In den nächsten Jahren soll ein Großteil der Bevölkerung mit mindestens 50 Mbit/s surfen. Dafür baut die Telekom über die Vectoring-Technologie ihr Netz aus. Bereits heute gibt es Menschen, die auf schnelles Internet angewiesen sind. Welche Bandbreite Sie benötigen und wie Sie Ihre Geschwindigkeit ermitteln, erklären wir im Anschluss.
Über die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit des Bundesbürgers gibt es viele verschiedene Statistiken. Alle haben sie unterschiedliche Ergebnisse. Laut Akamai surfen die Deutschen im Schnitt mit 11,5 Mbit/s. Diese Zahl ist nicht wirklich repräsentativ. Einige Menschen erhalten sehr schnelle, andere sehr langsame Zugänge ins Internet.
Laut dem DSL-Vergleich von wechselpiraten.de arbeiten die Internet-Service-Provider regelmäßig an dem Ausbau ihrer Infrastruktur und sie versuchen, neue Kundengebiete zu erschließen. Wer sich heute für einen DSL-Anschluss interessiert oder den Anbieter wechselt, den interessiert zunächst die verfügbare Geschwindigkeit. Dabei kommt die Frage auf: Wie schnell sollte der Anschluss sein? Die Antwort gibt es im Anschluss.
Die Tätigkeiten im Internet analysieren
Über die benötigte Internetgeschwindigkeit kann niemand pauschal eine Antwort geben. Jeder Mensch hat ein unterschiedliches Surfverhalten. Der Bedarf an die Internetgeschwindigkeit beginnt zunächst beim Haushalt und den dort vorzufindenden Geräten:
- Wie viele Personen befinden sich im Haushalt?
- Wie viele internetfähige Geräte werden genutzt?
Je mehr Personen im Haushalt surfen, desto größer ist die benötigte Bandbreite. Ermitteln Sie deshalb zunächst, wie viele Geräte in ihrem Haushalt onlinefähig und wie viele davon gleichzeitig im Internet aktiv sind.
Ausreichend Bandbreite zum Streamen
Ob YouTube, Netflix oder ein anderes Portal – das Streaming von Video- und Musikinhalten ist eine beliebte Tätigkeit der digitalen Generation. Nur wenige Menschen machen sich Gedanken darüber, wie viel Brandbreite das Streaming benötigt.
YouTube
YouTube empfiehlt für den Upload von Videos auf sein Portal eine Videobitrate von 8 Mbps für 1080p-Inhalte bis 30 fps beziehungsweise 12 Mbps für Inhalte bis 60 fps (Quelle: support.google.com). Hinzu kommen bis zu 512 kbps für die Audiospur.
Google komprimiert die Videos auf seinem Server und reduziert die benötigte Bandbreite. Die Bandbreite hängt von der Art des Videos und seinen Sequenzen ab. Google selbst gibt keine Auskunft über die Bitrate seiner konvertierten Videos. Ein Artikel auf Wikipedia geht davon aus, dass die Bitrate für MP4-Videos in 1080p@30fps zwischen drei und 6 Mbit/s liegt. Hinzu kommt die Tonspur mit 192 kbit/s. Das ruckelfreie Abspielen eines solchen Videos setzt eine schnellere Verbindung als DSL 3.000 voraus.
Netflix
Anbieter wie Netflix bieten ihre Inhalte mit variablen Bitraten an, damit jeder in den Genuss der Videos kommt. Für HD-Inhalte müssen Verbraucher eine Bandbreite von mindestens 3.800 Kbit/s besitzen, also DSL 4.000. Ein bequemes Surfen nebenbei ist dann aber nicht mehr möglich. Deshalb sollte man sich eher für einen Anschluss ab DSL 6.000 entscheiden.
Musikstreaming
Im Vergleich zu Videostreaming lässt sich Musik im Internet auch ohne schnelles Internet anhören. Bei Spotify benötigt man maximal 320 Kbit/s, bei Apple sind es nur 256 Kbit/s. Selbst mit DSL 1.000 ist es kein Problem, Musik online anzuhören.
Filme und andere Inhalte runterladen
Die benötigte Bandbreite für den Download gekaufter Inhalte (Filme, Spiele, Musik, etc.) ist leichter zu berechnen. Für diese Inhalte gibt es feste Größen.
Eine Grafik in diesem Artikel zeigt die Entwicklung der Downloadgröße von Computerspielen. Call of Duty 4 schrammte 2007 knapp an der Zehn-Gigabyte-Grenze vorbei. Fünf Jahre später war Max Payne 3 fast 30 GB groß. Letztes Jahr kam Grand Theft Auto V raus und setzte einen Download von fast 60 GB voraus.
Der Download von 60 GB dauert je nach Anschluss mehrere Stunden:
- 2 Mbit/s: 71 Std. und 44 Min.
- 8 Mbit/s: 17 Std. und 54 Min.
- 24 Mbit/s: 5 Std. und 58 Min.
- 100 Mbit/s: 1 Std. und 26 Min.
Nicht nur Spiele sind groß, sondern auch einige Musikalben. In den letzten Jahren stieg die Verbreitung hochauflösender Audioinhalte. Das Album Legend von Bob Marley in unkomprimiertem FLAC-Codec mit 24 bit (96 KHz) hat eine Spielzeit von einer Stunde und zwölf Minuten (16 Titel). Seine Größe: 1,57 GB. Jeder einzelne Titel ist zwischen 60 und 160 MB groß. Komprimierte Alben in MP3 oder AAC sind so groß wie ein einzelner Titel des FLAC-Albums.
Im Internet unbeschwert surfen
Beim Anblick der Zahlen, die bei Filmen und selbst Musik im Gigabyte-Bereich enden, könnten Verbraucher nun denken, dass selbst das Surfen im Internet mit einer langsamen Leitung unmöglich ist. Das ist nicht der Fall. Tatsächlich gibt es Webseiten, die recht groß ausfallen, sie sind aber eher die Ausnahme. Zudem geht der Trend zu schlanken, gut optimierten Webseiten.
Laut SOASTA ist die durchschnittliche Webseite rund 2,1 MB groß. Ein Großteil der Webseite besteht aus Bildern (62 Prozent), gefolgt von Scripten. Laut der Analyse wächst die Größe der Webseite um acht Prozent alle sechs Monate. Ende 2017 könnte die durchschnittliche Webseite 3 MB groß sein.
Artikelbild: © Syda Productions / Shutterstock
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