Die Nase ist rot und läuft ständig, man leidet an Atemnot und geschwollenen Schleimhäuten und jede Nacht wird zum absoluten Albtraum. Die Diagnose ist leicht gestellt: Ein Schnupfen ist im Anmarsch! Ein starker Schnupfen kann einem übel zusetzen. Oft ist er nur der Vorbote für eine schlimme Erkältung oder Grippe mit allem, was dazu gehört:
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Husten
- Verschleimte Bronchien
- Halsschmerzen
- Fieber
Im schlimmsten Fall droht eine Bronchitis, eine Nebenhöhlenentzündung oder gar eine Stirnhöhlenvereiterung. Man muss jedoch nicht sofort Medikamente oder gar Antibiotika einnehmen. Stattdessen ist es ratsam, schon bei den ersten Anzeichen von Schnupfen gesunde Hausmittel auszuprobieren, um die Beschwerden zu lindern und sich vor ernsten Krankheiten zu schützen.
Ausruhen und das Immunsystem stärken
Um bei Schnupfen und Erkältungen schnell wieder gesund zu werden, ist es am besten, viel Zeit im Bett oder auf dem Sofa zu verbringen. Jede Form von Stress sollte vermieden werden, damit das Abwehrsystem die Möglichkeit hat, sich ganz auf die Genesung zu konzentrieren. Während des Schlafens ist das Immunsystem am aktivsten und kann sämtliche Bakterien und Viren am schnellsten bekämpfen. Daher gilt bei jedem Schnupfen grundsätzlich: Viel Ruhe, wenig Stress, viel Flüssigkeit, viel Wärme und möglichst viel Vitamin C aus Gemüse und Obst. Zusätzlich kann man das ein oder andere Hausmittel testen, um die Symptome des Schnupfens zu verbessern.
Der Klassiker gegen Schnupfen und Husten: Großmutters Hühnersuppe
Auf eine kräftige Hühnersuppe setzten bei Schnupfen vor vielen Jahren schon unsere Großmütter. Man benötigt ein frisches Suppenhuhn, das mit Petersilie, Karotten, Sellerie, Lauch, Wacholderbeeren, Lorbeerblättern und einer Prise Salz etwa anderthalb Stunden lang in einem Topf mit Gemüsebrühe kochen muss. Anschließend wird das Hühnerfleisch klein geschnitten und in der Brühe serviert. Bei Bedarf können noch Nudeln hinzugegeben werden. Man kann gern ein oder zwei Teller der Suppe essen.
Im Hühnerfleisch ist ein hoher Zink-Anteil enthalten, welcher die natürliche Abwehr des Körpers aktiviert. Die Karotten und der Zitronensaft besitzen viel Vitamin C, das die Abwehrkräfte stärkt. Zudem hilft die Suppe dabei, den erhöhten Bedarf an Flüssigkeit zu decken.
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Bei Schnupfen ohne Fieber hilft ein Kräuterbad
Wer nur an einer laufenden Nase leidet, aber kein Fieber hat, kann ein heißes Bad mit Kräuterzusätzen ausprobieren. Besonders geeignet sind Lavendelöl, Eukalyptus, Menthol, Thymian und Fichtennadel. Wichtig ist, dass die Temperatur des Wassers 40 Grad nicht überschreitet. Die aufsteigenden Dämpfe sollten so gut wie möglich über die Nase aufgenommen werden, damit sie die oberen Atemwege befreien und den Schleim lösen können. Nach etwa 20 Minuten sollte die Badewanne verlassen werden. Anschließend muss man sich gut abtrocknen und am besten sofort ins Bett gehen. Gerade nach einem solchen Bad ist es wichtig, sich warm zu halten.
Bei Fieber gilt: Viel trinken!
Sollte der Schnupfen mit starkem Fieber oder Husten einhergehen, ist es besonders wichtig, sehr viel zu trinken.
