Im Unterricht wird das übermäßige Lachen als störend befunden. Dabei wurde wissenschaftlich belegt, dass lachen gesund ist und das Leben verlängert. Einige Schulen in Deutschland und Österreich haben das erkannt. Viele Bildungseinrichten bieten überraschende Angebote, bei dem kichern, giggeln und lachen nicht nur erlaubt, sondern gefördert wird. In Deutschland gibt es mittlerweile 148 dieser „Lachklubs“, bei den Nachbarn in Österreich immerhin 13 sowie 12 weitere in der Schweiz. Unter fachmännischer Anleitung wird gelacht, und zwar nach System. In der Regel bieten viele Trainerinnen und Therapeuten die Übungen nach der Technik des Lach-Yoga, auch „Hasya-Yoga“ genannt, an. Die Einsteiger der Kurse werden dazu animiert, aus ihrem anfangs künstlichen Lachen ein echtes Lachen zu zaubern.
Mehr Sauerstoff im Blut
Eine Therapie zum Glücklichsein gibt es nicht. Die einen bevorzugen das Suchen von Schnäppchen im Internet, während andere nach Herzenslust lachen. Fröhliche Menschen lachen bis zu 400 Mal pro Tag, wobei eine Lach-Partie selten mehr als sieben Sekunden dauert. Die gesundheitlichen Effekte des Lachens wurden bereits ausführlich wissenschaftlich fundiert. Warum macht uns das Lachen allerdings so glücklich und wie verlängert es das Leben?
Beim Lachen wird das Herz-Kreislauf-Systemaktiviert. Dabei steigen der Blutdruck und die Herzfrequenz, anschließend führt die Erweiterung der Arterien zum Abfall des Blutdrucks. Durch kurze und kräftige Kontraktionen von Muskeln des Unterbrauchs, Brustkorbs und Zwerchfells wird der Blutfluss zu den Organen erhöht. Durch die verstärkte Atmung beim Lachen erhöht sich der Sauerstofffluss im Blut. Nach wenigen Sekunden sinkt die Muskelspannung, dabei kann es zu einem vorübergehenden Kontrollverlust kommen.
Die Nähe zu den Mitmenschen
Das Lachen hat zusätzlich soziale Komponenten, die sehr vielfältig sein können. Sei es beim Ansehen von lustigen Videos auf YouTube, beim Ansehen lustiger Bilder eines bekannten Online-Portals, die keiner wagt anzuziehen, Menschen lachen täglich, alleine oder auch mit Freunden, Bekannten oder komplett fremden Menschen.
Lachen vermittelt Nähe und Vertrauen zu seinen Mitmenschen, vermindert Aggressionen und Feindschaft und schafft soziale Brücken. Im Beruf wird gerne gelacht, um Verhandlungen zu überzeugen oder Verbindungen mit Geschäftspartnern und Mitarbeitern zu stärken. Gleichzeitig kann das Lachen aber auch als Machtmittel genutzt werden, um die Untergebenen zu kontrollieren. Wenn der Chef beispielsweise lacht, lachen die Mitarbeiter mit.
Klinikclowns – Humor in einer tristen Institution
Kinder lachen gerne, häufig und oftmals ohne Grund. Den krebskranken Kindern in Krankenhäusern weltweit fehlen oftmals der Grund zu lachen. Bereits in ihrem jungen Alter werden sie von der oftmals unheilbaren Krankheit geplagt. Um ihnen ein Lächeln auf die kleinen Gesichter zu zaubern, entstand in den USA die Idee, Kinder in Krankenhäusern als sogenannter Klinikclown zu besuchen. Diese besonderen Clowns sind bereits seit 1986 unterwegs.
Ihr geistiger Vater Patch Adams, dessen Geschichte verfilmt und von Hollywood Star Robin Williams interpretiert wurde, entdeckte den Humor als sehr wichtigen und entscheidenden Bestandteil zur Behandlung seiner Patienten. Michael Christensen, einer der Gründer des Big Apple Circus aus New York, war der erste Klinikclown. In den 1990er Jahren starteten die ersten Klinikclowns in Europa. Mittlerweile sind in ganz Deutschland zahlreiche Clownvisiten an täglicher Ordnung. Sie zaubern ein Lächeln auf die Gesichter der Bewohner von Kinderkrankenhäusern, Seniorenheimen sowie Einrichtungen für behinderte Menschen.
Artikelbild: © savageultralight / Shutterstock
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