Es gibt viele Situationen, in denen die im Internet angebotenen Sprachtools einen großen Nutzen haben. Das gilt insbesondere, wenn man auf einer Website surft, deren Sprache man nicht beherrscht und trotzdem wissen möchte, was dort eigentlich geschrieben steht. Doch auch auf Reisen können Sprachtools eine enorme Verständigungshilfe darstellen. Mittlerweile gibt es im Internet zahlreiche Online-Übersetzer von verschiedenen Anbietern. Zu den bekanntesten Online-Sprachtools zählt der Google Übersetzer. Je nachdem, für welches Sprachtool man sich entscheidet, können mittlerweile sehr brauchbare Übersetzungen erzeugt werden, da die Übersetzungsmaschinen seit Jahren immer weiter verbessert werden.
Wie benutzt man Online-Sprachtools?
[etweet]Online-Sprachtools sind sehr leicht zu bedienen.[/etweet] Man kopiert den fremdsprachigen Text, den man übersetzen lassen möchte, und fügt ihn in das Eingabeformular der Software ein. Anschließend geht man wie folgt vor:
- Die Sprache festlegen, in welcher der Ausgangstext geschrieben ist.
- Die Sprache bestimmen, in welche der Text übersetzt werden soll.
- Auf „Übersetzen“ klicken.
Einige moderne Sprachtools erkennen automatisch, in welcher Ausgangssprache ein Text vorliegt. Dann muss nur noch die Endsprache festgelegt werden, um den Text übersetzen zu lassen.
Welches Sprachtool sollte man verwenden?
Aufgrund der großen Anzahl an kostenlosen Sprachtools fällt es vielen Internetnutzern schwer, einen geeigneten Übersetzer zu finden. Die Auswahl hängt von verschiedenen Kriterien ab:
- Welche Sprache soll übersetzt werden?
- Um welche Art von Text handelt es sich?
- Möchte man einen Text der Muttersprache in eine Fremdsprache übersetzen oder umgekehrt?
- Wünscht man zusätzliche Extras wie zum Beispiel eine Eingabe von Text übers Mikrofon oder eine Ausgabe der Übersetzung über die Lautsprecher?
Je nachdem, wie diese Fragen beantwortet werden, kommen unterschiedliche Online-Sprachtools in Frage. Möchte man zum Beispiel eine ganz spezielle Sprache übersetzen lassen, benötigt man in der Regel einen Online-Übersetzer, der sich auf diese Sprache spezialisiert hat. Zudem existieren für verschiedene Themen von Texten spezielle Übersetzer. So gibt es zum Beispiel für wissenschaftliche Texte Sprachtools, die extra für diese Textgattung entwickelt wurden.
Zusätzliche Extras wie eine Eingabe des Textes über das Mikrofon oder ein Abspielen der Übersetzung über die Lautsprecher des Computers bieten nur wenige Online-Sprachtools an. Ein Beispiel hierfür ist der Google Übersetzer, der als umfangreichstes Sprachtool im World Wide Web gilt. Der Google Übersetzer ist je nach der gewählten Sprache in der Lage, recht ausgefeilte und genaue Übersetzungen zu liefern. Für einzelne Wortgruppen bietet er den Nutzern auch die Möglichkeit, andere Übersetzungsmöglichkeiten anzusehen und die Übersetzung gegebenenfalls anzupassen.
Nicht jedes Sprachtool ist in der Lage, qualitativ hochwertige Übersetzungen zu produzieren, daher bietet es sich an, die Qualität eines Online-Übersetzers zunächst zu überprüfen. Dafür gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten:
- Anhand eines bekannten Textes testen, wie gut die Übersetzung ist.
- Qualitätsüberprüfung per Rückübersetzung.
Bei einer Rückübersetzung lässt man zuerst einen Text von der Fremdsprache ins Deutsche übersetzen und anschließend den dabei übersetzten Text wieder in die Fremdsprache transformieren. Unterscheidet sich der Text, der durch eine Rückübersetzung entsteht, erheblich vom Original, sollte man ein anderes Sprachtool bevorzugen.
Statistik zum Thema
Die meistgesprochenen Sprachen weltweit in Millionen
Quelle: weltsprachen.net
Manche Sprachtools bieten eine Übersetzung für unzählig viele Sprachen an. Das ist zwar verlockend, aber nicht immer von Vorteil. Damit ein Online-Übersetzer einen Text in einer guten Qualität übersetzen kann, benötigen die Entwickler für jede Sprache Expertenwissen und aufwendige Algorithmen. Zu viele unterstützte Sprachen sind daher häufig ein Indiz dafür, dass hier auf Quantität statt Qualität gesetzt wurde. Da man einen Text aber in der Regel nur in eine Sprache übersetzen möchte, reicht es aus, wenn das Sprachtool diese Sprache unterstützt. Daher sollte man lieber einen Übersetzer verwenden, der sich auf einige wenige Sprachen konzentriert, hierfür aber qualitativ hochwertige Übersetzungen liefern kann.
