Von „nine to five“ und „Montag bis Freitag“ kann in der heutigen Arbeitswelt in vielen Bereichen keine Rede mehr sein. Die Welt des Jobs verändert sich und in nur wenigen Jahren werden ganz andere Modelle gelebt, als unsere Eltern sie noch kannten. Ob zeitliche oder räumliche Flexibilität, geforderte Dienstleistungen oder Mehrsprachigkeit – die Arbeitswelt ist im Wandel. Zahlreiche Trends sind hier zu finden.
Trend 1: Hopping im Job – kommt Zeit, kommt Arbeitsstelle
Ein Leben lang nur einen Job ausüben – diese Vorstellung ist scheinbar veraltet. Zahlreiche Berufstätige der heutigen Zeit sind sogenannte „Jobhopper“ – sie machen gleich mehrere verschiedene Arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Eine Festanstellung bis zur Rente ist oft nur noch ein Wunschtraum. Tatsächlich haben befristete Arbeitsverträge und die Freiberuflichkeit das heutige Arbeitsleben im Griff.
Wer länger auf einer Stelle bleibt, ist schnell out
Das Jobhopping macht jedoch auch vor dem festen Engagement nicht mehr halt. Zu lange auf einer Stelle bedeutet heute keine Bestätigung mehr. Tatsächlich achten Arbeitgeber darauf, dass Bewerber verschiedene Stationen in ihrer Karriere durchlaufen haben.
Die Fünf-Jahres-Regel gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wer länger auf einer Stelle bleibt, ist schnell out. Häufiges Wechseln der Stellen macht sich im Lebenslauf unter Umständen positiv bemerkbar.
Trend 2: Dienstleistung wird (online) ganz groß geschrieben
Servicewüste Deutschland – dieser Ausdruck lässt manchen Berufstätigen schmunzeln, stammt er noch aus einer Zeit, in der der Dienstleistungssektor nur schwach ausgeprägt war. Tatsächlich gewinnen Dienstleistungen immer mehr an Bedeutung. Gerade das produzierende Gewerbe muss deutlich mehr Kundenorientierung aufweisen.
In Zeiten von Facebook, Youtube und Co muss auch der einfache Handwerker eine Internetseite bedienen, in dessen Impressum die immer erreichbare Handynummer angegeben ist. Fortlaufende Aktualisierungen sind durch Twitter und Instagram in fast in allen Branchen ein Muss. Beratung sollte online möglich sein – Chat und E-Mails ersetzen das gute alte Telefon längst.
Die Jobsuche findet heut fast nur noch online statt
Instandhaltung sowie Reinigung ist fast selbstverständlich im Kaufvertrag inbegriffen. So mancher Kleinunternehmer kann diesen Dienstleistungsanforderungen nicht mehr gerecht werden und lagert dieses Bereich aus – ein weiterer Trend: Outsourcing von Dienstleistungsfunktionen.
Ganze Branchen entstehen daraus: Internetagenturen, Webcontentmanager und Co erledigen diese Arbeit für den kleinen Handwerker von nebenan. Selbst die Jobsuche findet heutzutage fast nur noch online statt.
Zahlreiche Portale wie Stepstone bieten die unterschiedlichsten Arbeitsangebote deutschlandweit auf ihren Internetseiten an, fein säuberlich sortiert nach Branchen wie Wirtschaft, Handwerk, Einzelhandel, Medien oder Jobs in Forschung und Naturwissenschaften. Die Bewerbungsmappe hat ausgedient, PDF-Formulare und Online-Lebensläufe sind längst in vielen Bereichen an ihre Stelle getreten.
Trend 3: „Do you speak japanese?“ – Deutsch und Englisch reichen nicht mehr aus
Die Globalisierung lässt die Grenzen zunehmend verschwimmen. Nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich. Diese Entwicklung macht auch vor dem Arbeitsalltag nicht mehr halt. So verlangt sie vom heutigen Arbeitnehmer vor allem Flexibilität und Mehrsprachigkeit.
Englisch reicht hier meist längst nicht mehr. Der Trend geht zur zweiten Fremdsprache: Französisch, Spanisch, Italienisch oder gar Japanisch – je größer der Wortschatz, desto beliebter ist der Bewerber.
Die heutigen Dienstreisen gehen nicht mehr nur noch nach Frankfurt, Berlin oder München. Rom, Madrid, Tokio oder New York sind die Ziele der heutigen Businessreisen. Wer sich auf Reisen nicht zu Hause fühlt, der hoppt besser wieder in den nächsten Job.
Trend 4: Arbeiten von überall und zu jeder Zeit
Aber auch vor Arbeitszeit und Arbeitsort machen die Veränderungen nicht Halt. Immer mehr internationale Kooperationen erfordern Kontaktpflege in alle Regionen der Welt – ob es dort morgens oder abends ist, spielt dabei keine Rolle. Die Arbeitszeiten passen sich an.
Gleitzeit ist nicht nur bei Familienplanung ein wichtiges Schlagwort. Auch muss der Arbeitgeber längst nicht mehr von morgens bis abends in seinem Büro sitzen. Denn durch die virtuelle Vernetzung ist das Arbeiten von überall aus möglich: E-Mails auf das Smartphone, die Telefonkonferenz aus dem heimischen Wohnzimmer oder gar die ganze Arbeit wird vom Homeoffice aus erledigt.
Das Arbeiten von zu Hause unterstützt den Trend der Jobhopper wiederum – denn das Homeoffice macht vielen die verschiedenen Tätigkeiten zur gleichen Zeit möglich. So schließt sich der Kreis der kleinen Arbeitswelt, deren Wandel jedoch längst nicht zu Ende ist.
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