Einfach Mal abschalten, den Alltagsstress vergessen und die Meeresbrise genießen – genau das erleben immer mehr Menschen auf einer Kreuzfahrt. Sie ist die perfekte Möglichkeit, auf Wasser zu entspannen und gleichzeitig ungestört die Region zu erkundigen. Viele der Kreuzfahrten beginnen in den Häfen von Kiel und steuern die bekannten Städte in der Region der Ostsee an.
Die Ostsee und Kreuzfahrten werden beliebter
Kreuzfahrten werden von Jahr zu Jahr beliebter, das zeigt der Anteil der Passagiere: In Europa gab es 2007 nur 3,73 Millionen Kreuzfahrtpassagiere, 2014 waren es bereits 5,82 Millionen. Für das Jahr 2018 erwarten Branchenexperten 6,57 Millionen Kreuzfahrtpassagiere (Quelle: Cruise Market Watch). Eine weitere Statistik zeigt, dass Kreuzfahrten immer mehr an Bedeutung gewinnen: 2010 lag der Anteil der Kreuzfahrten an gebuchten Sommerurlauben bei 8,7 Prozent, fast doppelt so viel wie im Vorjahr (Quelle: GfK Travel Insights).
Die Ostsee ist bei den Deutschen genauso beliebt wie die Kanarischen Inseln oder die Karibik. Die Zahl der Passagiere lag 2010 bei rund 115.000, so eine Statistik von DRV. Beliebter waren lediglich das Östliche Mittelmeer, Nordland sowie das Westliche Mittelmeer.
Die Häfen und Terminals in Kiel
Kiel verfügt über mehrere Häfen, die jedes Jahr aufs Neue die Kreuzfahrtsaison einleiten. Nachfolgend geben wir einen kleinen Überblick über die Häfen, über die jedes Jahr tausende Passagiere in den Urlaub starten.
Norwegenkai
Der Norwegenkai gehört zu Deutschlands besten Terminalanlagen. Jeden Tag startet hier die einzige direkte Fährverbindung, die Deutschland mit Norwegen verbindet. 2012 wurde die Terminalbetriebsfläche mit der Finanzierung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRU) erweitert. Nun besitzt die Terminalanlage eine Fläche von 45.000 Quadratmetern und eine Kapazität von 2.500 Passagieren.
Schwedenkai
Das 2010 neu errichte Terminal bietet optimale Möglichkeiten und tägliche Abfahrten nach Göteborg. Über Nacht erreichen Passagiere die Zielmärkte in Skandinavien. Schwedenkai ist rund 19.000 Quadratmeter größer als Norwegenkai und kann 500 Passagiere mehr unterbringen.
Ostseekai
Im Herzen der Innenstadt von Kiel ist der Cruise-Terminal Ostseekai zu finden. Trotz seiner vergleichsweise geringen Gesamtfläche von nur 40.000 Quadratmetern besitzt Ostseekai eine Kapazität von 6.000 Personen. Die große Fläche des Terminals legt Ostseekai perfekte Bedingungen für große Kreuzfahrtschiffe nieder, hier legen aber auch kleinere Schiffe problemlos an.
Kreuzfahrtliegeplatz Nr. 1
Der Kreuzfahrtliegeplatz Nr. 1 wurde am 2. Juni 2014 eröffnet. Dieser moderne Terminal hat eine Passagierkapazität von 4.000 Personen, bietet Parkplätze und einen modernen Pavillon für die Passagiere.
Eine Nacht in Kiel: Den Urlaub im Norden Deutschlands starten
Kiel ist ohne Frage die wichtigste Hafenstadt für Kreuzfahrten neben der Hansestadt Hamburg. Jedes Jahr zieht es tausende Menschen in den Norden Deutschlands, wo sie für mehrere Tage oder Wochen ihre Ostsee-Kreuzfahrt beginnen. Viele von ihnen verpassen allerdings die zahlreichen Sehenswürdigkeiten in Kiel, weil sie die Stadt nur als Ausgangspunkt für ihren Urlaub verwenden. Nachfolgend möchten wir allerdings einige Anreizpunkte geben, warum es sich lohnt, einen Tag früher anzureisen:
- Aquarium: Kiel liegt praktisch direkt an der Ostsee, dennoch ist es schwierig, einen Einblick in die Unterwasserwelt zu erhalten. Das ist allerdings kein Problem im Aquarium, wo Besucher zahlreiche exotische Gefilde ansehen können.
- Botanischer Garten: Im Sommer ist der Botanische Garten im Norden der Stadt ein beliebtes Erholungsgebiet für Urlauber und Einwohner. Obwohl er erst im Jahr 1884 eröffnet wurde, gab es ihn bereits seit dem 17. Jahrhundert als Schlossgarten.
