Geht man mit Erkältungsanzeichen wie Halsschmerzen zum Arzt, bekommt man oft sofort ein Antibiotikum verschrieben. Doch ist das wirklich sinnvoll? Längst sind Breitbandantibiotika und insbesondere ihr häufiger Einsatz in der Kritik, weil wir mit immer mehr Keimen zu kämpfen haben, die eine Resistenz gegenüber Antibiotika entwickelt haben. Die Anzahl der Menschen, die sich alternative Behandlungsmöglichkeiten wünschen, steigt daher. In diesem Fall sind Propolis-Tropfen zu empfehlen. Sie gelten längst nicht nur bei der Bekämpfung von Bakterien als kleines Wundermittel.
Was sind Propolis-Tropfen?
Propolis-Tropfen werden aus Bienenharz gewonnen, der eine Vielzahl von heilenden und gesundheitsfördernden Substanzen enthält. Mithilfe von Propolis dichten Bienen ihren Bienenstock ab. Dadurch wird er nicht nur witterungsfester und dichter, sondern ist auch besser vor Krankheitserregern geschützt. Die Bienen nutzen Propolis, um den kompletten Bienenstock damit einzubalsamieren. Sämtliche Ritzen und auch der Eingang werden mit Propolis eingekittet, damit Krankheitserreger keine Chance haben.
Oft fällt es Imkern daher schwer, den abgedichteten Bienenstock noch zu öffnen. Fremdkörper oder tote Insekten werden im Bienenstock ebenfalls mit Propolis einbalsamiert, damit sich keine Krankheitserreger bilden, wenn sie verwesen. Dieses Vorgehen ist für Bienen von enormer Bedeutung, da es im Bienenstock mit einer Temperatur von 35 Grad Celsius sehr warm ist. Bei diesen Temperaturen würden sich Krankheitserreger ohne die Propolis-Infektionsabwehr sehr schnell vermehren.
Wie wird Propolis gewonnen?
Nur spezielle Bienen, die sich ausschließlich der Gewinnung von Propolis widmen, sammeln diesen von verschiedenen Bäumen und Pflanzen ein und bereiten ihn zu. Diese sogenannten Propolis-Bienen verlassen den Bienenstock etwa zwischen 10 und 16 Uhr, da es nur dann warm genug ist, um die Harze geschmeidig werden zu lassen. Propolis ist hauptsächlich im Harz von Bäumen enthalten und wird dort im Frühjahr und Frühsommer von den Bienen gesammelt. Die Knospen und Zweige der folgenden Baumarten werden als Propolis-Lieferanten genutzt:
- Pappel
- Birke
- Weide
- Esskastanie
- Erle
- Fichte
- Kiefer
Eine besonders hohe Bedeutung für die Propolis-Gewinnung haben die Knospen der Pappel. Ihr Harz- und somit Propolis-Gehalt ist sehr hoch, sodass manche Menschen auch die reinen Pappel-Knospen für Heilzwecke einsetzen. Propolis selbst ist allerdings noch intensiver, da hier zusätzlich das Drüsensekret der Bienen enthalten ist. Um den Propolis zu gewinnen, setzen sie sich auf die Baumknospen und entreißen ihr unter Aufbringung ihrer gesamten Kraft kleinere Bröckchen Harz. Diese Krümel schaffen sie dann zum Bienenstock, um diesen abzudichten.
Propolis – ein Nebenprodukt der Pollenverdauung?
Es gibt darüber hinaus auch Untersuchungen darüber, dass ein Teil des Propolis auch als Nebenprodukt der Pollenverdauung entstehen könnte. Die Hülle der Pollen besteht ebenfalls zum Teil aus Harzen und Balsamen. Werden diese Pollenkörner geöffnet, um die Larven zu ernähren, dann entsteht als Abfallprodukt die harzhaltige Hülle. Diese Hülle dient zur Gewinnung der Propolis-Tropfen, welche dann durch die Verdauung der Bienen zu dem Propolis umgewandelt werden, den wir für Heilzwecke nutzen möchten.
Welche Inhaltsstoffe enthält Propolis?
