Zwiebeln sind beim Kochen eine schmackhafte Zutat. Kein Wunder, dass sie in zahlreichen Rezepten Verwendung finden. Doch kaum hat man die Zwiebel angeschnitten, spürt man es auch schon: Die Augen beginnen zu tränen. Dabei ist es egal, ob man die Zwiebel zu Ringen oder Würfeln verarbeiten möchte. Aber warum ist das eigentlich so? Und was kann man dagegen tun?
Warum Zwiebeln uns sofort zum Weinen bringen
Um zu verstehen, warum die Zwiebel uns fast immer weinerlich stimmt, muss man erst einmal wissen, wie sie aufgebaut ist. Denn sie hat mehrere Schichten: Ganz außen befinden sich die Blätter, im Inneren steckt die essbare Zwiebel mit ihren Wurzeln.
Schneidet man die Wurzel durch, dann setzen diese ein Enzym frei, das sofort mit den restlichen Bestandteil der Zwiebel reagiert. Dadurch entsteht ein Gas, welches bei Kontakt mit Wasser in eine Säure umgewandelt wird. Das Gas steigt auf und gerät mit der Flüssigkeit unserer Augen in Kontakt, sodass sich die Säure direkt in unseren Augen bildet. Kein Wunder, dass diese Säure richtig in den Augen brennt und sie dadurch zu tränen beginnen. Doch es gibt einige Tipps, mit denen das lästige Weinen beim Schneiden der Zwiebel verhindert werden kann.
Tipp 1: Das Messer sollte so scharf wie möglich sein
Wann immer man eine Zwiebel schneiden muss, sollte man ausschließlich ein Messer wählen, dessen Klinge sehr scharf ist. Die Enzyme der Zwiebel werden nur freigesetzt, wenn einzelne Zellen entweder zerbrochen oder zerdrückt werden. Nutzt man ein scharfes Messer, dann gleitet es regelrecht durch die Zwiebel, sodass sie deutlich weniger Enzyme ausschütten wird.
Tipp 2: Die Zwiebel vor dem Schneiden im Gefrierschrank lagern
Ein weiterer Trick besteht darin, die Zwiebel schon eine Viertelstunde vor dem Schneiden in das Gefrierfach zu legen. Auch dadurch kann man die Menge an Enzymen, die beim Schnippeln freigesetzt wird, deutlich verringern. Bei einer Vielzahl von Hobbyköchen und Experten gilt diese Methode als die wirksamste gegen die Tränenbildung beim Zwiebelschneiden.
Tipp 3: Den Kontakt von Gas und Augen verhindern
Die dritte Methode, auf die viele Menschen zurückgreifen, um beim Zwiebelschneiden nicht jedes Mal weinen zu müssen, besteht darin zu verhindern, dass das reizende Gas in die Augen steigt. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Eine gasdichte Brille beim Zwiebelschneiden tragen. Geeignet ist zum Beispiel eine Taucherbrille.
- Die Zwiebel in der Nähe eines Ventilators oder unmittelbar neben der Dunstabzugshaube schneiden. So werden die Gase besser verwirbelt und gelangen nicht direkt in die Augen.
- Kontaktlinsen tragen. Sie dienen als Barriere zwischen Auge und Gas.
Tipp 4: Die Bildung des Gases reduzieren
Mit verschiedenen Möglichkeiten gelingt es, die Bildung des Gases zu verlangsamen oder gar ganz zu stoppen. Folgende Tipps haben sich dabei als besonders hilfreich erwiesen:
- Essig auf das Schneidebrett geben, denn durch die Säure des Essigs wird das Enzym zerstört.
- Die Zwiebel vor dem Schneiden in Wasser einweichen. In diesem Fall sorgt das Wasser für eine Denaturierung des Enzyms.
Noch besser funktioniert es, wenn die Zwiebel direkt in Salzwasser eingeweicht wird. So entsteht eine ionische Lösung, die das Enzym ebenfalls denaturiert.
Tipp 5: Wasser nutzen, um das Gas zu absorbieren
Das Gas, das von der Zwiebel beim Schneiden gebildet wird, kann durch Wasser absorbiert werden. Daher sollte man folgende Tricks ausprobieren:
- Die Zwiebel direkt unter Wasser schneiden.
- Die Zwiebel in der Nähe des laufenden Wasserhahnes zerkleinern.
- Beim Schnippeln der Zwiebel durch den Mund atmen und die Zunge herausstrecken, damit das Gas von der feuchten Zunge absorbiert wird.
Fazit
Wer die tränenden Augen beim Zwiebelschneiden leid ist, muss das beliebte Gemüse deshalb nicht gleich aus der Ernährung streichen. Die Zwiebel ist nämlich nicht nur lecker, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag für unsere Gesundheit. Insbesondere die rote Zwiebel liefert wertvolle Antioxidanten. Daher sollte man lieber einige der vorgestellten Tipps ausprobieren, um das gesunde Lebensmittel in Zukunft ohne weinendes Auge zerkleinern zu können.
Artikelbild: © Dora Zett / Shutterstock
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