Um die Weight Watchers Punkte zu berechnen, muss man kein Mathematik-Genie sein. Im Gegenteil! Im Prinzip ist es ganz einfach, denn man benötigt nur ein wenig Übung, bis man die Formel im Kopf hat und kennt schon nach einigen Wochen die Punkte der Lebensmittel, die man am häufigsten zu sich nimmt.
Was ist Weight Watchers überhaupt?
Weight Watchers bedeutet auf Deutsch so viel wie „Gewicht-Beobachter“. Das heißt: Wer am Programm von Weight Watchers teilnimmt, beschäftigt sich deutlich mehr als andere mit seinem Gewicht und vor allem mit den Nahrungsmitteln, die er aufnimmt. Dabei hat man immer seinen persönlichen Tagesbedarf im Blick, der festlegt, wie viele Punkte und demnach Speisen am Tag verzehrt werden dürfen. Kalorienhaltige Lebensmittel haben einen höheren Punktewert als gesunde und fettarme Speisen, sodass die Punkte festlegen, wie viel man wovon essen darf.
Am Ende des Tages werden alle Punkte addiert und dürfen einen Maximalwert nicht überschreiten, um einen Abnehmerfolg zu erzielen. Aber Weight Watchers ist längst nicht nur zum Abnehmen geeignet. Das System eignet sich auch, um nach einer Diät das Traumgewicht zu halten.
Das Prinzip der Weight Watchers Punkte
Das Ziel von Weight Watchers besteht also darin, seinen individuellen Nahrungsbedarf stets im Blick zu haben. Dabei darf jede Person eine andere Anzahl an Punkten pro Tag aufnehmen, denn der tägliche Energiebedarf hängt von vielen Faktoren ab:
- Alter
- Geschlecht
- Körpergröße
- Gewicht
- Grad der Aktivität
Selbstverständlich müssen aktive Menschen deutlich mehr Energie aufnehmen als etwa Bürokräfte, die den größten Teil des Tages sitzend verbringen. All diese Faktoren fließen in die Berechnung der Weight Watchers Punkte mit ein. Sobald der maximale Punktewert pro Tag bestimmt wurde, geht es dann ans Punkte zählen. Denn jede Mahlzeit wird anhand des Punktesystems in Punkte umgerechnet, die später addiert werden.
Im Gegensatz zu anderen Diäten hat Weight Watchers den Vorteil, dass man gleichzeitig ein höheres Bewusstsein für Lebensmittel und eine gesunde Ernährung erlangt. Im Prinzip strebt das Weight Watchers System eine Umstellung der Ernährung an. Daher ist das System auch darauf ausgelegt, über einen deutlich längeren Zeitraum durchgeführt zu werden. Je nach Ausgangsgewicht ist daher über mehrere Wochen, Monate oder zum Teil auch Jahre Punkte zählen angesagt.
Berechnung der maximalen Weight Watchers Punkte
Um die Weight Watchers Punkte zu berechnen, die man täglich aufnehmen darf, ist vor allem Ehrlichkeit gefragt. Wer hier schummelt, riskiert verfälschte Ergebnisse und wird nur verzögert oder gar keine Abnehmerfolge erzielen. Die Berechnung der maximalen Punktzahl, die täglich erreicht werden darf, läuft wie folgt ab:
- Da das Geschlecht eine wesentliche Rolle spielt, erhalten Männer 15 Punkte, während Frauen nur 7 Punkte aufschreiben dürfen.
- Auch das Alter ist entscheidend dafür, wie viel Energie ein Mensch benötigt. Daher erhalten 18- bis 20-Jährige fünf Punkte, 21- bis 35-Jährige vier Punkte, 36- bis 50-Jährige drei Punkte und 51- bis 65-Jährige zwei Punkte. Wer älter ist als 65, erhält lediglich einen Punkt. Der Grund: Je älter man ist, desto weniger aktiv ist man in der Regel und desto weniger Energie wird pro Tag benötigt.
- Nun wird das Ausgangsgewicht in die Berechnung einbezogen, denn je größer es ist, desto höher ist auch der tägliche Energiebedarf. Das Gewicht wird in Punkte umgerechnet, indem lediglich die Zehner für die Berechnung verwendet werden. Das bedeutet: Wer 75 Kilogramm wiegt, darf sich sieben Punkte gutschreiben. Wiegt man hingegen 93 Kilo, erhält man sogar neun Punkte.
