Kosmetik aus der Natur ist gerade so sehr in Mode wie noch nie zuvor. Ein Shampoo lässt sich aus einfachen, natürlichen Zutaten ganz schnell selber machen. Zusatzstoffe und Chemikalien, die schädlich für die Gesundheit sein können, vermeidet man dadurch ebenso wie Inhaltsstoffe, auf die man allergisch reagiert. Auch für Veganer, die nicht nur bei ihrer Ernährung auf tierische Zusätze verzichten möchten, ist das selbstgemachte Shampoo perfekt geeignet. Wir verraten heut einige Rezepte, die einfach nachzumachen sind und gleichzeitig für eine gesunde Kopfhaut und schönes Haar sorgen.
Was für Vorteile hat man, wenn man sein Shampoo selber macht?
Ein Shampoo dient vor allem dazu, das Haar und die Kopfhaut von Schmutz und Fett zu befreien. Gleichzeitig erfüllen Shampoos aber noch einige nützliche Nebeneffekte: Je nach Art des Wirkstoffs helfen sie bei Haarprobelmen wie Schuppen, Haarausfall, trockenen Haaren oder fettiger Kopfhaut. Viele handelsübliche Shampoos, die man aus der Werbung kennt, enthalten aber gefährliche Inhaltsstoffe wie gesundheitsschädigende Weichmacher, krebsverdächtiges Formaldehyd, Parabene und Silikone. Diese Zusätze gelangen bei jeder Haarwäsche auf die Kopfhaut und von dort aus geradewegs in unseren Körper, wo sie teilweise erhebliche Schäden anrichten können.
Auf all diese gefährlichen Inhaltsstoffe kann man verzichten, wenn man auf selbstgemachte Shampoos setzt. Zudem bieten die Do-it-yourself-Shampoos noch weitere Vorteile. So können beispielsweise Allergiker, die auf bestimmte Stoffe allergisch reagieren, bewusst auf diese Zusätze verzichten. Ein weiterer Vorteil ist auch der Kostenpunkt, denn die meisten selbstgemachten Haarpflege-Shampoos werden aus preisgünstigen Hausmitteln hergestellt und sind dadurch zum Teil fast kostenlos, in jedem Fall aber preiswerter als handelsübliche Produkte.
Rezepte für selbstgemachte Shampoos
Fans der Naturkosmetik probieren gern immer wieder neue Rezepte für Shampoos und Haarspülungen aus. Dabei entsteht eine immer größer werdende Sammlung an Rezepten zum Selbermachen. Die besten Rezepte stellen wir jetzt vor.
Gesund für Kopfhaut und Haar: Das Honig-Eigelb-Shampoo
Mit diesem Shampoo werden Haare geschmeidiger, besser kämmbar und einfach schöner! Man benötigt folgende Zutaten:
- 1 Ei
- 1 Eigelb
- 1 Teelöffel Honig
- Saft einer Zitrone
Das Ei mit dem Eigelb verrühren, bis Eiweiß und Eigelb nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind. Anschließend muss man den Honig hinzufügen und schließlich unter ständigem Rühren den Zitronensaft hinzugeben. Ganz nach Bedarf können nun noch Zusätze wie ätherische Öle oder natürliche Kräuter (Rosmarin, Salbei, Kamille) untergemischt werden. Das Honig-Ei-Shampoo wird auf das feuchte Haar aufgetragen und muss mindestens fünf bis zehn Minuten ziehen, um seine Fähigkeiten perfekt zu entfalten.
Danach wird es warm ausgespült, damit der Zucker des Honigs gut entfernt werden kann. Idealerweise wäscht man das Shampoo eine Minute oder noch länger aus, damit es rückstandslos entfernt ist. Die Haarwäsche kann bei Bedarf mit einer sauren Rinse abgeschlossen werden.
Waschnuss-Shampoo für die Tiefenreinigung
Hitzespray, Haargel, Schaumfestiger und Haarlack beschweren und verunreinigen unsere Haare ebenso wie Umwelteinflüsse. Einmal wöchentlich empfiehlt sich daher eine Tiefenreinigung, die mit einem Waschnuss-Shampoo ganz natürlich gelingt. Die Waschnuss stammt von Bäumen, die zu der Familie der Seifenbaumgewächse gehören. Diese Gewächse produzieren Saponin, welches Bakterien und Pilze abtötet und vor Schädlingsbefall schützt. Saponin kommt insbesondere in den Schalen der Waschnüsse vor und besitzt eine sehr gute Reinigungskraft. Um ein Waschnuss-Shampoo herzustellen, braucht man:
- 15 halbe Waschnüsse
- 2 Esslöffel Apfelessig
- 1 Liter Wasser
Die Waschnüsse werden mit dem Wasser und dem Essig aufgekocht. Anschließend lässt man sie zehn Minuten lang kochen. Diese Mischung wird nun über Nacht stehen gelassen, wobei die Nüsse noch nicht entfernt werden. Erst am nächsten Morgen ist das Shampoo fertig und kann nun in kleine Flaschen abgefüllt werden. Bei der Haarwäsche wird das Waschnuss-Shampoo in das feuchte Haar einmassiert und anschließend gründlich ausgespült. Dieses Shampoo ist auch für Allergiker und Menschen mit sensibler Kopfhaut ideal.
