuren sind meist nicht nur teuer, sondern auch oftmals voll mit chemischen Bestandteilen und Silikonen. Daher denken immer mehr Frauen nach dem Motto „Selbst ist die Frau“ und möchten eine Haarkur aus natürlichen Bestandteilen selbst herstellen. Aus diesem Grund stellen wir heute einige der beliebtesten Rezepte für Haarkuren zum Selbermachen vor.
Haarkuren gegen trockene Haare
Fühlen sich die Haare stumpf und trocken an, dann fehlt es ihnen an Feuchtigkeit. In diesem Fall kann man sich eine Honig-Ei-Haarkur herstellen. Dafür schlägt man einfach ein Ei auf und verquirlt es, gibt jeweils einen Teelöffel Honig und Olivenöl hinzu und vermischt alles mit dem Saft einer halben Zitrone. Die Kur wird nach dem Waschen auf das noch feuchte Haar aufgetragen und gut einmassiert. Nach einer Einwirkzeit von 20 Minuten wird die Haarkur mit lauwarmen Wasser ausgespült. Diese Haarkur ist leider nicht für Veganer geeignet, für die aber eine Kur aus Avocado, Olivenöl und Zitronensaft eine gute Alternative ist:
- Das Fruchtfleisch der Avocado zerdrücken.
- Einige Tropfen Olivenöl und etwas Zitronensaft zugeben.
- Das Gemisch aus Avocado, Olivenöl und Zitronensaft gut verrühren.
Fertig ist die Avocado-Olivenöl-Zitrone-Haarkur auch schon. Sie wird lediglich in die trockenen Haarlängen einmassiert, während die Kopfhaut auszusparen ist. Für eine noch bessere Wirkung kann man die Haare in Frischhaltefolie einwickeln. Die Haarkur wird 30 Minuten in den Haaren belassen und anschließend mit einem milden Shampoo gründlich ausgespült.
Haarkur gegen fettiges Haar
Das genaue Gegenteil zu trockenen Haaren sind fettige Haare. Auch hier hilft eine selbst gemachte Haarkur, die den Feuchtigkeitshaushalt der Kopfhaut auf natürliche Weise reguliert. Man braucht:
- 5 Teelöffel Seifenkraut
- Saft einer Zitrone
- 5 Tropfen Zitronenöl
- 2 Eigelb
Das Seifenkraut und das Zitronenöl erhält man in der Apotheke. Zur Herstellung der Haarmaske gegen fettiges Haar ist wie folgt vorzugehen:
- Das Seifenkraut in einem halben Liter Wasser aufkochen lassen.
- Anschließend abkühlen lassen und durch ein Sieb geben.
- Den Zitronensaft, das Zitronenöl und die zwei Eigelb in die Flüssigkeit einrühren.
Diese Haarmaske wird nun auf das frisch gewaschene Haar aufgetragen. Nach einer kurzen Einwirkzeit sollten die Haare gründlich ausgespült werden. Ein weiteres wirksames Mittel gegen fettige Kopfhaut ist Meersalz. Für eine Meersalz-Haarkur wird einfach ein Esslöffel Meersalz in einer Schüssel mit zwei Gläsern Wasser aufgelöst und über das feuchte Haar gegeben. Nach 15 Minuten werden die Haare dann mit lauwarmen Wasser gut ausgespült.
Spliss – welche Haarkur hilft?
Als Wunderkur gegen Spliss in den Haarspitzen gilt ein spezielles Serum aus Klettenwurzelöl und Sheabutter. Dafür benötigt man Folgendes:
- 1 Esslöffel Klettenwurzelöl
- 1 Teelöffel Sheabutter
- 3 Tropfen ätherisches Ylang-Ylang-Öl
Alle Zutaten werden in eine Tasse gefüllt und gut vermischt. Anschließend massiert man das Serum in die Haarspitzen ein. Es muss nicht ausgespült werden und kann so bis zur nächsten Haarwäsche seine volle Wirkung entfalten. Alternativ hat sich auch die Bananenhaarkur bei vielen Frauen als hilfreich gegen Spliss erwiesen. Dafür wird einfach eine reife Banane mit einer Gabel zerdrückt. Danach gibt man einige Tropfen Mandelöl hinzu und massiert den öligen Bananenbrei in die Kopfhaut ein. Dort lässt man ihn 15 Minuten einwirken, bevor man alles sorgfältig ausspült.
Störrischen Haaren den Kampf ansagen
Widerspenstiges und störrisches Haar lässt sich kaum stylen und nur schwer in Form bringen. Mit dieser Haarkur gehören solche Probleme der Vergangenheit an:
- Ein Ei, einen Teelöffel Honig, je einen Esslöffel Distel- und Walnussöl, einen Spritzer Zitrone und ein Stückchen geraspelten Ingwer gut miteinander vermischen.
- Die Kur in das feuchte Haar einmassieren.
- Die Haare in ein Handtuch wickeln und 20 Minuten einwirken lassen.
- Danach mit kaltem Wasser gut ausspülen.
Diese Kur kann einmal in der Woche angewendet werden, damit die Haare spürbar geschmeidiger werden.
Honighaarkur für mehr Festigkeit, Glanz und Kämmbarkeit
Wer feine Haare hat, wünscht sich oft mehr Festigkeit, damit sich die Haare besser in Form bringen lassen. Hierbei hilft die Honighaarkur, die sehr einfach herzustellen ist. Man braucht:
- 1 Löffel flüssiger Honig
- 200 Milliliter Wasser
- 1 Spritzer Essig
Alle Zutaten werden gut vermischt und nach der Haarwäsche sowohl in die Haare als auch in die Kopfhaut einmassiert. Anschließend werden die Haare mit klarem Wasser gut ausgespült. Beliebt ist diese Honighaarkur auch aufgrund ihres betörenden Duftes. Zusätzlich sorgt sie für mehr Kämmbarkeit und verleiht dem Haar einen natürlichen Glanz.
