Jedes Parfum setzt sich aus verschiedenen Duftstoffen zusammen. Man unterscheidet im Grunde zwischen natürlichen und synthetischen Stoffen. Dabei machen Parfumöle einen großen Teil des Duftes eines Parfums aus. Ein Parfum, das nach frischen Früchten, Gras oder anderen Düften riecht, muss jedoch nicht zwingend genau diese natürlichen Stoffe enthalten. Viele Unternehmen nutzen synthetische Parfumöle, die die natürlichen Stoffe perfekt imitieren.
Die Geschichte des Parfums
Parfume blicken auf eine lange Tradition zurück, denn die alten Ägypter verbrannten bereits vor rund 5.000 Jahren Duftstoffe, um ihren Sonnengott Ra zu ehren. Etwa im selben Zeitraum nutzen reiche Ägypterinnen Salben aus Zitrone, Rosmarin und Anis als Duftstoffe. Das einfache Volk dagegen verwendete Rizinusöl, welches sie mit Minze und Thymian vermischten.
Viele Jahre später, in der Zeit des Königs Ludwig XIV, dienten Parfume in erster Linie zur Überdeckung unangenehmer Körpergerüche. Die damaligen Düfte waren dementsprechend schwer. Später begannen sich die hygienischen Verhältnisse zu verbessern, sodass sich das Parfum ab dem 19. Jahrhundert zu einem Luxusgut entwickelte.
Der aufwendige Prozess zur Gewinnung natürlicher Inhaltsstoffe
Parfumliebhaber wissen, dass hochwertige Dufte aus natürlichen Essenzen bestehen, zumindest wird dies immer wieder beworben. Was dem Kunden nicht erklärt wird, ist das aufwendige Verfahren zur Gewinnung natürlicher Essenzen. Ohne groß auf diese einzugehen, ist es wichtig zu wissen, dass eine große Menge an Rohstoffen benötig wird, um eine kleine Menge Essenzen zu erhalten. Dadurch wird die Herstellung sehr teuer, was sich auf den Preis des Duftes auswirkt.
Ein natürlicher Geruchsstoff kann aus Hunderten einzelnen Aromen bestehen. Parfumeure erklären den Duft folgendermaßen: Natürliche Duftmolekühle sind das Fleisch, synthetische Duftmolekühle sind ihre Knochen. Sie zusammen bilden den Duft, den der Kunde riecht. Häufig fragen Verbraucher in Parfümerien gezielt nach, ob das gewünschte Produkt ausschließlich aus natürlichen Stoffen besteht. Das Problem dabei ist, dass natürliche Stoffe nicht so riechen, wie der Rohstoff selbst. Wer also ein Parfum sucht, welches nach Rosen duftet, der sollte nicht ein Produkt suchen, welches natürlich Essenzen aus Rosen enthält. Der gewünschte Geruch wird nur mithilfe von Synthetik erreicht.
Synthetik: Häufig verwendet und dennoch unbeliebt
Praktisch alles, was synthetisch hergestellt wurde, wird von vielen Verbrauchern skeptisch angesehen. Im Bereich der Parfume sind synthetische Duftstoffe weitaus günstiger herzustellen. Ihr Duft ist in der Regel flacher und simpler als der der natürlichen Essenzen. Die simple und günstige Herstellung dieser Moleküle wirkt sich natürlich auf den Preis aus.
Die ersten Parfums mit synthetischen Duftstoffen sind keineswegs ein Produkt der Neuzeit, sie gab es bereits im Jahr 1868. Einer der bekanntesten Düfte dieser Zeit, das 1889 erschienene Jicky von Guerlain, ist ein solch „künstliches“ Parfüm. Dennoch besteht das Parfum nicht aus künstlichen Stoffen, sondern ist eine raffinierte Mixtur aus Synthetik und Natur. Der Duft ist bis heute noch erhältlich und sein Erfolg zeigt, dass synthetische Duftstoffe nicht bedeuten, dass ein Parfum billig oder unnatürlich riecht. Viel mehr macht die Synthetik bereits gute Parfume noch besser.
Gründe für die Verwendung von Synthetik
Verbraucher stellen sich berechtigterweise die Frage, warum synthetische Duftmolekühle überhaupt verwendet werden. Es gibt viele Gründe, ursprünglich ging es hauptsächlich um das Geld. Das Extrahieren natürlicher Essenzen war ein langer und somit teurer Prozess. Deshalb begann man, die Natur gegen die Synthetik auszutauschen. Dies hat nicht nur finanzielle Vorteile, der Preis ist auch stabiler. Die Preise natürlicher Rohstoffe variieren von Jahr zu Jahr, je nachdem, wie die Ernte ausfällt. Eine schlechte Ernte hat zur Folge, dass weniger Essenz produziert werden kann und somit der Preis steigt.
Ein weiterer Grund für die Verwendung von synthetischen Essenzen ist das Verschwinden natürlicher Rohstoffe. Sie sind nicht unendlich verfügbar und somit irgendwann nicht verfügbar. Ein Beispiel dieses Problems ist das Sandelholz aus Mysore. Es war mit seinem holzigen, milchigen und cremigen Duft eine beliebte Essenz in warmen und orientalischen Parfums. Durch die Popularität wurde das Sandelholz an zur Ausrottung getrieben. Aus Naturschutzgründen dürfen Parfumeure Sandelholz nur noch als synthetischen Ersatzstoff verwenden. Viele andere natürliche Rohstoffe werden in Zukunft ein ähnliches Schicksal erleiden.
Wenn natürliche Stoffe schädlicher als Synthetische sind
Seit geraumer Zeit befasst sich die IFRA (International Fragrance Association) damit, Duftmolekühle auf ihre Schädlichkeit an Menschen zu testen. Die Gesellschaft aktualisiert regelmäßig ihre Standards für Duftstoffe. Darin zu finden sind zahlreiche Zutaten, die nur eingeschränkt genutzt werden können, eine Reinheitsforderung benötigen oder komplett verboten sind. Zu den verbotenen Essenzen gehört Eichenmoos, welches eine grundlegend Zutat für Chypre-Parfume ist. Chypre ist eine legendäre Duftrichtung, die von François Coty erfunden wurde. Seit dem Verbot wurden zahlreiche Chypre-Düfte reformuliert und ihre Herstellung ist seit dem schwierig. Des Weiteren wurden Zitrusöle wie Vanille und Jasmin verboten.
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Horst Jürgen Schmidt meint
Wurden in ätherische Duftstoffe Benzol oder Formaldehyd nachgewiesen da ich über 15 Jahre täglich als Sauna Meister 14 – 16 Aufgüsse mit ätherische Ölen durchgeführt habe und heute Krebskrank (Lymphdrüsenkrebs)