- Auch auf die Größe kommt es an! Alle Personen, die kleiner sind als 1,60 Meter, erhalten einen Punkt, während alle größeren Menschen sich zwei Punkte gutschreiben dürfen.
- Schließlich geht es darum, die persönliche Aktivität zu bestimmen. Besonders hier ist Ehrlichkeit gefragt. Im Weight Watchers System werden dabei vier Bereiche unterschieden. Wer einer sitzenden Tätigkeit nachgeht und beispielsweise als Bürokraft arbeitet oder Student ist, erhält gar keinen Punkt. Wer im Beruf nur selten sitzt und sich sonst häufig bewegt, erhält zwei Punkte. Personen, die im Prinzip permanent in Bewegung sind, können sich vier Punkte gutschreiben. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Krankenschwester. Nur, wer einer wirklich körperlich anstrengenden Tätigkeit nachgeht, darf sich in Kategorie vier einordnen und sich sechs Punkte anrechnen.
- Zuletzt muss die Frage beantwortet werden, ob man überhaupt abnehmen möchte. Falls ja, darf man sich keine weiteren Punkte anrechnen. Es gibt aber auch Personen, die mit Weight Watchers beginnen, um das Traumgewicht zu halten. In diesem Fall dürfen noch einmal vier Punkte addiert werden.
Die Punktwerte aus diesen sechs Kategorien werden nun addiert, um den Gesamtwert der Punkte zu erhalten, die man am Tag maximal aufnehmen sollte, um sein gewünschtes Ziel zu erreichen.
Beispiel für die Berechnung der Weight Watchers Punkte
Eine weibliche Person (sieben Punkte), die 25 Jahre alt ist (vier Punkte), 79 Kilogramm wiegt (sieben Punkte), größer ist als 1,60 Meter (zwei Punkte) und einer größtenteils sitzenden Tätigkeit nachgeht (null Punkte) möchte gern abnehmen. Aufgrund ihrer persönlichen Voraussetzungen hat sie einen maximalen Punktewert von 20. Im Laufe des Tages addiert sie nun den Punktewert aller Lebensmittel, die sie aufnimmt, und muss stets darauf achten, dass sie am Ende des Tages nicht mehr als 20 Punkte erreicht. Nur so wird sie langfristig abnehmen. Dabei kommt es weniger darauf an, wie viele Mahlzeiten gegessen werden und was sie beinhalten. Man kommt jedoch schnell dahinter, dass Lebensmittel mit einem hohen Punktewert gemieden werden sollten, da die maximale Punkteanzahl sonst zu schnell erreicht ist.
Die Punktetabelle von Weight Watchers
Das größte Problem von Weight Watchers besteht zu Beginn darin, herauszufinden wie viele Punkte welche Lebensmittel besitzen. Dafür gibt es zum Beispiel im Internet viele verschiedene Punktetabellen, die man nutzen kann. Da diese aber nicht vollständig sind und niemand gern mit einem Stapel ausgedruckter Tabellen einkaufen möchte, ist es sinnvoller, die Weight Watchers Formel im Kopf zu haben. Sie lautet:
(Fett x 0,11) + (kcal x 0,0165) = Punktewert des Lebensmittels
Hat ein Schokoriegel zum Beispiel einen Fettanteil von 3,4 Gramm und 120 Kalorien, werden diese beiden Werte in die Formel eingetragen:
(3,4 x 0,11) + (120 * 0,0165) = 2,35
Mit diesem Schokoriegel würde man demnach schon etwa zwei Punkte der täglichen Gesamtpunktzahl verbrauchen. Wer diese Formel im Kopf hat, findet schnell heraus, wie viele Punkte man sich für das jeweilige Lebensmittel berechnen muss. Nach einigen Wochen hat man dann meist die Punkte der Speisen und Getränke, die man am häufigsten konsumiert, im Kopf, sodass man die Formel nicht mehr allzu oft braucht.
Ist Weight Watchers wirklich effektiv?
Über die Effektivität des Weight Watchers System wird heiß diskutiert. Viele Menschen sind überzeugt, einige setzen jedoch lieber auf andere Methoden zum Abnehmen. Ob man Weight Watchers Points zählen möchte oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Einen Versuch ist es aber wert, denn das Punkte zählen nach der hier vorgestellten Methode ist kostenlos. Auch, wenn sich nicht sofort Abnehmerfolge einstellen, ist Weight Watchers eine gute Möglichkeit, um den eigenen Energiebedarf kennenzulernen und eine Ernährungsumstellung anzugehen.
Artikelbild: © Yu Lan / Shutterstock
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