In Deutschland gibt es mehr Mobiltelefone als Bewohner. Diese Statistik verdeutlicht, dass einige Menschen mehr als ein Handy besitzen. Häufig nutzen sie mehr als ein Gerät, weil sie nicht den passenden Tarif gefunden haben, der sie günstig in alle Netze telefonieren oder andere Funktionen nutzen lässt. Dieser Artikel zeigt, wie man einen geeigneten Tarif für sich findet.
Mobiltelefone sind für den modernen Menschen kaum ersetzbar. Das Gerät ist praktisch, kann in einigen Situationen sogar Leben retten. Es begleitet uns auf Schritt und Tritt und wird kaum aus den Augen verloren. Mit dem Fortschritt der Technik werden moderne Mobiltelefone immer raffinierter. Smartphones lösen langsam aber sicher die alte Generation ab. Diese kleinen Computer besitzen inzwischen eine unvorstellbare Anzahl an Funktionen und Rechenpower, die sie zu einem multifunktionalen Werkzeug machen. So ausführlich ihre Funktionen auch sein mögen, ein Smartphone kann nur dann in vollem Funktionsumfang genutzt werden, wenn es von einem dazu passenden Tarif unterstützt wird.
Um diese Behauptung zu belegen: Viele Funktionen eines Smartphones funktionieren nicht ohne eine Verbindung ins Internet. Sei es die Abfrage des Wetters, die Überprüfung von E-Mails oder das Surfen im Internet. Da es sich weiterhin um ein Mobilgerät handelt, kann man nicht immer auf das WLAN zu Hause setzen. Eine mobile Internetverbindung ist also für viele Menschen ein Muss. Bei der Tarifwahl kommen aber mehr Fragen auf: Wie viele Inklusivminuten brauche ich? Möchte ich kostenlos SMS in alle Netze versenden? Reichen 500 MB Datenvolumen?
Verbraucheranalyse: Welcher Nutzertyp bin ich?
Auf der Suche nach einem passenden Tarif müssen Verbraucher zunächst ermitteln, welcher Nutzertyp sie sind. So wie Menschen verschieden sind, ist es auch ihr Verhalten beim Umgang mit einem Mobiltelefon. Einige telefonieren viel, andere Simsen, wieder andere sind ständig online.
Im Grunde muss man also drei Daten sammeln:
- Wie hoch ist mein monatlicher Datenverbrauch?
- Wie viele Minuten telefoniere ich monatlich?
- Wie viele SMS versende ich jeden Monat?
Anhand dieser Daten wird später der passende Handytarif ausgewählt.
Laut einer Analyse der auxilis GmbH sieht das durchschnittliche Nutzerverhalten folgendermaßen aus:
- nur jeder fünfte Nutzer verbraucht mehr als 500 MB pro Monat
- etwa 17 Prozent der Nutzer telefoniert mehr als 250 Minuten monatlich
- nur drei Prozent schreiben über 100 SMS pro Monat
Interessant beim dritten Punkt ist die Tatsache, dass mehr als jeder Dritte die SMS gar nicht mehr nutzt. Diese Gruppe nutzt unter Umständen Instant-Messenger-Apps wie WhatsApp, die das kostenlose Versenden von Nachrichten erlauben (Internetverbindung vorausgesetzt).
Um die obigen drei Fragen zu beantworten, haben Verbraucher mehrere Möglichkeiten. Einerseits gibt es Apps, die den monatlichen Datenverbrauch, die ausgehenden Anrufe sowie SMS ermitteln. Einige Smartphones ermitteln diese Daten jedoch automatisch. Weiterhin sind diese Daten häufig auch mithilfe eines Kontos beim aktuellen Mobilfunkanbieter einsehbar.