Anwendungsbereiche für Online-Sprachtools
So vielseitig wie die Funktionalität der einzelnen Sprachtools sind auch die Anwendungsbereiche, für welche man sie einsetzen kann.
Sprachtools zur Übersetzung fremdsprachiger Websites
Einer der häufigsten Anwendungsfälle, bei denen ein Sprachtool zum Einsatz kommt, ist beim Surfen im World Wide Web. Wer kennt die folgende Situation nicht? Man sitzt am Computer, recherchiert wegen einem wichtigen Sachverhalt und findet endlich die notwendige Information – auf einer französischen Website. Anstatt nun die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen und die Suche auf deutsche Ergebnisse einzuschränken, kann man einen Online-Übersetzer einsetzen. Hier wird der französische Text einfach eingefügt und nach einem Klick auf „Übersetzen“ erhält man einen deutschen Text. Dieser hat zwar meist den ein oder anderen Fehler, genügt aber völlig, um den Inhalt des Textes zu verstehen und die notwendige Information zu extrahieren.
Statistik zum Thema
Top 10 Sprachen in Internet nach Anteil der Websites
Quelle: Wikimedia (Erhebungsjahr 2014)
Surft man daher häufiger auf fremdsprachigen Websites und möchte über deren Inhalte Bescheid wissen, lohnt es sich, Google Chrome als Browser zu installieren.
Mobile Sprachtool-Apps: Nützliche Begleiter auf Reisen
Englisch ist eine Weltsprache, ganz klar. Trotzdem gibt es zahlreiche Reiseziele, in denen die englische Sprache nicht weit genug verbreitet ist, sodass man hier nur mit der Landessprache weiterkommt. Beispiele sind Frankreich, Indonesien und einige Länder Asiens. Beherrscht man dann die Landessprache nicht, stößt man schnell an die Grenzen der Kommunikation. Schon beim abendlichen Restaurantbesuch oder bei der Suche nach dem Bahnhof wird es oft schwierig. Abhilfe schaffen in diesem Fall mobile Sprachtools, sprich Sprachtool-Apps. Hier findet man Übersetzungen für die gängigsten Redewendungen und ist so schnell in der Lage, ein Bier zu bestellen oder nach der Toilette zu fragen.
Beide Funktionen sind im Ausland praktisch. Versteht man beispielsweise nicht, was der Kellner spricht, lässt man ihn seinen Text einfach ins Smartphone sprechen. Binnen weniger Sekunden zeigt die App den übersetzten Text an. Möchte man die Frage beantworten, nutzt man dann die Diktierfunktion, um die Antwort in die Landessprache des Kellners zu übersetzen und lässt diesen Text über die Lautsprecher ausgeben. So werden Sprachtool-Apps schnell zu kleinen mobilen Dolmetschern.
Sprachtools – auch für den professionellen Anwendungsbereich geeignet?
Angesichts der zahlreichen Tools und ihrer teilweise sehr guten Übersetzungen ist die Versuchung natürlich groß, die praktischen Übersetzer auch für
- die aktuelle Hausaufgabe in Französisch,
- das nächste Spanisch-Referat in der Uni oder
- den anstehenden englischen Vortrag auf der Arbeit
zu verwenden. Schließlich ist es viel einfacher, den kompletten französischen Text in ein Sprachtool zu kopieren und auf „Übersetzen“ zu klicken, als alle Wörter einzeln zu übersetzen. Trotzdem raten wir davon ab. Nicht nur, dass hierbei natürlich das Lernen der Sprache auf der Strecke bleibt, auch haben die übersetzten Texte teilweise erhebliche Fehler in Ausdruck und Grammatik. Eine schlechte Note auf die Hausaufgabe und das Referat wäre demnach ebenso vorprogrammiert wie eine Blamage bei den Kollegen auf Arbeit.
5 Sprachtools vorgestellt
Im Internet haben sich inzwischen zahlreiche Sprachtools etabliert. Die fünf wichtigsten von ihnen, die täglich von vielen Anwendern rund um den Globus verwendet werden, stellen wir im Anschluss vor.
1. Google Sprachtools
Google Sprachtools ist die wohl bekannteste Übersetzungshilfe für Internetanwender. Der hauseigene Übersetzer des Suchmaschinengiganten bietet verschiedene Möglichkeiten, Inhalte in eine andere Sprache zu übersetzen. Die wohl bekannteste Version ist die Web-App Google Translate: Im linken Kästchen gibt der Anwender den zu übersetzenden Text ein. Mit einem Klick auf die gewünschte Sprache und den Button Übersetzen
erscheint im rechten Kästchen die übersetzte Phrase.
Alternativ kann man im linken Kästchen auch eine URL eintragen und so eine ganze Webseite übersetzen lassen. Wörter, Phrasen und Webseiten können inzwischen in mehr als 70 Sprachen übersetzt werden.
