Was ist drin in unserer Kosmetik, die wir täglich mehrfach verwenden? Bei Lebensmitteln wird, im Gegensatz zur Kosmetik, häufig ein Blick auf die Zutatenliste geworfen. Den Pflegeprodukten wird allerdings ein größeres Vertrauen entgegenbracht, vielleicht auf Grund der Annahme, dass sie nicht gegessen, sondern nur auf die Haut aufgebracht wird. Allerdings ist dem nicht so, denn unsere Haut nimmt einige Inhaltsstoffe aus der Kosmetik auf und bringt sie in den menschlichen Organismus ein. Diese stehen heute vielfach im Verdacht verschiedene Krankheiten auszulösen, sogar Krebs im schlimmsten Fall.
Was ist drin in unserer Pflege?
Kosmetik verspricht vieles – weiche, porenreine, gepflegte straffe Haut, wallendes, glänzendes Haar, duftend und strahlend – makellose Schönheit. Diesem Versprechen wird täglich millionenfach vertraut, so dass verschiedene Cremes, Duschgels, Shampoos und Schminkutensilien unhinterfragt zu einem festen Bestandteil unserer Badezimmer und Handtaschen geworden sind. Dabei sollen Shampoo und Duschzusatz viel Schaum bilden können und duften, gleiches gilt für eine Zahnpasta, die am besten noch ein Granulat enthält, das die Zähne strahlend weiß scheuern soll.
Nur was sind das für Zutaten, die Schaum erzeugen und mit mikroskopisch kleinen Partikeln die Zähne aufhellen und welche weiteren Wirkungen erzeugen sie in unserem Körper und welche sind besonders schädlich? Für den Schaum in Shampoo, Bad/Duschgel und sogar Zahnpasta sind die chemischen Sodium Lauryl Sulfate (SLS) und Sodium Laureth Sulfate (SLES) verantwortlich. SLS ist das Ausgangsprodukt, das durch weitere Bearbeitung zu SLES weiter entwickelt wird. SLS gilt in der Industrie als stark schäumendes und aggressives Reinigungsmittel, das sogar mit der Beseitigung von Fett problemlos fertig wird. SLES ist weiter chemisch verändert, nicht mehr so aggressiv und kann zudem mit mehr Schaum aufwarten.
Allerdings ist SLES in seiner Beschaffenheit dem weiblichen Hormon Östrogen ähnlich und kann dementsprechend einerseits in den Körper gelangen, und andererseits in dessen Abläufe, wie den Hormonhaushalt aktiv eingreifen.
Ebenfalls nahezu fester Bestandteil der Kosmetika sind Parabene, die für die Haltbarkeit der Produkte sorgen. Auch sie sind in ihrer Struktur dem weiblichen Hormon ähnlich und können problemlos über die Haut aufgenommen werden. Die Parabene findet man unter den Bezeichnungen Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben, Butylparaben, Isopropylparaben und Isobutylparaben. Berühmtheit durch diverse Schlagzeilen hat das Mineralöl erlangt, das ebenfalls häufig fester Bestandteil von Creme ist. Es taucht unter diversen chemischen Bezeichnungen, wie Mineral Oil, Petrolatum, Paraffinum Liquidum, Paraffinum Subliquidum, Cera Microcristallina, Microcrystalline Wax, Ozokerit, Ceresin auf der Liste der Inhaltsstoffe auf und verspricht die Haut mit genügend Fett zu versorgen und sie unempfindlich gegenüber verschiedener schädlicher Einflüsse zu machen, obwohl sie sie eigentlich eher austrocknet.
Silikone, ein weiterer häufiger Bestandteil, sind in der Regel durch Backformen und andere Haushaltswaren bekannt. Sie werden in einem chemischen Prozess aus Erdöl gewonnen und haben daher auch keinen Nährstoffgehalt, der der Haut zugutekommt. Neben diesen Hauptgruppen, die als schädlich gelten, kommen aber noch zahlreiche andere Zusatzstoffe in kosmetischen Produkten vor, an der Zahl sind es circa 10.500 verschiedene Inhaltsstoffe, die teilweise als schädlich eingestuft werden.
Einschätzung der Folgen der Inhaltstoffe
Die große Zahl der über 10.000 Inhaltsstoffe führt dazu, dass man allenfalls die Wirkung und Folgen einzelner Stoffe untersucht hat und untersuchen kann. Daher bleiben die Folgen von Produkten, die mehrere Inhaltsstoffe kombinieren, wie es in der Regel auch der Fall ist, von der Erforschung ausgeschlossen, so dass hier auch keine Einschätzung zu ihrer Schädlichkeit und ihren Langzeitfolgen getroffen werden können. Bei fast allen Inhaltsstoffen, einzeln betrachtet, sind allergische Reaktionen möglich. Manche stehen allerdings auch im Verdacht schwere chronische Krankheiten, wie Übergewicht, Diabetes und letztlich Krebs zu verursachen. Allerdings konnte bisher kein Verdacht wissenschaftlich erwiesen werden, so dass nur geraten werden kann kritisch und aufmerksam Kosmetik zu kaufen und auf Inhaltsstoffe, die als schädlich eingestuft werden, bewusst zu verzichten.
Artikelbild: © Anatolii Riepin / Shutterstock
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