Das Bedürfnis nach einer wohlverdienten Auszeit bleibt für den Deutschen weiterhin ungebrochen. Auch in diesem Jahr freuen sich die Deutschen wieder auf ihren Urlaub.
Wie der Deutsche ReiseVerband (DRV) informiert erreichte die Nachfrage nach organisierten Reisen im Jahr 2014 einen Rekordwert. Doch nicht alle suchen das perfekte Rundum-sorglos-Paket. Jedes Jahr organisieren Millionen Deutsche ihren Urlaub alleine. Doch bei den Vorbereitungen hapert es bei einigen Urlaubern.
Die Deutschen reisen gerne – insbesondere ins Ausland: 67,1 Milliarden Euro gaben sie für Auslandsreisen aus (Quelle: FUR). Den Löwenanteil beansprucht laut der Commerzbank des Deutschen zweite Heimat, Spanien, mit 7,1 Milliarden Euro dicht gefolgt von Österreich (6,8 Mrd.) und Italien (6 Mrd.).
Im Vergleich zu den US-Amerikanern sind die Europäer im Großen und Ganzen keine großen Fans von Langstreckenreisen mit dem Pkw. Für solche Reisen nutzen sie lieber alternative Reisemöglichkeiten, das Flugzeug zum Beispiel. Es gibt aber auch Menschen, die lange Autoreisen genießen, weil sie dabei Möglichkeiten für Zwischenstopps haben und sich die Umgebung ansehen können.
Reiseroute planen: Schnell und effizient von A nach B
Wer mit seinem Fahrzeug zum Urlaubsort fahren möchte, der will dies möglichst effizient und zügig erledigen. Folgende Dinge kommen in Betracht:
- kürzeste Strecke
- möglichst kurze Fahrtdauer
- viele Autobahnen, wenige Landstraßen
In unserem Beispiel beginnen wir die Fahrt in Deutschlands Norden, in der Hansestadt Hamburg. Von hier aus soll es möglichst schnell in Spaniens Süden nach Granada gehen. Andalusien ist ein beliebtes Reiseziel vieler Deutscher, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Golfplätze aber auch für Sprachreisen.
Die Distanz zwischen Hamburg und Granada beträgt fast 2.600 Kilometer und dauert rund 23 Stunden dauern. Der kürzeste Weg führt durch Belgien und Frankreich. Aufgrund der langen Dauer, die diese Fahrt erfordert, macht es Sinn, einige Zwischenstopps einzulegen. Wenn diese ohne Umwege zum Ziel führen, kann man hier auch noch ein Sightseeing in den Urlaub miteinbeziehen.
Auf dem Hin- und Rückweg können Reisende jeweils zwei bis drei Zwischenstopps einplanen:
- Lüttich (Liège): Belgiens kulturelles Zentrum erwartet Besucher mit vielen Museen wie Grand Curtius sowie dem Prinzbischöflichen Palast oder der St. Bartholomäus-Kirche.
- Paris: Wer einige Stunden in der Stadt der Liebe pausiert sollte sich den Eiffelturm, Notre-Dame und den Triumphbogen nicht entgehen lassen. Letzteren kann man wunderbar im Fahren bewundern, sodass man Zeit spart.
- Orléans: Die Stadt ist einen Besuch alleine aufgrund der Geschichte rund um Jeanne d’Arc wert. Sehenswert sind das Centre Jeanne-d’Arc, die Kathedrale Ste-Croix sowie Maison de Jeanne d’Arc.
- Bordeaux: Die nahezu vollständig erhaltene historische Altstadt von Bordeaux ist eine echte Augenweide. Weltberühmt ist auch die Uferpromenade an der Gironde.
- Madrid: Spaniens Hauptstadt erwartet Besucher mit einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, zu denen Puerta del Sol, Plaza Mayor sowie der Retiro-Park gehören.
Navigation: Gezielt durch Neuland fahren
Nachdem die allgemeine Reiseroute festgelegt ist, sollte man sich für ein Navigationssystem entscheiden, welches hilft, durch das Neuland zu fahren. Moderne Navigationssysteme sind aber auch in der Lage über Staus zu informieren und passende Alternativrouten anzubieten.
Bei den Navigationssystemen gibt es inzwischen zwei Gruppen:
- Hardware basierte Navigationssysteme
- Software basierte Navigationssysteme
Zur ersten Gruppe gehören einerseits spezielle Produkte, die mit dem Fahrzeug ausgeliefert, andererseits gibt es Nachrüstprodukte. Software-Alternativen werden zum Beispiel auf ein Smartphone installiert.
In den vergangenen Jahren hat Navigationssoftware massiv aufgeholt und kann mit den Hardwaregeräten praktisch mithalten. Dies verdankt die Software den Investitionen großer Firmen wie Nokia. Die Firmen haben mit HERE Maps, welches für Windows Phone, iOS und Android erhältlich ist, die wohl derzeit solideste kostenlose Offline-Navigation im Angebot.
Wer ein hardwarebasiertes Gerät bevorzugt für den bietet der Markt zahlreiche Navigeräte. Sie haben den Vorteil zum Teil Live-Verkehrsdienste zu besitzen. Behinderungen und Staus werden in Echtzeit an das Gerät übermittelt, damit es Vorschläge für Ausweichrouten an den Autofahrer angeben kann. Die Stiftung Warentest hat in der Ausgabe 02/2015 mehrere Navigationsgeräte getestet.
Reisegepäck verstauen und Überladung vermeiden
Die Polizei kontrolliert wahrscheinlich nur selten ob Autourlauber ihren Pkw richtig packen. Ansonsten würden sie erschreckend feststellen, welche Probleme hier festzustellen sind. Vielen Autofahrern ist nicht bewusst, wie schwer sich ein übergewichtiges Fahrzeug (in Gefahrensituationen) steuern lässt, geschweige denn, wie gefährlich ungesichertes Gepäck wird.
Dies belegt ein Fall aus dem Jahr 2013: die DSDS-Sängerinnen Kim Gloss, Ines Redjeb und Jennifer K. verunglückten in einem BMW-Geländewagen. Beim frontalen Zusammenstoß mit einem Reisebus traf ein Koffer Ines Redjeb am Kopf. Ein Crashtest des ADAC belegt die Gefahr, die durch ungesicherte Reisekoffer ausgeht. Bei einer Vollbremsung von 50 km/h auf null wirkt das 30- bis 50-fache Gewicht eines Koffers auf die Insassen.
Laut dem ADAC ist es von großer Wichtigkeit, sein Fahrzeug von Anfang an richtig zu beladen. Schwere Gegenstände gehören im Kofferraum nach unten, im Idealfall hinter die Rücksitzlehne. Unabhängig davon, ob hinten Insassen sitzen oder nicht, sollte die Rückbank nicht umgeklappt werden, da sie im Notfall ein wertvoller Schutz sein kann. Weiterhin empfiehlt ADAC-Sicherheitsexperte Hubert Paulus die Sicherheitsgurte zu schließen. Sie können im Notfall die nachgebende Rückenlehne festhalten. Für loses Gepäck im Kofferraum, sollten Urlauber Zurrösen verwenden.
Bei der Beladung ihres Pkws, sollten Urlauber auf die maximal zulässige Last achten. Im Fahrzeugschein steht die maximale Zuladung, die nicht überschritten werden darf. Wer sein Gepäck auf dem Dach verstaut, sollte die erlaubte Dachlast beachten.
Artikelbild: © dolgachov / Bigstock.com
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