Ätherische Öle werden häufig in der Aromatherapie verwendet, bei der Pflanzenextrakte zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden eingesetzt werden. Allerdings gibt es eine Menge widersprüchlicher Ratschläge darüber, wie sie funktionieren und wie man sie verwendet. Ätherische Öle können auf verschiedene Weise genutzt werden, z. B. als Teil einer Behandlung von Angstzuständen, und sie sollen eine breite Palette von Vorteilen bieten. Einige der mit diesen Ölen verbundenen Gesundheitsaussagen sind jedoch umstritten. Im folgenden Artikel erfahren Sie alles, was es über ätherische Öle und ihre gesundheitlichen Auswirkungen zu wissen gibt.
Was genau sind ätherische Öle und wie gewinnt man sie?
Ätherische Öle unterscheiden sich von Duftölen – es handelt sich um Verbindungen, die aus Pflanzen extrahiert werden und in der Regel völlig natürlich sind. Meistens enthalten ätherische Öle die „Essenz“ der Pflanze, also ihren Duft und Geschmack. Sie werden durch ein Destillationsverfahren mit Wasserdampf oder Wasser sowie durch ein spezielles Verfahren, wie z. B. die Kaltpressung, gewonnen. Nach der Extraktion der aromatischen Essenz wird der Duft mit einem Trägeröl gemischt. Die Art der Herstellung eines ätherischen Öls hat Einfluss darauf, ob es sich um ein echtes ätherisches Öl handelt oder nicht. Öl, das mithilfe eines chemischen Prozesses hergestellt wurde, wird normalerweise nicht als echtes ätherisches Öl bezeichnet. Die Öle können auf die Haut aufgetragen oder eingeatmet werden. Einige Öle sollen angeblich eingenommen werden können, allerdings warnen Mediziner und Gesundheitsbehörden vor der Sicherheit dieser Methode.
Wofür können ätherische Öle tatsächlich verwendet werden?
Dadurch, dass es widersprüchliche Informationen bezüglich der Effektivität von ätherischen Ölen gibt, ist es nicht einfach, Fakten von Fiktion zu trennen. Insbesondere beim Thema Hautpflege und Anti-Aging sind an die Öle oft große Versprechungen geknüpft – für die aber nach wie vor die klinischen Studien fehlen. Unsere Empfehlung: Wenn es um die Haut geht, ist es immer der bessere Weg, sich auf die Wirkung geprüfter medizinischer Inhaltsstoffe zu verlassen. Die Wirkstoff-Übersicht von FORMEL Skin zeigt, welchen Einfluss diese haben können, wenn sie individuell an die Haut angepasst werden.
Aromatherapie
Ätherische Öle werden im Rahmen der Aromatherapie zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Die Aromatherapie wird schon seit Jahrhunderten angewandt. Beim Einatmen gelangen die Duftmoleküle der ätherischen Öle über die Geruchsnerven direkt ins Gehirn und beeinflussen insbesondere die Amygdala – also das Zentrum für die Entstehung von Gefühlen. Einige Studien konnten nachweisen, dass Aromatherapien mit ätherischen Ölen dadurch einen positiven Effekt auf die mentale Gesundheit haben. Allerdings ist auch dies mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Placeboeffekt zurückzuführen und hat weniger mit den Ölen selbst zu tun.
Ätherische Öle gegen Kopfschmerzen
Einige Studien haben auch eine Verringerung von Kopfschmerzen nach dem Auftragen von Pfefferminz- und Lavendelöl auf die Haut festgestellt. Zusätzlich wird vermutet, dass die Nutzung einer Mischung aus Kamille und Sesamöl an den Schläfen Kopfschmerzen und Migräne lindern kann.
Mögliche antibakterielle Wirkung
Ätherische Öle wie Teebaumöl wurden eingehend auf ihre antimikrobielle Wirkung hin untersucht, wobei einige positive Ergebnisse festgestellt wurden. Da diese Studien jedoch nicht am Menschen durchgeführt wurden, spiegeln sie nicht unbedingt die Wirkungen wider, die diese Öle in Ihrem Körper haben. Ob ein bestimmtes ätherisches Öl bakterielle Infektionen beim Menschen behandeln kann, ist damit nicht bewiesen.
Die richtige Anwendung von ätherischen Ölen
Sollten Sie ätherische Öle ausprobieren wollen, haben wir hier einige Tipps für die sichere Anwendung zusammengestellt:
- Suchen Sie Ihren Arzt auf, falls Sie schwanger sind oder Krankheiten haben
- Verwenden Sie keine ätherischen Öle, die bei Ihnen Allergiesymptome wie Husten, Niesen oder tränende Augen hervorrufen
- Tragen Sie ätherische Öle vorerst nur auf einer kleinen Stelle Ihrer Haut auf. Sollten Sie allergisch darauf reagieren, stellen Sie die Verwendung ein
Was ätherische Öle nicht können
Es ist kein Geheimnis, dass Marketing und Wahrheit nicht immer auf einer Wellenlänge liegen. Oft werden ätherische Öle als magisches Allheilmittel angepriesen, das einen von allerlei Krankheiten und Beschwerden befreien kann, je nachdem, welche Pflanze dem Öl zugrunde liegt. Für viele der mit ihnen verbundenen gesundheitsbezogenen Behauptungen gibt es keine Beweise, und ihre Wirksamkeit wird oft übertrieben dargestellt.
Gefahren von ätherischen Ölen
Leider gibt es viele Produkte, die Sie online oder in Geschäften finden, die etwas enthalten, das nicht auf dem Etikett angegeben ist. Obgleich ätherische Öle natürlich sind, sollten sie keineswegs ohne Vorsichtsmaßnahmen verwendet werden. Die Sicherheit jedes ätherischen Öls hängt weitgehend von der Person ab, die es verwendet. Bei einer kleinen Anzahl von Menschen kann es zu Reizungen oder allergischen Reaktionen auf bestimmte ätherische Öle kommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie schlecht reagieren, ist größer, wenn Sie an Dermatitis leiden oder in der Vergangenheit bereits Reaktionen auf Produkte hatten, die auf die Haut aufgetragen werden. Ätherische Öle können sowohl Verbrennungen verursachen, als auch Asthma oder allergische Reaktionen auslösen.
Fazit
In der Regel gelten ätherische Öle als sicher, wenn sie eingeatmet oder auf die Haut aufgetragen werden. Viele der mit ihnen verbundenen gesundheitsbezogenen Behauptungen sind jedoch nicht belegt, und ihre Wirksamkeit wird oft übertrieben. Bei leichten Gesundheitsproblemen ist die Verwendung ätherischer Öle als ergänzende Therapie unbedenklich, sofern keine allergischen Reaktionen auftreten. Bei einer ernsthaften Erkrankung oder Medikamenteneinnahme sollten Sie vor der Nutzung ätherischer Öle jedoch immer einen Arzt aufsuchen.
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