Propolis enthält zahlreiche hochwertige Inhaltsstoffe, die jedoch immer ein wenig variieren. Welche Stoffe konkret enthalten sind, hängt davon ab, von welcher Pflanze oder welchem Baum die Bienen ihn gesammelt haben. Forscher analysieren die Propolis-Inhaltsstoffe schon seit Jahren, sind aber mit der Analyse noch lange nicht am Ende angekommen. Propolis setzt sich meist ungefähr wie folgt zusammen:
- 50 Prozent Harze
- 30 Prozent Wachs
- 10 Prozent ätherische Öle
- 5 Prozent Pollen
- 3 Prozent organische Stoffe
- 2 Prozent Mineralstoffe
In den mineralischen und organischen Substanzen des Propolis sind neben vielen anderen die folgenden Inhaltsstoffe enthalten:
- Vitamin A
- Vitamin B1 und B3
- Vitamin E
- Andere Vitamine
Auch organische sekundäre Pflanzenwirkstoffe kommen in Propolis vor:
- Flavonoide
- Flavone
- Koffeinsäure
- Antibiotische Substanzen
- Gerbsäuren
- Benzylkumurat
- Salizylsäure
- Zimtalkohol
- Pinocembrin
- Pinobanksin
- Galangin
Zudem enthält Propolis wichtige Spurenelemente wie Eisen, Zink, Kalzium, Kobalt, Kupfer, Magnesium, Mangan, Selen und Silizium.
Welche Wirkung hat Propolis?
Aufgrund der zahlreichen wertvollen Inhaltsstoffe sagt man Propolis viele gesundheitsfördernde Wirkungen nach. Die Propolis-Tropfen können eine antibakterielle Wirkung haben und somit durchaus als Antibiotika-Ersatz ausprobiert werden. Gleichzeitig sollen sie
- immunstimulierende,
- schmerzlindernde,
- entzündungshemmende
- und wundheilende
Effekte haben.
Wofür werden Propolis-Tropfen angewendet?
Die Tropfen haben den Vorteil, dass sie sowohl lokal als auch oral eingenommen werden können. Sie helfen bei zahlreichen Beschwerden, die durch innere Erkrankungen hervorgerufen werden. Durch die antibakterielle und antivirale Wirkung werden Propolis-Tropfen daher insbesondere zur inneren Anwendung bei Hals- und Ohrenschmerzen sowie bei Entzündungen des Magens, des Darms oder der Blase verwendet. Doch auch bei Haut- und Schleimhauterkrankungen können sie äußerlich aufgetragen werden, um etwa Geschwüre, Fußpilz oder Warzen zu bekämpfen.
Statistik zum Thema
Bienenvölker in Deutschland
2011 | 2012 | 2013 | |
---|---|---|---|
Bayern | 163.543 | 155.120 | 158.586 |
Württemberg | 80.425 | 80.254 | 81.420 |
Baden | 62.289 | 62.256 | 63.283 |
Hessen | 48.240 | 48.533 | 48.657 |
Hannover | 43.748 | 43.428 | 43.925 |
Westfalen-Lippe | 39.411 | 39.090 | 40.767 |
Rheinland | 37.283 | 37.269 | 41.713 |
Sachsen | 28.170 | 28.019 | 28.695 |
Schleswig-Holstein | 21.176 | 20.941 | 20.886 |
Weser-Ems | 20.932 | 20.329 | 20.947 |
Brandenburg | 18.346 | 18.764 | 19.426 |
Mecklenburg-Vorpommern | 14.731 | 15.510 | 15.551 |
Thüringen | 15.803 | 15.419 | 15.435 |
Rheinland-Pfalz | 10.280 | 10.110 | 10.598 |
Sachsen-Anhalt | 9.825 | 9.920 | 10.232 |
Saarland | 7.473 | 7.291 | 7.608 |
Berlin | 3.410 | 3.490 | 4.407 |
Hamburg | 3.389 | 3.378 | 3.452 |
Quelle: Deutscher Imkerbund (Deutschland, 2011 bis 2013)
Selbst bei Karies und Zahnfleischentzündungen werden die Tropfen oft erfolgreich eingesetzt. Ebenso verschaffen sie Linderungen bei den Beschwerden, die durch die Wechseljahre häufig auftreten. Propolis-Tropfen gelten auch als natürliches Anästhetikum, weshalb man sie sogar bei Menstruations-, Kopf- oder Zahnschmerzen einnehmen kann.
Wie werden Propolis-Tropfen eingenommen?
Propolis-Tropfen werden entweder äußerlich oder innerlich angewendet.
Er hilft dabei herauszufinden, ob eine Propolis-Behandlung bei den vorliegenden Beschwerden sinnvoll ist.