Google Sprachtools ist auch als Plug-in für Webseiten erhältlich. Besitzer einer Webseite können ihren Besuchern die Möglichkeit geben, die Webseite in eine gewünschte Sprache zu übersetzen. In einigen Browsern wie Google Chrome erscheint diese Möglichkeit automatisch am oberen Rand. Auch die Suchmaschine Google selbst bietet die Möglichkeit, Webseiten zu übersetzen, in ihren Suchergebnissen an.
2. Bing Translator
Der größte Konkurrent des Google-Übersetzters ist eine ähnliche Lösung aus dem Hause Microsoft. Das Bing-Übersetzungstool befindet sich allerdings noch im Beta-Stadium. In puncto Funktionsumfang stehen sich die beiden Web-Apps in Nichts nach. Bing hingegen übersetzt in weniger Sprachen als Google.
Im Vergleich zu Google Translate kann man die Übersetzung lediglich bewerten, nicht aber eine bessere Übersetzung angeben.
Der Microsoft Translator ist bereits in einige Webseiten und Programme eingebaut. Mit passenden Plug-ins hat man auch die Möglichkeit, seine Word-Dokumente zu übersetzen.
3. Babylon-Übersetzer
Das Tool von Babylon ist das wohl älteste Programm zur Übersetzung von Texten, dessen Geschichte im Jahr 1995 begann. Amnon Ovadia hatte die Idee, ein Englisch-Hebräisches Wörterbuch zu erstellen, welches den Lesevorgang am Computerbildschirm nicht unterbricht. Nach der Firmengründung zwei Jahre später hatte das Unternehmen 1998 bereits über zwei Millionen Anwender. Nach einer finanziell problematischen Phase wurde das Geschäftsmodell von dem Freeware-Angebot zu einer kostenpflichtigen Lizenz geändert.
Wie Google und Bing Translator bietet auch Babylon weiterhin eine kostenlose Web-App an. Das Tool greift auf eine Datenbank mit mehr als 1.600 Wörterbüchern zu und übersetzt so in über 75 Sprachen. Abseits des kostenlosen Angebots bietet Babylon eine kostenpflichtige Software: Diese ist sowohl für Mac OS, Windows als auch alle gängigen Smartphone-Betriebssysteme erhältlich. Die Smartphone-Apps sind gratis erhältlich, während die Desktop-Varianten einen Monat lang kostenlos getestet werden können. Wer sich eine besonders hochwertige Übersetzung wünscht, der kann eine kostenpflichtige Übersetzung von menschlichen Experten anfordern.
4. Lingoes
Diese von Kevin Yau entwickelte Freeware ist die kostenlose Alternative zu dem längst kostenpflichtigen Programm Babylon. Sowohl in puncto Optik als auch Funktionsumfang sind beide Programme sehr ähnlich. Der Vorteil von Lingoes liegt darin, dass der Anwender neue Wörterbücher und Enzyklopädien hinzufügen kann. Laut der offiziellen Webseite unterstützt Lingoes derzeit mehr als 80 Sprachen. Komplette Text-Übersetzungen sind in über 43 Sprachen möglich.
Im Vergleich zu Babylon unterstützt Lingoes ausschließlich das Betriebssystem Windows. Die Software läuft erfreulicherweise auch auf älteren Systemen mit Windows 2000 und unterstützt auch das neuste Windows 8. Praktisch ist die portable Version, die man ohne eine Installation von einem USB-Stick oder ähnlichen Medium starten kann.
5. PROMT
Der kostenlose Text- und Webseiten-Übersetzer PROMT übersetzt in mehrere europäische Sprachen. Das Tool nutzt die linguistischen Technologien der gleichnamigen Firma.
Der Service von PROMT ist mit dem von Babylon zu vergleichen. Neben dem kostenlosen Online-Übersetzer gibt es zwei Smartphone-Apps für iOS und Android – jeweils eine kostenpflichtige und kostenlose Version. Weiterhin gibt es Desktop-Programme für Windows und Mac für den privaten Einsatz, kleine Unternehmen, freiberufliche Übersetzer sowie anspruchsvolle Anwender.
Fazit: Sprachtools mit Köpfchen nutzen
… Ich kann kein französisch. Mit Google Sprachtools gelesen und geantwortet. Deal klargemacht. Ist das Internet nicht großartig? — Mathias Richel (@mathiasrichel) 1. Februar 2014
Zusammenfassend können wir also feststellen, dass Sprachtools sehr wohl nützliche Helfer im Alltag sein können. Sie erleichtern die Kommunikation auf Reisen und helfen uns dabei, schnell und unkompliziert eine fremdsprachige Website ins Deutsche zu übersetzen. Trotzdem sollte man bei der Verwendung der Übersetzungssoftware niemals den eigenen Kopf ausschalten. Da Sprachtools nichts anderes sind als Automaten, die das menschliche Denkvermögen keinesfalls ersetzen, ist es ratsam, die Übersetzungen der Maschinen stets zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern.
Artikelbild: © schab / Shutterstock
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