Schon bei einer Körpertemperatur von 38 Grad muss ein Liter Flüssigkeit zusätzlich aufgenommen werden. Steigt das Fieber sogar noch höher, benötigt man pro Grad einen Liter mehr Flüssigkeit.
Noch mehr Wasser muss getrunken werden, wenn man zusätzlich an Durchfall oder Erbrechen leidet. Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, kann man nicht nur Wasser trinken. Hin und wieder ist auch eine Tasse Tee sehr gut geeignet. Insbesondere Holunderblüten-, Lindenblüten- und Ingwertee bieten sich an. Bei Halskratzen oder Husten kann dem Tee ein Esslöffel Honig beigemischt werden.
Wasserdampf mit Kräuterzusätzen inhalieren
Bei allen Erkältungskrankheiten wirken Wasserdampfinhalationen sehr gut. Allerdings reicht es nicht, den reinen Wasserdampf zu inhalieren. Es kommt auf die geeigneten Zusätze an Kräutern an. Gerade Kamille ist sehr gut zum Inhalieren geeignet, denn sie sorgt dafür, dass die Schleimhäute abschwellen und das Atmen leichter fällt. Die folgenden Inhalationsstoffe haben sich darüber hinaus in der Vergangenheit besonders bewährt:
- Thymian
- Japanisches Minzöl
- Latschenkiefernöl (zu vermeiden bei Keuchhusten und Asthma)
- Teebaumöl
- Eukalyptusöl
- Pfefferminzöl (nicht bei Kindern anwenden)
Die beste Wirkung erzielt die Inhalation, wenn man wie folgt vorgeht: Eine Handvoll Kamillenblüten mit warmem bis heißem Wasser in einer Schüssel übergießen. Gegebenenfalls weitere Inhalationszusätze hinzugeben. Anschließend das Gesicht über die Schüssel halten und den Kopf mit einem Handtuch bedecken. So kann der Dampf nicht entweichen. Nun mehrmals mit geschlossenen Augen und Mund tief mit der Nase ein- und ausatmen.
Statistik zum Thema
Beliebteste Arten von Erkältungsmittel in Deutschland
Quelle: IFAK; Ipsos; Media Markt Analysen (November 2014, Deutschland ab 14 Jahren)
Warme Wickel für eine bessere Gesundheit
Bei einem geschwächten Abwehrsystem sind warme Halswickel eine gute Therapie. Sie sind ein wirksames Mittel, um die Durchblutung zu steigern: Einfach ein feuchtes Baumwolltuch um den Hals wickeln und mit einem trockenem Handtuch abdecken. Die Schnupfenviren sind empfindlich gegenüber Wärme, sodass umso bessere Ergebnisse erzielt werden können, je wärmer der Wickel ist.
Es ist ratsam, mit dem warmen Wickel einige Stunden lang zugedeckt zu ruhen. Gut zu wissen: Einige Tropfen Lavendelöl auf dem Halswickel helfen auch gegen den lästigen Husten, der meist mit Schnupfen einhergeht. Dieses Hausmittel ist für die ganze Familie geeignet und kann auch bei kleineren Kindern sowie während der Schwangerschaft Linderung verschaffen.
Hausmittel helfen bei Erkältung oft, aber nicht immer
Der Volksmund hat Recht, wenn er über den Schnupfen behauptet:
[etweet]„Drei Tage kommt er, drei Tage bleibt er, drei Tage geht er!“[/etweet]
Wenn der Schnupfen nach diesem Zeitraum und trotz der Anwendung verschiedenster Hausmittel nicht besser, sondern eher schlimmer wird, muss ein Arzt aufgesucht werden. Auch, wenn das Fieber plötzlich stark ansteigt, sollte man nicht weiter mit Hausmitteln herum experimentieren. Der Arzt kann wirksame Medikamente verschreiben, welche die Grippe schnell bekämpfen. Generell sollte man sich nach einer Erkältung oder Grippe mit Fieber mindestens drei Tage lang Ruhe gönnen, damit sich der Körper erholen kann.
Artikelbild: © Grzegorz Placzek / Shutterstock
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