Durchfallerkrankungen sind für viele Menschen ein lästiges Problem, welches von alleine vergeht. Die meisten wissen allerdings nicht, dass Durchfall für Kinder, insbesondere Babys sowie ältere Menschen in bestimmten Fällen eine gesundheitliche Bedrohung darstellen kann. In anderen Situationen kann der Durchfall aber auch einfache nur eine Erkrankung sein, die den Familienalltag erschwert. Im nachfolgenden Artikel erhalten Betroffene hilfreiche Tipps, wie sie ihren Durchfall mit simplen Hausmitteln stoppen.
Durchfall: Keine seltene Magen-Darm-Beschwerde
Akuter Durchfall ist in der Regel eine Schutzreaktion des Körpers, der versucht, eingedrungene Krankheitserreger oder umständen Gifte möglichst rapide loszuwerden. Durchfall bedeutet allerdings nicht ausschließlich ein wässriger Stuhl, sondern auch andere Symptome wie zum Beispiel:
- Übelkeit
- Fieber
- Bauschmerzen
- Erbrechen
Nicht jeder, der einen dünneren Stuhl als üblich ausscheidet, leider gleich unter Durchfall. Von Diarrhö ist erst dann die Rede, wenn der Stuhl dreimal täglich wässrig oder nicht geformt ist. Eine Ausnahme dieser Regel sind gestillte Babys, bei denen mehrere dünne Stühle pro Tag etwas Normales ist.
Die Ursachen für Durchfall können sowohl von harmloser als auch gefährlicher Natur sein:
- Stress
- psychosomatische Beschwerden
- Alkohol
- Gifte
- falsche Ernährung
- Nahrungsmittelunverträglichkeit
Magen-Darm-Beschwerden treten am häufigsten nach Infektionen mit Protozoen, Viren oder Bakterien auf. Diese Keime können über verdorbene oder rohe Speisen in den Körper eintreten. Sie sind aber auch im Trinkwasser, in Eiswürfeln sowie Swimmingpools zu finden. Das Auftreten der Symptome dauert meist nur wenige Stunden nach Kontakt. Unwohlsein, Magengrummeln und Temperaturanstieg sind die Folge.
Betroffene müssen in diesem Fall lernen, zwischen akutem und chronischem Durchfall zu unterscheiden:
- Akuter Durchfall: Die harmlose Variante, die nach wenigen Tagen verschwindet.
- Chronischer Durchfall: Hält länger als zwei Wochen an oder kehrt nach einigen Episoden zurück.
Wenn der Durchfall eintritt
Durchfall ist für jeden Menschen unangenehm und störend, insbesondere berufstätige Erwachsene. Glücklicherweise lässt sich Durchfall zu Hause auskurieren, wenn man sich einige Tage freinimmt.
Sobald die klassischen Beschwerden auftreten, der Bauch grummelt und schmerzt, man sich übel fühlt und sich Kopfweh einstellt, sollten Betroffene die Signale ihres Körpers nicht ignorieren: Jetzt braucht er dringend Ruhe. Für den Ernstfall sollte man alle nötigen Utensilien bereithalten: Hand- und Papiertaschentücher, einen Eimer für Übelkeit sowie einige Flaschen Wasser. Nach einem Gang auf die Toilette sollte diese immer sofort desinfiziert werden, um die Ansteckungsgefahr für die Familienmitglieder zu reduzieren.
Insofern der Durchfall länger als drei Tage andauert, sollte man bereits den Hausarzt um einen Hausbesuch bitten. Weitere Merkmale von problematischem Durchfall sind:
- Dehydration, erkennbar an dunklem, spärlichem Urin
- blutiger Stuhl
- hohes Fieber (> 39°C)
- mehrere Personen erkranken
- Verschlechterung des Allgemeinzustandes
- Durchfall nach Fernreise oder Medikamenteinnahme
Insbesondere blutiger Durchfall muss ernst genommen werden, da er ein Anzeichen auf eine sogenannte EHEC-Infektion sein kann. In diesem Fall sollten Betroffene umgehend einen Arzt aussuchen, ansonsten drohen Nierenversagen, Blutarmut oder ein Hirnödem.