Prepaid vs. Vertrag: Eine Frage des Nutzertyps
Der Nutzertyp entscheidet letztendlich darüber, ob man sich für ein Prepaid-Angebot oder einen Vertrag entscheidet. Verträge lohnen sich grundsätzlich für Menschen, die ihr Mobilgerät umfassend nutzen. Sie telefonieren häufig, versenden viele Minuten und benötigen mehrere Hundert Megabyte zum Surfen im Internet. Beim mobilen Internet haben Handy-Verträge einen entscheidenden Vorteil: Der Dienst wird nicht automatisch abgebrochen, falls kein Guthaben mehr zur Verfügung steht. Sobald das Datenvolumen aufgebraucht ist, erfolgt eine automatische Drosselung der Geschwindigkeit.
Neben diesem Unterschied gibt es für beide Angebote Vor- und Nachteile: Prepaid-Tarife erfordern keine Vertragsbindung und bieten so eine volle Kostenkontrolle. Dafür muss man meist Nachteile wie die Genannte in Kauf nehmen. Verträge binden Interessierte an eine zweijährige Laufzeit. Dafür ist der Funktionsumfang meist größer.
Die Netzwahl: Warum sie von großer Wichtigkeit ist
Die Tarifwahl alleine ist nicht das einzige Kriterium. Ein günstiger Tarif ist nutzlos, wenn die Abdeckung schlecht ist. In Deutschland gab es vier Netzbetreiber:
- E-Plus
- O2
- Telekom
- Vodafone
Ersterer wurde zwar von O2 (beziehungsweise dem Mutterkonzern Telefónica) übernommen, die Tarife und das Netz werden derzeit aber noch getrennt betrieben.
Grundsätzlich sind alle vier Netze in Großstädten und Ballungszentren gut. Unterschiede machen sich erst auf dem Land bemerkbar. Hier gibt es zum Teil große Unterschiede. Aus diesem Grund ist es von großer Wichtigkeit, das Netz zunächst zu testen. Entweder man kauft dazu eine SIM-Karte und testet selbst oder man fragt Freunde und Bekannte.
Die Unterschiede in der Netzqualität bringen mehrere Probleme mit sich: Ein schlechter Empfang verkürzt nicht nur die Akkulaufzeit des Mobiltelefons, da es permanent nach einem besseren Sendemast sucht, sondern macht sich auch als schleppende Geschwindigkeit im Internet bemerkbar. Bei simplen Tätigkeiten im Netz, beispielsweise dem Versenden von E-Mails, macht sich das weniger stark bemerkbar. Spätestens aber beim Streaming von Videos wird die langsame Verbindung störend.
Vorsicht bei Tarifen mit Datenautomatik
Auch wenn die Drosselung der Internetgeschwindigkeit bis dato die Regel für Mobilfunkangebote war, gibt es inzwischen neue Tarife, die eine Kostenfalle für Verbraucher darstellen können. Sobald das Volumen aufgebraucht wird, erfolgt keine Drosselung der Geschwindigkeit, stattdessen wird ein weiteres Datenpaket automatisch und kostenpflichtig hinzugebucht. Ein solches Paket kann die monatliche Rechnung schnell in die Höhe treiben. Wer sogar eine bestimmte Anzahl an Paketen zugerechnet bekommt, wird automatisch in den nächsthöheren Tarif umgestellt.
Das Portal teltarif.de hat sich mit der Frage beschäftigt, wem die Datenautomatik nützt. Als negativer Punkt ist die mangelnde Kostentransparenz zu nennen. Laut Markus Weidner werden bis zu drei Datenpakete hinzugebucht. Bei einigen Anbietern greift, sobald auch diese verbraucht wurden, dennoch die Drosselung. In der Zwischenzeit entstanden beim Kunden Mehrkosten, die nur einen temporären Nutzen mit sich brachten.
Wer sich gegen die Datenautomatik schützen möchte, der kann einen Widerspruch einlegen. Nur so lässt sich der Service dauerhaft abstellen.
Artikelbild: © pinkypills / Bigstock.com
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