Wenn die Sehkraft der Augen nachlässt, verlieren Menschen eine Gabe, die für sie bis dato selbstverständlich war. Dieses Problem lässt sich mit einer Brille oder Kontaktlinse ausgleichen. Für viele Menschen bedeuten beide Lösungen, Kompromisse eingehen zu müssen. Die Alternative: Eine Laser-OP. Welche Risiken es gibt und wann sich ein solcher Eingriff lohnt, erfahren Sie im Anschluss.
Lasik-OP: Wie sie funktioniert
Lasik ist die Abkürzung für Laser-in-situ-Keratomuleusis – eine OP-Methode, mit der Ärzte Hornhaut ihrer Patienten gezielt abtragen, sodass sie anschließend wieder sehen können. Mit dieser Methode können Patienten mit einer Fehlsichtigkeit von maximal acht Dioptrien behandelt werden.
Der Eingriff ist simpel: Zunächst schneidet der Arzt eine dünne Hornhautschicht auf und klappt diese zurück. Anschließend erfolgt die Entfernung des überflüssigen Hornhautgewebes mit hilfe eines Lasers. Zum Schluss wird der einfach wieder Flap zurückgeklappt, da er von alleine wieder festwächst.
Die gesamte Prozedur ist schmerzfrei und in wenigen Minuten erledigt. Patienten sind in der Regel bereits am nächsten Tag einsatzfähig.
Schnell, preiswert und sicher?
Jedes Jahr legen sich rund 100.000 Deutsche unter den Laser. Viele Brillenträger sind von ihrem ständigen Begleiter genervt und sind glücklich darüber, dass es eine simple Operation gibt, mit der sie ihr Sehvermögen fast vollständig wiederherstellen können.
Einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach zufolge tragen über 60 Prozent der Deutschen eine Brille mit Sehschwächenkorrektur. Ein riesiger Markt für Augenkliniken, die sich in einem harten Wettkampf um die Millionen potenziellen Kunden befinden. Da die Operation mehrere Tausend Euro kostet und Krankenkassen keinen Teil der Kosten übernehmen, überlegen viele Deutsche, sich die OP im Urlaub zu gönnen.
Statistik zum Thema
Käme für Sie ein Laser-Eingriff im Ausland in Frage?
Antwort | in Prozent |
---|---|
Käme in Frage | 15 % |
Käme nicht in Frage | 72 % |
Habe das schon gemacht | 0,2 % |
Quelle: MLP (953 Befragte; ab 16 Jahre)
Beliebte Reiseziele sind Osteuropa und die Türkei, wo die Lasik-OP für einen Bruchteil der in Deutschland geforderten Summe angeboten wird. Angesichts der Tatsache, dass das fehlsichtige Auge weiterhin ein gesundes Organ ist, welches lediglich eine Korrektur benötigt, sollte ein solcher Eingriff gut überlegt sein.
Kosten, Nutzen und Risiko abwägen
Wie zuvor erwähnt, lassen sich nur etwa 100.000 Menschen der 50 Millionen Brillenträger ihre Fehlsichtigkeit mit einer Laser-OP korrigieren. Die Deutschen wägen genau ab, ob sich die Kosten und das Risiko lohnen. Daraus resultiert, dass sich Bundesbürger seltener für diese OP entscheiden, als Amerikaner oder Südeuropäer. Dabei liegt die Erfolgsquote hierzulande bei mehr als 90 Prozent. Es ist allerdings zu erwähnen, dass ein Eingriff als Erfolg gewertet wird, wenn die Fehlsichtigkeit maximal 0,5 Dioptrien vom angestrebten Ergebnis abweicht. Ziel einer Lasik-OP ist es, dieselbe Sehkraft zu erreichen, wie sie mit einer Brille oder Kontaktlinsen möglich ist – nur eben ohne diese Sehhilfen. Die Sehkraft gar zu verbessern, ist nicht möglich, und Versprechungen in diese Richtung sind absolut unseriös.
Die nächtliche Beeinträchtigung und andere Nebenwirkungen
Patienten klagen nach dem Eingriff häufig über trockene Augen und das Gefühl, Fremdkörper in den Augen zu besitzen. Problematischer ist die Beeinträchtigung des Sehens bei Nacht, die in nahezu allen Fällen der Lasik auftritt. Patienten sehen nachts Halos (Lichthöfe). Je größer ihre Fehlsichtigkeit war, desto stärker tritt der Effekt auf. Das Autofahren bei Nacht ist für sie nicht mehr möglich. Das Risiko dieses Problems liegt bei 1:200.000, wenn Korrekturen von –1 bis 5 Dioptrien durchgeführt wurden. Liegt die Korrektur bei bis zu acht Dioptrien, dann steigt das Risiko auf etwa fünf Prozent.
Verantwortungsvolle Operateure klären ihre Patienten vor der Operation über alle möglichen Risiken und Nebenwirkungen auf. So können Interessierte direkt erkennen, ob der Arzt seriös ist oder nicht. Sollte zum Beispiel eine anormale Krümmung der Hornhaut vorliegen, müsste der Arzt von der Lasik-OP abraten.
Für wen lohnt sich der Eingriff?
Als Faustregel für die Lasik-OP gilt: Je größer Ihre Fehlsichtigkeit ist, desto wahrscheinlicher treten Nebenwirkungen auf. Für Verbraucher rät die Kommission Refraktive Chirurgie KRC des Berufsverbandes der Augenärzte, die OP durchzuführen, wenn Sie sich in folgenden Bereichen befinden:
- Kurzsichtigkeit bis –8 Dioptrien
- Weitsichtigkeit bis +4 Dioptrien
- Hornhautverkrümmung bis –5 Dioptrien
Risikofrei ist die Operation dennoch nicht, Nebenwirkungen können wie bei jeder anderen Operation auftreten.
Artikelbild: © Minerva Studio / Shutterstock
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