Jeder ist auf der Suche nach Möglichkeiten, seine grauen Zellen in Schwung halten. Ob Sport, Gedächtnisübungen oder eine gesunde Ernährung, es gibt viele Wege, dass das Gehirn fit bleibt.
Nach der Schule oder Ausbildung atmen viele Menschen erleichtert durch, schließlich hat das Lernen endlich ein Ende. Ganz im Gegenteil sogar, um den geistigen Anforderungen des Lebens gerecht zu werden, muss jeder Mensch sein Gehirn fordern. Fordern ist das Schlüsselwort, denn eine Überforderung würde genau das Gegenteil von dem bewirken, was wir erreichen möchten. Im Anschluss werden einige Tätigkeiten aufgeführt, die dabei helfen, das Gehirn auf Trab zu halten.
Neue Nervenzellen entstehen auch bei Erwachsenen
Der Abschluss der Ausbildung ist für viele Menschen ein Meilenstein. Sie sind endlich vom Lernen und nächtelangem Pauken befreit – so zumindest der allgemeine Glaube. Doch mit dem Eintritt ins Berufsleben erwarten genannte Menschen völlig neue Anforderungen. Ohne sich darauf vorzubereiten und später immer wieder neu einzustellen, ist ein erfolgreiches Leben nicht möglich. Das Gehirn muss über das gesamte Leben aufnahmebereit gehalten werden.
Lange Zeit waren Experten davon überzeugt, dass ein Gehirn sich nicht reparieren könne, genauer gesagt, es könnte keine neuen Zellen bilden. Laut Evgeny Gutyrchik, einem Wissenschaftler einer Münchener Universität zufolge, ist das falsch. Auch Erwachsene können neue Nervenzellen bilden, um neue Dinge zu erlernen. Grundsätzlich ist ein Hirn in der Lage, zahlreiche (Arten von) Informationen zu verarbeiten. Durch die Verarbeitung überflüssiger Informationen wird jedoch Energie verschwendet, welcher für wichtigere Bereiche verwendet werden könnte. Ziel ist es, weniger unnötige Daten aufzunehmen und so seine Denkzentrale perfekt auszulasten. Um dies zu erreichen, müssen Menschen anhand folgender Möglichkeiten ihre Denkfähigkeit fördern.
1. Sudoku
Sudoku ist eie beliebte Methode zum Gehirnjogging. Das aus Japan stammende Logikrätsel eignet sich für ein kurzes tägliches Gedächtnistraining. Zum Spielen muss man sich konzentrieren und logisch denken können.
Das Spielprinzip ist simpel: Es wird ein Quadrat bestehend aus 81 Kästchen (9 x 9) vorgegeben, in denen einige Ziffern eingetragen sind. Je nach Schwierigkeit sind mehr oder weniger Zahlen eingetragen, mindestens müssen es aber 17 sein. Ziel ist es, die freien Kästchen nach folgenden Regeln mit Ziffern zu besetzen:
- in jeder Zeile
- in jeder Spalte
- und in jedem Block (Teilquadrat 3 x 3)
darf die Ziffer von eins bis neun nur einmal vorkommen.
2. Fremdsprache lernen
Studien der Universität Tel Aviv bestätigen, dass ältere Menschen, die ihr Leben lang mehrere Sprachen gelernt und angewandt haben, geistig fitter sind. Das Erlenen und Verwenden von Fremdsprachen ist ein gutes Training für das Gehirn und gleichzeitig eine gute Methode, es in Bewegung zu halten. Das Erlernen einer Fremdsprache hat nicht nur Vorteile für den geistigen Zustand des Gehirns, sondern hilft dem Menschen natürlich auch, durch das Leben zu schreiten. Obwohl im Grunde jeder eine Sprache erlernen kann, egal, in welchem Alter er sich befindet, sollte diese neue Wissensaneignung auch Spaß machen. Denn nicht jedem liegt das Erlernen neuer Sprachen, einige tun sich damit schwerer.
3. Musizieren
Forscherinnen vom Max-Planck-Institut haben herausgefunden, dass Fingerübungen beim Musizieren dafür sorgen, dass neue Schaltkreise geknüpft werden. Wer somit jahrelang Klavier spielt, entwickelt ein Gespür dafür, wie Töne und Tastenbewegungen zeitlich zusammenhängen.
Leider bleibt das Musizieren bei vielen Menschen eine Tätigkeit, die sie lediglich in der Schule, aus Zwang, ausüben. Dabei fördert Musik unser Hirn und verändert ganze Hirnstrukturen. Musik kann die emotionale Kompetenz und menschliche Sprachfähigkeit fördern. Nicht nur das, wenn uns ein Musikstück gefällt, entzückt es uns mit einem Cocktail von Glückshormonen.
4. Spiele
Ob Brettspiele oder Videospiele – jede Art von Spielen fördert das Gehirn, regt es zum Denken und Treffen von Entscheidungen an. Forscher von zahlreichen Universitäten der Welt haben erkannt, dass Videospiele die Wahrnehmung, Entscheidungsfähigkeit und Kreativität verbessern. Wer regelmäßig spielt, soll Entscheidungen etwa 25 Prozent schneller Treffen, ohne dass die Genauigkeit darunter leidet. Die Geübtesten treffen Entscheidungen sogar viermal schneller als der Otto-Normalverbraucher. Nicht nur Videospiele reizen unser Gehirn, auch Brettspiele oder klassische Kinderspiele wie verstecken oder fangen haben positive Effekte auf unsere grauen Zellen.
5. Diskussionen
Das wohl simpelste Training, sein Gedächtnis fit zu halten, sind Diskussionen. Ob über Religion, Politik, die Wirtschaft oder andere herausfordernde Themen, wer kräftig diskutiert, der strengt und fördert seine grauen Zellen. Natürlich sollte es bei einer zivilisierten Diskussion bleiben und nicht in einem Streit enden.
Das Gehirntraining muss Spaß machen
Wer sein Gehirn fit halten will, sollte eine Aufgabe wählen, die ihm persönlich Spaß macht. Die oben aufgezählten Trainings sind nur einige von vielen, keines davon ist garantiert für jeden Menschen erfolgreich. Beim Sudoku zum Beispiel muss man kombinieren, rechnen und sich Zahlen merken. Es fordert das Gehirn mehr als ein Kreuzworträtsel, es muss letztendlich aber auch Spaß machen.
Artikelbild: © Ollyy / Shutterstock
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