In Deutschland steigt nicht nur die durchschnittliche Lebenserwartung. Alle fünf Jahre wird auch eine Verdoppelung der Alzheimer-Erkrankungen erwartet. Einen sicheren Schutz vor dieser Erkrankung gibt es nicht. Es besteht allerdings ein Zusammenhang zwischen der Lebensführung und der Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken. Die Vorbeugungsmaßnahmen gegen Alzheimer dürfen nicht erst im Alter beginnen. Entscheidend ist der Lebensstil, den wir in den Jahrzehnten vor dem Ruhestand pflegen. Die Alzheimer-Forschung (http://www.alzheimer-forschung.de) spricht von den vier Säulen der Vorbeugung:
Ernährung – die erste Säule der Vorbeugung
Die traditionelle Küche der Mittelmeerländer enthält einen hohen Anteil an Obst, Gemüse und Getreide. Auch Fisch, gerne bei einem Glas Rotwein genossen, und Milchprodukte stehen regelmäßig auf dem Speiseplan. Rotes Fleisch und Geflügel wird sehr wenig konsumiert, statt tierischer Fette gibt es reichlich Olivenöl. Diese Ernährungsgewohnheiten führen nachweislich zu einer Verringerung des Aluzheimer-Risikos. Die ausgewogene Ernährung versorgt den Körper vor allem mit den wichtigen Vitaminen B6, B12 und Folsäure. Diese Nährstoffe senken den Homocysteinspiegel. Homocystein ist ein giftiges Stoffwechselprodukt, das nicht nur das Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko erhöht, sondern im Alter auch den Abbau der Gehirnmasse beschleunigt.
Den sogenannten „freien Radikalen“, die im Körper zellschädigend wirken und im Alter unter anderem gefährliche Ablagerungen im Gehirn fördern, begegneten man mit ausreichender Zufuhr an Vitaminen E,C und dem Provitamin A, besser bekannt als Beta-Karotin.
Obst, Gemüse, Fisch und Milchprodukte sichern die ausreichende Versorgung mit diesen Nährstoffen. Besonders wichtig in den Vorbeugemaßnahmen gegen Alzheimer sind Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in Leinöl, Lachs und Kabeljau enthalten sind.
Bewegung – die zweite Säule der Vorbeugung
Bewegung fördert die Durchblutung, erhöht die Muskelmasse und sorgt für eine verbesserte Stoffwechselaktivität. Durch mangelnde Bewegung kann das Alzheimer-Risiko um 20-70% erhöht werden. Um die vorbeugende Wirkung der Bewegung zu optimieren, sind keine sportlichen Höchstleistungen erforderlich. Besonders wichtig ist die Regelmäßigkeit. Durch Walking, Laufen, Schwimmen oder Radfahren trainieren Sie nicht nur den Kreislauf, sondern auch das Gehirn.
Geistige Aktivität – die dritte Säule der Vorbeugung
Für jeden Menschen ist einleuchtend, dass Muskel trainiert werden müssen, wenn sie nicht erschlaffen sollten. Mit dem Gehirn verhält es sich ebenso. Nur durch regelmäßiges Training, durch aktive Beanspruchung bleibt der Geist „fit“. Durch die Gehirnaktivität werden Synapsen gebildet und Nervenzellen miteinander verbunden. Dieser Vorgang ist für die Verhinderung von Alzheimer besonders wichtig. Die beste Methode, um das Gehirn regelmäßig zu trainieren, ist das Lernen bis ins hohe Alter. Das regelmäßige Üben einer Fremdsprache ist ebenso nützlich, wie die aktive Beschäftigung mit Wissenschaft, Politik oder Kunst und Kultur. Fernsehkonsum und der Rückzug in Routinehandlungen verringern hingegen die Gehirnleistung. Besonders wertvoll für die geistige Fitness ist die regelmäßige Kommunikation. Und diese Erkenntnis führt uns gleich zum nächsten Punkt.
Soziale Kontakte – die vierte Säule der Vorbeugung
Während Einsamkeit die Lebensqualität verringert und das Alzheimer-Risiko erhöht, werden durch soziale Kontakte viele Aspekte eines vorbeugenden Lebensstils miteinander verbunden. Kommunikation, geistiger Austausch, Lernen und, zum Beispiel beim Seniorenturnen, auch Bewegung verbinden sich zu einem auch der Seele wohltuenden Lebensstil. Einsamkeit ist schädlich und gesundheitsgefährdend.
Artikelbild: © Pressmaster / Shutterstock
Schreibe einen Kommentar