Demenz ist eine Erkrankung, die nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für dessen Angehörige belastend ist. Je weiter das Krankheitsbild fortschreitet, desto mehr Betreuung benötigt der Demenzkranke. Diese stellt hohe körperliche und psychische Anforderungen an die Pflegenden und Angehörigen. Helfend und unterstützend können ihnen Beratungsstellen zur Seite stehen, die sich auf den Umgang mit Demenzerkrankten spezialisiert haben.
Demenz ist eine Erkrankung, deren Ursache eine organische Störung im Gehirn des Betroffenen ist. Diese hat unterschiedliche Verhaltensweisen sowie ein zunehmendes Nachlassen der Konzentrations- und Merkfähigkeit zur Folge. Demenzkranke sind mit dem Fortschreiten der Erkrankung immer weniger in der Lage, alltägliche Aufgaben zu bewältigen. Zusätzlich können sie durch ihre Handlungen sich und andere gefährden. Die Betreuung des Demenzkranken macht aus diesen Gründen eine gewisse Anleitung, Hilfe und Kontrolle notwendig, wobei alle drei Maßnahmen auf den individuellen Zustand des Betroffenen ausgerichtet sein müssen. Angehörige von Demenzkranken müssen den Betroffenen gut einschätzen können.
Weiterhin geht es im Umgang mit dem Erkrankten darum, seine noch vorhandenen körperlichen und geistigen Fähigkeiten zu erhalten, seine Lebensfreude zu erhalten beziehungsweise wieder zu erlangen und ihn zu motivieren, so lang wie möglich an seiner Umwelt teilzuhaben. Hierbei sind unter anderem physiotherapeutische und ergotherapeutische Maßnahmen dienlich oder aber die Teilnahme an Tanz-, Gestaltungs- und Bewegungskursen, an musikalischen Veranstaltungen oder an speziellen Therapien wie beispielsweise der tiergestützten Therapie. All diese Aktivitäten müssen von den Angehörigen organisiert, begleitet und finanziert werden. Angehörige von Demenzkranken sind also wahre Organisationstalente.
Selbstverständlich gibt es verschiedene Stellen, bei denen fachliche Hilfe sowie eine teilweise oder vollständige Kostenübernahme beantragt werden kann. Diese allerdings muss der Betroffene erst einmal kennen. Und dann hat er jede Menge Anträge auszufüllen, Begründungen zu schreiben, Atteste einzuholen. Nicht vergessen werden darf, dass die körperliche Pflege und die Ernährung des Demenzkranken gesichert sein müssen. Nicht immer akzeptiert der Kranke die Entscheidungen des Angehörigen. Er reagiert entsprechend mit Wut und Zorn, fühlt sich beobachtet und hintergangen. Eventuell erfolgt eine Reaktion, die im krassen Gegensatz zu der gewünschten steht. Angehörige von Demenzkranken benötigen psychologische Kenntnisse, um in solchen Momenten richtig zu reagieren.
Der Umgang mit dem Demenzkranken allein erfordert von dessen Angehörigen eine Reihe an Eigenschaften, die nicht jeder Mensch mitbringt beziehungsweise erst erlernen muss. Zusätzliche Belastungen können darin bestehen, dass nicht nur die Pflege des Angehörigen, sondern auch die Versorgung des eigenen Haushalts und/oder der Kinder gesichert sein muss. Viele Angehörige überschätzen ihre eigene Leistungskraft. Nicht wenige von ihnen erkranken selbst, weil der Körper und die Seele die hohen Belastungen nicht ständig verkraften.
Soweit muss es allerdings nicht kommen. Verschiedene Organisationen und Sozialkassen bieten nämlich die Möglichkeit der frühzeitigen Beratung an. Beratungsstellen für Angehörige von Demenzkranken gibt es inzwischen in allen größeren Städten. Ihre Aufgabe besteht in erster Linie darin, den Angehörigen zuzuhören und sie durch verschiedene Methoden zu entlasten. So können beispielsweise Einzel- oder Familiengespräche durchgeführt werden, in denen den Angehörigen das Verhalten des Betroffenen erklärt wird und Möglichkeiten zum Umgang mit ihm aufgezeigt werden. Die Angehörigen sollen in diesen Gesprächen Kompetenz und Sicherheit erlangen sowie über ihre Rechte umfassend aufgeklärt werden.
Artikelbild: © Lighthunter / Shutterstock
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