3 Hausmittel, die gegen Durchfall wirken
- Flüssigkeiten zu sich nehmen: Eine Durchfallerkrankung kostet den Körper viel Flüssigkeit, welche schnellstens ersetzt werden muss. Nur so kann der Salzhaushalt und Stoffwechsel des menschlichen Organismus im Gleichgewicht bleiben. Das wichtigste Hausmittel bei Durchfall lautet folglich: Trinken, trinken und noch mal trinken. Erwachsene sollten zwischen drei und vier Liter trinken, Kinder etwas weniger. Die Getränke sollten Kalium, Salz sowie Zucker enthalten. Besonders gut eignen sich Fruchtsäfte, kohlensäurearmes Mineralwasser sowie Fenchel-, Kamillen- und Pfefferminztee. Cola ist aufgrund des zu hohen Zuckeranteils nicht zu empfehlen.
- Geriebener Apfel: Ein simples Hausrezept, für das man nur einige rote Äpfel benötigt. Zur Zubereitung entfernt man Kerngehäuse und Apfelkerne und reibt anschließend den ungeschälten Apfel auf einer Obstreibe. In den Brei kommen noch einige Tropfen Zitrone. Das in der Zitrone enthaltene Vitamin C sorgt dafür, dass die Apfelmasse nicht braun wird. Im Apfel hingegen ist Pektin enthalten, welcher den Stuhl eindickt. Weiterhin soll sich Pektin wie ein Schutzfilm über die innere Darmwand legen, um Bakterien davon abzuhalten, Schaden anzurichten.
- Heidelbeertee: Die Heidelbeere enthält Gerbstoffe, die Entzündungen hemmen. Gleichzeitig wirken sie zusammenziehend und dämpfend auf die Muskeltätigkeit des Magens. Für Kinder, die unter Durchfall leiden, ist Heidelbeertee ein gutes Heilmittel, da er hervorragend schmeckt und somit leicht zu verabreichen ist. Für die Zubereitung des Tees werden ein bis zwei Teelöffel getrocknete Heidelbeeren benötigt, die man zehn Minuten lang in Wasser köcheln lässt. Bis zu drei Tassen Tee kann man jeden Tag trinken, bis die Beschwerden nachlassen. Wichtig ist, ausschließlich getrocknete Heidelbeeren zur Zubereitung des Tees zu verwenden. Frische Heidelbeeren haben nämlich den umgekehrten Effekt – sie verursachen Durchfall.
Kein gutes Hausmittel ist übrigens Cola mit Salzstangen. Cola enthält, wie bereits erwähnt, zu viel Zucker, wodurch man den Durchfall eher verschlimmert. Auch Salzstangen haben keinen positiven Einfluss auf Durchfall, da sie lediglich Natrium und kein Kalium enthalten. Kalium kann man dem Körper hingegen über den Verzehr von Bananen zuführen.
Sobald die ersten Beschwerden abnehmen, können die ersten magenschonenden Lebensmittel eingenommen werden. Dazu gehören:
- gekochte Haferflocken
- geriebene Äpfel
- pürierte Bananen
- Kartoffelbrei
- klare Suppen
- Reis- oder Haferschleim
- mageres, gekochtes Fleisch
- Suppe aus frischen Möhren
Letzteres ist besonders empfehlenswert, da Karotten Stoffe enthalten, die die im Darm enthaltene Flüssigkeit binden. Sobald Betroffene ihren normalen Appetit wieder erlangt haben, können sie sich wie gewohnt ernähren. In den ersten Tagen sollte man jedoch auf milchhaltige Nahrungsmittel sowie fettige und scharfe Speisen verzichten. Auch Kaffee, Zigaretten und Alkohol bleiben auf der Tabuliste.
Artikelbild: © AXL / Shutterstock
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