Kaffee genießt weltweit den Ruf als Kulturgut, je nach Land und Region unterscheiden sich die Zubereitungsarten oder die Gepflogenheiten im Umgang mit dem Genuss eines frischen Kaffees. Man selbst hat ganz spezielle, teils eigensinnige Gewohnheiten dahingehend, welchen Röst- oder Mahlgrad man bevorzugt und in welchem Rahmen der Kaffee genossen wird. Kaffee ist aber gleichzeitig ein psychotropes und je nach Verarbeitung stark koffeinhaltiges Getränk, worauf ein jeder Körper anders reagiert.
In den folgenden Absätzen gehen wir dem Ganzen aus medizinischer Sicht auf den Grund und versuchen, den gesundheitlichen Aspekt des Kaffeekonsums zumindest annähernd zu beschreiben.
Kaffee = eine gehörige Ladung Koffein
Viele Menschen trinken ihren Kaffee gerne am Morgen oder am frühen Nachmittag, um fit für anstehende Aufgaben zu werden. Ursächlich für diesen Effekt, manch einer würde von einem „Ritual“ sprechen, ist das darin enthaltene Koffein. Koffein regt den Kreislauf an und ist gleichermaßen ein „Gemütskatalysator“, hebt also die Stimmung. Je nach körperlicher Konstitution dauert es bis zu 45 Minuten, bis Koffein in den Blutkreislauf gelangt – hier geht man von einer Halbwertszeit von etwa vier Stunden aus.
Das bedeutet, etwa 4 ½ Stunden nach der letzten Tasse Kaffee zirkuliert immer noch die Hälfte des Koffeins im Blut. Eine durchschnittliche Tasse Kaffee beinhaltet zwischen 80 und 120 Milligramm Koffein, jeder Deutsche nimmt täglich durchschnittlich 200 Milligramm auf – freilich nicht allein durch Kaffee, ebenso ist Koffein in Energydrinks, Tee oder Cola enthalten. Vor allem kleinere Dosen haben einen nachweislich positiven Effekt auf das Konzentrationsvermögen, sie unterdrücken Müdigkeitserscheinungen und verbessern die Speicherkapazität des Gehirns – ideal für eine gesteigerte Produktivität.
Antioxidantien stehen mit vielen positiven Effekt im Zusammenhang
Sogenannte Antioxidantien sind chemische Verbindungen, die ein Oxidieren an anderer Stelle (schädliche Substanzen) einschränken oder komplett verhindern. Man spricht in Fachkreisen auch von „Radikalfängern“, das bedeutet, dass das Risiko einer Zellschädigung verringert wird. Der Körper ist zwangsweise auf derartige Schutzmechanismen angewiesen, denn sie wehren Radikale ab und reparieren die durch diese verursachten Schäden gleichermaßen. Bestimmte Theorien setzen dort an, wo oxidativer Stress einen entscheidenden Einfluss nimmt auf den Alterungsprozess beim Menschen.
Oxidativer Stress bezeichnet eine Stoffwechsellage, bei welcher reaktive Sauerstoffverbindungen in deutlich überdurchschnittlicher Menge wirken. Das Übermaß führt dazu, dass die naturgemäße Funktion einer Zelle, die Reparatur und Entgiftung gleichermaßen ermöglicht, eingeschränkt wird. Diverse Krankheiten stehen zumindest in Korrelation zu oxidativem Stress, Genaueres ist derzeit im Fokus der Altersforschung. Seit Neuestem weiß man aber zumindest etwas über den Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen.
Kaffee und seine Wirkung auf den Blutdruck
In den westlichen Industriestaaten zählt Kaffee in Zeiten einer zunehmend hektischer wirkenden Welt als klassisches Konsummittel. Viele Menschen, insbesondere im Alter, leider unter Bluthochdruck. Schon früher gab es Andeutungen, das im Kaffee enthaltene Koffein würde dazu beitragen, die Probleme ohnehin schon „vorgeschädigter“ Kaffeetrinker zu beschleunigen. Tatsache ist, dass Koffein daran beteiligt ist, wenn sich der Druck in den Gefäßen erhöht. Allerdings handelt es sich hierbei um eine kurzzeitige, etwa auf 30 Minuten beschränkte Erhöhung des Blutdrucks. Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung macht dies, je nach persönlicher Konstitution und Menge an Koffein, etwa zehn bis 20 mmHG aus.
Je häufiger man Kaffee trinkt, desto geringer fallen die regelmäßigen, aber zeitlich begrenzten Erhöhungen des Blutdrucks aus. In jedem Fall ist Bluthochdruckpatienten mit deutlich erhöhten Werten davon abzuraten, regelmäßig Kaffee zu trinken. Der behandelnde Arzt kann im Zweifelsfall Auskunft darüber geben, ob und in welcher Dosis man Koffein dennoch zu sich nehmen darf. Denn mittlerweile gibt es Studien, die sogar eine Verbesserung der Herzfunktion andeuten und im Zusammenhang mit einer schützenden Wirkung gegenüber einer Gefäßverkalkung stehen sollen.
Abschließende Kommentare und Fazit
Wie eingangs erwähnt, hat Kaffee einen besonderen Effekt auf den menschlichen Körper. Entscheidend ist, in welchen Mengen jemand Kaffee (=Koffein) zu sich nimmt und welche Begleiterscheinungen des Weiteren gegeben sind. In manchen Sorten, die sich vor allem anhand der Röststufe unterscheiden, schwankt der Koffeingehalt deutlich. Zudem hat die Zubereitungsart nicht zuletzt einen Einfluss auf die Stoffwechselaktivität. Das hängt mit unterschiedlichen Aromastoffen zusammen, die gemeinsam mit Farb- und Geschmacksstoffen für den röstspezifischen Geschmack sorgen.
Nicht jeder Kaffee, der besonders teuer verkauft wird, weist eine entsprechende Qualität auf. Vielmehr handelt es sich dabei um Preisdifferenzen, die aufgrund der Situation in den Anbauländern für teils deutliche Preisunterschiede sorgen. Das gilt insbesondere für Kaffee im Einzelhandel, wie eine Recherche des Internetportals Gutscheinsammler anhand des Preisvergleichs in mehreren Starbucks-Filialen verdeutlicht. So liegt der Preis für einen Cappuccino in Warschau ganze 109 Prozent über dem Preis für dasselbe Produkt in den Filialen in Bern.
Zusammenfassung
Kaffee gilt als Stimmungsmacher und verbessert nachweislich die Konzentrationsfähigkeit. Vor allem dann, wenn Milch beigemischt wird, ist er außerdem verträglicher gegenüber der Magenschleimhaut. Die Dosis bestimmt den gesundheitsfördernden Effekt – weniger ist im Zweifel immer mehr.
Artikelbild: © Morganka / Bigstock.com
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