Sprühkur mit Lavendelöl für mehr Geschmeidigkeit
Eine Lavendelöl-Sprühkur sorgt bei jeder Haarlänge für mehr Geschmeidigkeit und bessere Kämmbarkeit. Die Zutaten lauten:
- 80 Milliliter Wasser
- 1 Teelöffel Mandelöl
- 3 Tropfen ätherisches Lavendelöl
Alle Zutaten werden in ein kleines Fläschchen mit Zerstäuber gefüllt. Gut schütteln und hin und wieder in die Haarlängen sprühen.
Kur mit Thymian-Tee für ein stärkeres Haarwachstum
Zahlreiche Anwenderinnen sind überzeugt, dass Haare, die regelmäßig mit der Thymian-Tee-Spülung behandelt werden, schneller wachsen. Um eine solche Spülung herzustellen, benötigt man lediglich drei Esslöffel getrockneten Thymian, welcher mit etwa einem Liter kochendem Wasser übergossen wird. Im Anschluss sollte der Tee zehn Minuten ziehen. Nach dem Abkühlen wird er als Spülung über das frisch gewaschene Haar gegossen. Ausspülen ist nicht notwendig!
Mehr Glanz für dunkles Haar
Brünette und schwarze Haare wirken edel und anmutig. Das gilt jedoch nur, wenn sie gesund glänzen. Ist das nicht der Fall, lohnt sich die Anwendung einer Espresso-Haarkur. Hierfür bereitet man sich eine Tasse Espresso zu und lässt diese abkühlen. Anschließend wird der kalte Espresso in die Haare einmassiert. Nach 30 Minuten Einwirkzeit sollten die Haare schließlich gründlich ausgewaschen werden.
Tipp
Brünetten, die keinen Kaffee mögen, können auch mit schwarzem Tee schöne Reflexe in dunkles Haar zaubern. Dafür werden etwa drei Beutel Schwarztee mit einem Liter Wasser aufgebrüht. Der abgekühlte Tee muss nach dem Waschen über die Haare gegossen werden. Damit die Reflexe erhalten bleiben, darf der Schwarztee nicht ausgewaschen werden.
Mehr Glanz für helles Haar
Möchten Blondinen ihr Haar ebenfalls zum Glänzen bringen, können sie folgendes ausprobieren:
- Eine viertel Tasse Zitronensaft mit einer halben Tasse Wasser mischen.
- Das Gemisch auf das feuchte Haar geben und nur kurz einwirken lassen.
- Anschließend gut mit warmen Wasser ausspülen.
Diese Glanz-Kur empfehlen wir jedoch nur für naturblondes Haar, da der Zitronensaft blondierte Haare zu stark strapazieren würde. Bei blondierten Haaren sorgt Kamillentee für mehr Glanz. Hierfür werden einfach drei Beutel Tee mit einem Liter kochendem Wasser aufgebrüht und zehn Minuten ziehen gelassen. Anschließend übergießt man das gewaschene, aber noch feuchte Haar mit der Kamillentee-Kur.
Für spürbar mehr Kämmbarkeit: Mango-Kokos-Haarkur
Die Mango-Kokos-Haarkur ist perfekt für den Sommer, denn sie duftet sommerlich und sorgt gleichzeitig für mehr Kämmbarkeit bei sonnenstrapaziertem Haar. Bei der Herstellung der Haarkur geht man wie folgt vor:
- Zwei Mangos schälen und das Fruchtfleisch in kleine Stücke zerteilen.
- Zwei Eigelb, vier Teelöffel Kokosöl und den Saft einer halben Zitrone hinzugeben.
- Alles mit dem Pürier-Stab zu einem Brei zerkleinern.
Die fertige Mango-Kokos-Haarkur wird nach dem Waschen auf das handtuchtrockene Haar gegeben. Nach etwa einer halben Stunde wird die Haarkur gründlich mit lauwarmen Wasser ausgespült.
Tiefenreinigende Peeling-Haarkur auf Basis von Sonnenblumenkernen
Das tägliche Haarstyling mit Haarspray, Schaumfestiger und Gel sowie die Verwendung von silikonhaltigen Shampoos belasten Kopfhaut und Haare. Eine sanfte Art und Weise, diese Rückstände zu entfernen, ist ein Haar-Peeling, das sich ganz einfach mithilfe von Sonnenblumenkernen herstellen lässt. Dafür wird einfach eine Handvoll Sonnenblumenkerne mithilfe eines Mörsers zerkleinert. Anschließend mischt man sie mit ein wenig Wasser und massiert die komplette Masse in die Kopfhaut ein. Im Anschluss muss das Sonnenblumenkern-Peeling gründlich ausgespült werden.
Juckende Kopfhaut mit Brennnessel-Haarkur bekämpfen
Es mag zunächst irritierend klingen, aber Brennnesseln können durchaus gegen juckende und trockene Kopfhaut helfen. Für eine Brennnessel-Haarkur benötigt man einen Viertel Liter Apfelessig, der erhitzt werden muss, aber nicht zum Kochen gebracht werden darf. Mit dem erhitzten Apfelessig übergießt man eine Tasse frische Brennnesselblätter. Das Ganze lässt man 15 Minuten ziehen und nutzt dann die lauwarme Brennnesselmischung, um die Haare damit zu spülen.
Artikelbild: © Botamochy / Shutterstock
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