- Schifffahrtsmuseum: Wer sich schon auf ein Kreuzfahrtschiff begibt, sollte sich ein wenig über diese Fahrzeuge informieren. Dazu eignet sich das Kieler Schifffahrtsmuseum, welches sich in einer ehemaligen Fischhalle befindet.
- U-Boot U 995: Mit einem Ausflug nach Laboe haben Touristen die Möglichkeit, das im Zweiten Weltkrieg eingesetzte U-Boot U 995 zu sehen. Das 1965 von Norwegen zurückgegebene U-Boot kann seit 1972 am Marine-Ehrenmal besichtigt werden.
- Kiellinie: Einheimische reden gerne von der Kiellinie. Gemeint ist die Hafenpromenade der Stadt. Sie liegt im Stadtteil Düsternbrook, beginnt hinter dem Ostseekai und endet an der Blücherbrücke. Touristen sollten sich die Lebendigkeit und den schönen Ausblick auf das Ostufer nicht entgehen lassen.
Offline oder online: Die passende Kreuzfahrt finden
Bevor es Touristen nach Kiel verschlägt und sie von dort aus ihre Kreuzfahrt beginnen, müssen sie sich zunächst für eine Passende aussuchen. Bei den Kreuzfahrten gibt es inzwischen eine große Auswahl. Interessierte müssen entscheiden, welchen Zielhafen sie besuchen möchten oder ob sie sich eine Rundfahrt wünschen.
Von Kiel aus kann man folgende Länder besuchen:
- Dänemark
- Finnland
- Norwegen
- Schweden
- Polen
- Litauen
- Estland
- Lettland
- Russland
Je nach Rederei und Reisedauer legt das Schiff dann an mehreren Häfen an. Wer zum Beispiel von Kiel aus über Dänemark nach Norwegen reist, fährt durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Bergen, anschließend Oslo, Göteborg, Kopenhagen und zurück nach Kiel.
Ist die gewünschte Reiseroute gewählt, muss man sich nur noch für eine Rederei entscheiden. Um die Entscheidung einfacher zu machen, hilft es, die zahlreichen Angebote auf kreuzfahrten.de zu vergleichen. Über die Angebotssuche der Webseite werden alle passenden Angebote inklusive Gesamtpreis und allen enthaltenden Leistungen angezeigt.
3 Tipps für ein angenehmes Urlaubsleben an Bord eines Kreuzfahrtschiffs
Damit man bei der Buchung der Kreuzfahrtreise die richtige Entscheidung trifft, sollte man sich ein wenig mit dem Thema befassen.
1. Kabine wählen
Eine der klassischen Frage ist die Wahl der besten Kabine. Hier geht es nicht alleine nur um den Preis, sondern auch um die persönlichen Vorlieben. Kreuzfahrtpassagiere sollten, bevor sie eine Reise buchen, die Deckpläne der Schiffe studieren. In einigen Fällen sind diese sogar online einsehbar.
Folgende Kriterien sollte man bei der Kabinenwahl beachten:
- Kabinenkategorie: Innen-, Außenkabine oder Balkon, vielleicht doch die Suite? Die fensterlose Innenkabine ist klar am günstigsten, dafür fehlt aber auch der Blick aufs Meer.
- Lautstärke: Ruhe hat man am Heck des Schiffs nicht, denn der Antrieb ist häufig zu hören. Die Kabine sollte sich auch nicht über- oder unterhalb einer Diskothek oder eines Theaters befinden.
- Lage: Schwankungen lassen sich trotz moderner Technik nicht immer ausschließen. Wer Probleme mit dem unruhigen Seegang hat, sollte eine Kabine in der Mitte des Schiffs wählen.
2. Benimmfehler vermeiden
Wer sich an Bord eher in Badeshorts wohlfühlt, sollte wissen, dass es auf jedem Schiff strenge Dresscodes gibt. Einige Redereien sind Partyschiffe, andere sprechen das kulturelle Publikum an, wieder andere sind Grand Hotels auf hoher See. Reisende sollten sich vorab genaustens darüber informieren, in welche Kategorie das gewählte Schiff fällt.
3. Trinkgeld geben
Der lächelnde Kellner, die nette Kabinenhilfe – die Crewmitglieder bemühen sich, den Gästen den Aufenthalt an Bord möglichst angenehm zu machen. Dieses Engagement will mit einem Trinkgeld belohnt werden, doch wie viel ist angemessen? Bei All-inclusive-Kreuzfahrten ist das Trinkgeld meist im Reisepreis enthalten. Dies kommt Passagieren häufig teuer vor, dafür müssen sie sich später aber keine Gedanken mehr über dieses Thema machen.
Artikelbild: © kruwt / Bigstock.com
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