Der Klassiker: Shampoo aus Natron
Das Natron-Shampoo ist ein regelrechter Klassiker unter den selbstgemachten Shampoos. Natron ist frei von Chemikalien und Allergenen und daher perfekt für alle, die an empfindlicher Kopfhaut leiden. Das Natron-Shampoo wird wie folgt hergestellt und angewendet:
- Einen Tee-Löffel Natron-Pulver in 250 Milliliter Wasser auflösen.
- Die Mischung in eine leere Sprühflasche füllen.
- Das Haar gründlich kämmen und dann zunächst mit klarem Wasser spülen.
- Anschließend den kompletten Inhalt der Sprühflasche gleichmäßig im Haar und auf der Kopfhaut verteilen.
- Das Natron-Shampoo auf der Kopfhaut einmassieren.
- Nach zwei Minuten Einwirkzeit alles gut ausspülen.
Dieses Shampoo reinigt die Haare gründlich, ohne sie zu belasten.
Seifenkraut-Shampoo
Ebenfalls beliebt ist das Seifenkraut-Shampoo. Man braucht für dieses Rezept:
- 100 Gramm Seifenkraut (frisches oder getrocknetes)
- 500 Milliliter Wasser
Zuerst muss man das Seifenkraut mit kochendem Wasser übergießen und dann solange kochen, bis sich die Flüssigkeit um die Hälfte reduziert hat. Anschließend wird das Seifenkraut-Shampoo durch das Sieb gegossen und in Flaschen abgefüllt. Bei der Anwendung des Shampoos geht man wie folgt vor:
- Das Gemisch kopfüber über die Haare gießen und in einer Schüssel wieder auffangen.
- Diese Prozedur einige Male wiederholen.
- Dabei stets darauf achten, dass Haare und Kopfhaut so viel Shampoo abbekommen wie möglich.
- Anschließend mit klarem Wasser nachspülen.
Wer sehr kalkhaltiges Wasser hat, kann im Anschluss eine Spülung mit Apfelessig durchführen.
Für feines Haar und empfindliche Kopfhaut: Shampoo aus Lavaerde
Wer bei der Reinigung seiner Haare besonders vorsichtig und schonend vorgehen möchte, sollte auf Lavaerde setzen. Es handelt sich dabei um marokkanische Erde, die vollkommen frei von chemischen Zusätzen ist. Sie ist in Apotheken, größeren Drogerien und diversen Onlineshops erhältlich. Man unterscheidet dabei:
- Braune Lavaerde für sensible Kopfhaut, fettiges Haar und Schuppen
- Weiße Lavaerde für feines Haar
Nach dem Waschen mit Lavaerde ist das Haar seidig und glänzend. Zudem muss es auf lange Sicht seltener gewaschen werden. Um ein Haarshampoo aus Lavaerde herzustellen, geht man wie folgt vor:
- Zwei gehäufte Teelöffel Lavaerde mit der doppelten Menge Wasser mischen.
- Bei trockenem Haar können ein paar Tropfen Öl beigegeben werden.
- Die entstehende cremige Masse kurz quellen lassen.
- Anschließend in die nassen Haare und die Kopfhaut einmassieren.
- Einige Minuten einwirken lassen.
- Gründlich ausspülen.
Schon beim Ausspülen merkt man, dass sich die Haare weicher anfühlen, als es mit handelsüblichen Spülungen möglich ist.
Weitere Tipps und Tricks bei der Anwendung von selbstgemachtem Shampoo
Für einen individuellen Duft kann man ein ätherisches Öl hinzugeben. Lavendel-, Zypressen- oder Orangenöl sind nur einige der Öle, die man verwenden kann. Wenn man das erste Mal auf die handelsüblichen Produkte verzichtet und stattdessen ein selbstgemachtes Shampoo anwendet, sollte man nicht sofort ein Wunder erwarten.
Im Gegenteil: Das Haar, das über viele Jahre hinweg mit chemischen Mitteln behandelt wurde, wirkt nach der ersten Anwendung eines natürlichen Shampoos meist spröde und besitzt nur wenig Glanz. Auch aufwendige Frisuren wollen nach der Haarwäsche mit einem selbstgemachten Shampoo nur schwer gelingen. Trotzdem sollte man durchhalten, denn nach einigen Anwendungen wird sich das Haar spürbar geschmeidiger anfühlen und besser kämmen lassen.
Artikelbild: © NotarYES / Shutterstock
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