Die Wirksamkeit der Magnetfeldtherapie ist umstritten. Dennoch wird dieses naturheilkundliche Verfahren zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen und Schmerzen angewandt. Befürworter glauben, die Therapie sei Jahrtausende alt. Kritiker verweisen auf die zahlreichen Magnetfelder, die den Menschen im Alltag umgeben. Dennoch setzen auch Schulmediziner als Zusatzbehandlung auf die Magnetfeldtherapie. Durch das Verfahren sollen magnetische Impulse Verletzungen und Erkrankungen im Körpergewebe positiv beeinflussen.
Geschichte der Magnetfeldtherapie
Anhänger der Therapie glauben, dass sie aus der chinesischen Medizin stammt und schon vor 2000 Jahren angewandt wurde. Auch Hippokrates von Kos, der berühmteste Arzt des Altertums, beschrieb bereits die Anwendung von Steinen mit magnetischer Wirkung. Ebenso sollen Römer und Ägypter dieses Verfahren genutzt haben. Für Furore hat die Therapie im 18. Jahrhundert gesorgt. Der deutsche Arzt Franz Anton Mesmer hat unter dem Namen „animalischer Magnetismus“ mit Magnetfeldern als Therapie experimentiert. Der sogenannte „Mesmerismus“ hatte jedoch weitreichender Auswirkungen: auf die Psychoanalyse ebenso wie auf Hypnose und Parapsychologie. Heute wird die Therapie als Anwendung von Nervenschmerzen und Schmerzen des Bewegungsapparats angesehen.
Anwendung
Die Magnetfeldtherapie wird bei Schmerzen von Nerven, wie beispielsweise des Ischias, aber auch bei Schmerzen infolge eines Bandscheibenvorfalls angewandt. Ebenso soll die Magnetfeldtherapie bei Phantomschmerzen nach einer Amputation helfen. Weitere Anwendungsgebiete sind Kopfschmerzen, Migräne- und Regelbeschwerden. Arthrose und Osteoporose sowie Allergien und Störungen des Blutdruckes werden ebenfalls mit der Magnetfeldtherapie behandelt. Das Immunsystem soll ebenfalls durch dieses Verfahren gestärkt werden. Auch in der Psychiatrie findet diese Therapie Anwendungsbereiche und im Feld der Wellness wird solch eine Behandlung ebenfalls angeboten. Verschiedene wissenschaftliche Studien sollen die Wirksamkeit beweisen.
Durchführung und Wirkung
Die Therapie mit Magnetfeldern basiert auf der Annahme, dass durch die Wechselfelder elektrische Spannungen im Körper aktiviert werden. Das soll Auswirkungen auf die Durchblutung und den Zellstoffwechsel haben: Der Gehalt des Sauerstoffes erhöht sich, die Nährstoffversorgung der Zellen wird verbessert. Die verbesserte Durchblutung soll so die Heilung unterstützen und Anomalien würden beseitigt. Die Therapie wird auch vorbeugend eingesetzt, damit eine dauerhafte gesunde Durchblutung gewährleistet wird. Um diese Wirkung zu erreichen, bekommt der Patient Magnetkissen oder Matten auf die zu behandelnde Stelle. Die Häufigkeit und Dauer der Anwendung hängt von den Beschwerden ab. Ebenso gibt es verschiedene Magnetfeldstärken, die zum Einsatz kommen.
Nebenwirkungen hat die Therapie außer einem leichten Kribbeln nicht. Für Menschen mit einem Herzschrittmacher ist sie jedoch nicht geeignet, die Steuerelektronik des Gerätes kann schwerwiegend gestört werden. Auch Schwangere sollte die Auswirkung der Therapie mit einem Arzt besprechen. Da die Wirkung dieser Behandlung wissenschaftlich unklar ist, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nicht die Kosten für eine Magnetfeldtherapie. Auch private Krankenkassen erstatten nur selten die Behandlungsgebühr. Patienten sollten dennoch einen Versuch wagen.
Befürwortung und Kritik
Die Magnetfeldtherapie ist umstritten. Zahlreiche Kritiker werfen den Studien vor, die die Wirksamkeit beweisen sollen, dass deren sterilen Testbedingungen nicht im Alltag vorkommen würden. Der Mensch sei bereits von zahlreichen Magnetfeldern umgeben. Die Kritiker verweisen, dass der Mensch nicht magnetisch sei und so auch diese Felder keine Auswirkung auf den Organismus haben könne. Auch seien oft die verwendeten Magnetfelder viel zu schwach. Wellness-Experten und andere Mediziner sind von der Wirkung überzeugt. Sie verweisen auf Studien, die zum Beispiel in der Orthopädie zeigen, dass Magnetfelder das Wachstum von geschädigten Knorpeln anregen und die Schmerzen lindern kann.
In der Psychiatrie wirken sie diese Felder erfolgreich auf Nervenzellen aus, sodass Fortschritte bei Depression zu erreichen seien. Dennoch warnen auch die Befürworter, vor allem im Wellnessbereich: Die Magnetfeldtherapie sollte nicht ohne ärztliche Rücksprache ausgeführt werden. In der Wellness-Industrie versprechen die Anbieter dieser Therapie reines Wohlbefinden. Das könne die Magnetfeldtherapie aber nicht leisten.
Artikelbild: © Georgina198 / Shutterstock
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