Die innerliche Anwendung von Propolis-Tropfen
Möchte man Propolis innerlich anwenden, sollte man je nach Anwendungsfall etwa fünf bis zehn Tropfen auf einen Löffel geben und einnehmen. Andernfalls kann man die sehr süß schmeckenden Tropfen, die sicherlich nicht jedermanns Geschmack sind, auch in ein Getränk geben. Besonders für die Einnahme in Tee sind die Tropfen gut geeignet.
Die äußerliche Anwendung von Propolis-Tropfen
Um die Propolis-Tropfen äußerlich anzuwenden, trägt man sie direkt auf die betreffende Stelle auf. Beim Auftragen hilft ein Wattestäbchen oder ein Kosmetikpad. Möchte man großflächigere Stellen äußerlich behandeln, empfiehlt es sich, die Propolis-Tinktur ein wenig zu verdünnen.
Gibt es andere Darreichungsformen für Propolis?
Das beliebte Naturheilmittel wird nicht nur als Tinktur oder als Tropfen angeboten, sondern auch in anderen Darreichungsformen. Man kann es zum Beispiel auch in Kapselform im Handel kaufen. Es gibt aber auch Pflegeprodukte, die mit Propolis angereichert sind, wie Hautcremes und Zahnpasta. Meist ist die Konzentration des Propolis dabei aber nicht allzu hoch, sodass man trotz der unter Umständen einfacheren Anwendungen überlegen sollte, ob man sich nicht besser die reinen Propolis-Tropfen kauft.
Wo kann man Propolis-Produkte kaufen?
Insbesondere, wenn man nach einem speziellen Propolis-Produkt sucht, gestaltet sich die Suche etwas schwieriger. In Bioläden oder im Reformhaus gibt es oftmals verarbeitetes Propolis, welches in Form von Zahnpasta, Mundwasser, Salben oder Bonbons angeboten wird. Auch in Drogerien, Supermärkten oder Kräuterhandlungen kann man hier fündig werden. Manche Propolis-Artikel können auch in der Apotheke bestellt werden. Dabei kommt es aber immer darauf an, wie die Apotheke ausgerichtet ist. Insbesondere in Apotheken, die auf Naturheilmittel setzen, wird man sicher etwas Passendes finden. Hier lohnt es sich, einfach bei der Apotheke des Vertrauens nachzufragen.
Im Internet gibt es ebenfalls einige Onlineshops, die Propolis-Produkte vertreiben. Aber auch hier wird es schwierig, wenn man gereinigtes Propolis oder Rohpropolis kaufen möchte. Beides wird nur in wenigen Onlineshops angeboten. Alternativ kann man auch immer beim Imker seines Vertrauens fragen, ob man etwas Rohpropolis erhalten kann.
Artikelbild: © Shaiith / Shutterstock
Hannah W. meint
Sehr ausführliche Informationen, vielen Dank!!
Nur sollte man beachten, dass Propolis auch kein „Allheilmittel“ ist, auch können vermehrt allergische Reaktionen und Kontaktallergien auftreten.
Besonders bei bekannten Bienenstich-Allergien sollte man wirklich vorsichtig mit der Anwendung von Propolis sein.
Ansonsten kann ich noch empfehlen einen Blick auf die Studien zu werfen, teils sehr interessant.
Grüße aus Australien,
Hannah
Laura Heimisch meint
Ich bin auch nicht einverstanden, für etwas kleines so wie eine Erkältung Medikamente zu nehmen. Manchmal bekommt man von Ärzten sehr einfach ein Antibiotikum verschrieben. Ich hatte schon mal von Propolis-Tropfen gehört. Ich finde die Vorteile und die Effekte echt super. Ich werde mich in der Apotheke weiter erkundigen, Danke.
Anton Astner meint
Ich hatte vor ca. 30 Jahren fast jedes Jahr in den Sommermonaten eine schwere Angina mit hohem Fieber. Der Arzt hat mir schon geraten die Mandeln zu entfernen. Zufällig lernte ich eine alte Frau kennen (Kräutersammlerin) und erzählte ihr über die Vorfälle über mein Angina. Die Frau gab mir dann den Tipp, Propolistropfen einzunehmen, falls ich ein Kratzen im Hals spüre. Ich machte dies in Zukunft, nicht nur bei einem Halsschmerz sondern fast täglich. Ich hatte nie mehr Angina. Sobald ich ein Kratzen im Hals spüre, nehme ich die Tropfen im rohen Zustand ein.
Grüße aus Österreich
Toni