Wolle Kriwanek stürmte 1976 mit ihrem Song „Lila Tilla“ die Hitparade der deutschen Charts. Auch wenn das Lied locker und ironisch daherkommt, scheint darin ein Funken Wahrheit zu stecken: „Nein, nicht rot, rot steht mir nicht, bitte lila.“ Tatsächlich scheinen uns einige Farben einfach nicht zu stehen. Was die meisten Menschen bei der Kleidung, Haarfarbe und anderen Dingen erkannt haben, wird bei den Parfums noch unterschätzt. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Menschen mit einem Parfum, entgegen der allgemeinen Behauptung, ihren Körpergeruch nicht verdecken, sondern ihren Dufttyp unterstreichen. Ob dies unbewusst oder bewusst geschieht, spielt keine Rolle.
Somit ist klar, dass das Parfum mehr als nur ein Accessoire ist. Es ist genauso wichtig wie die Frisur, der Kleidungsstil, die Gestik und Mimik – ein Medium, das uns Menschen ausmacht und definiert. Kein Wunder, dass Menschen einen Duft suchen, der zu ihnen passt.
Auf den eigenen Geschmack kommen
Auf der Suche nach dem perfekten Duft muss man Essenzen finden, die zum eigenen Typ passen. An dieser Stelle sei gesagt, dass Menschen Düfte unterschiedlich empfinden. Ein und derselbe Duft kann für zwei verschiedene Personen völlig unterschiedlich riechen. Deshalb ist es auch immer schwierig, einer anderen Person ein Parfum zu schenken, da sie ihn völlig anders empfinden kann als man selbst. Hinzu kommt der Faktor, dass Menschen unzählige Duftnoten gar nicht kennen oder riechen können.
Grundsätzlich sind Parfüme fruchtig, blumig, holzig, spritzig oder warm. Die Herausforderung liegt darin, die beste Wahl zu treffen. Dabei spielen Kriterien wie Gefühle, Hauttyp, Erinnerungen und der eigene Geschmack eine große Rolle.
Die 10 verschiedenen Duftfarben
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Gelb
Mediterrane Düfte sind hier zu Hause und harmonieren mit Nuancen von Zitrusfrüchten. Charakteristisch ist die Leichtigkeit dieser Parfüme, wodurch sie im Sommer gut getragen werden können.
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Violett
Florientale und orientalische Düfte sind in dieser Gruppe einheimisch. Die Parfums sind in der Regel schwer und haben eine lang anhaltende Wirkung.
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Braun
Die holzige Duftfamilie ist meist den Herrendüften vorbehalten. Mittlerweile werden aber auch feminine braune Düfte kreiert, die eine geheimnisvolle Aura aufweisen.
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Weiß
Die Verbindung von Aldehyden mit Blumennoten ist typische für diese Kategorie. Die blumig, würzig und grün riechenden Inhaltsstoffe setzen saubere Akzente.
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Rosa
Ein floraler Duft, der das Synonym für Weiblichkeit ist. Die Produkte lassen sich mit ganzen Bouquets, einzelnen Blumen oder Blumenakkorden variieren und erreichen so Interpretationen von geradlinig bis romantisch.
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Rot
Der Fruchtaspekt macht diese Duftfamilie sehr unkompliziert und heiter. Die Aprikose- und Pfirsischnoten bauen eine Brücke zwischen Blumennoten in der Herznote und zitrischen Kopfnoten.
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Orange
Die Elemente dieser Kategorie erinnern an essbare Leckereien und machen es so zu einer unverwechselbaren Note. Ingredienzien wie Ethylmaltol verleihen den Düften einen karamellisierten Touch.
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Grün
Natürliche Duftaspekte, die dem Parfum eine vegetale und grasig-grüne Note geben, stehen im Vordergrund. Hexenol sowie der Inhaltsstoff Undecavertol vermitteln eine nasse Frische.
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Blau
Diese blumigen Parfüms haben „wässrige“ Anteile, die Frische, Kühle und Klarheit vermitteln. Der Inhaltsstoff Calone erinnert den Träger an Meer, Seetang und Algen.
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Silber
Eleganz trifft in dieser Familie auf Extravaganz: Der Akkord aus Patschuli, Bergamotte und Eichenmoos sorgen für Natürlichkeit und Trockenheit.
Den Duft ausprobieren und testen
Wer eine passende Duftfarbe gefunden und einige mögliche Parfum-Kandidaten ausgewählt hat, sollte damit beginnen, die Düfte auszuprobieren. Grundsätzlich passt nicht jedes Parfum zum eigenen Hauttyp. Verantwortlich dafür ist der Eigengeruch, der von Mensch zu Mensch verschieden ist. Ein und dasselbe Parfum kann somit auf der Haut von zwei Menschen völlig anders riechen. Deshalb ist es auch nicht sinnvoll, ein Parfum auf einem Papierstreifen zu testen, da ihm die Eigenschaften der Haut fehlen. Das Parfum riecht auf einem Papierstreifen lediglich neutral.
Ein Parfum sollte man deshalb direkt auf der eigenen Haut ausprobieren, und zwar an Stellen, an denen man den Pulsschlag spürt: Am Hals oder am Handgelenk. An diesen beiden Stellen ist die Haut dünn und somit gut durchblutet. Die eigene Körperwärme gibt dem Parfüm die Möglichkeit, sich schnell zu entfalten. Seine volle Entfaltung dauert jedoch bis zu einer halben Stunde.
Die Komponenten eines Parfums entschlüsseln
Jedes Parfum besitzt eine bestimmte Struktur, die aus einer Duftpyramide zusammengesetzt ist. Diese Pyramide lässt sich in drei Kategorien aufteilen:
- Kopfnote: Frische, flüchtige Aromen, die man beim Auftragen als Erstes bemerkt.
- Herznote: Schwerere Nuancen, welche sich nach zehn Minuten entfalten.
- Basisnote: Sinnlich-warme und kräftige Aromen, welche lange auf der Haut haften und wahrzunehmen sind.
Die drei Duftnoten entfalten sich erst nach einer halben Stunde komplett und geben den Charakter des Parfüms frei.
Artikelbild: © Kzenon / Shutterstock
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