Wer abends nicht sofort einschlafen kann oder nachts mehrfach aufwacht, leidet meist auch tagsüber unter Müdigkeit oder kann sich oft nicht richtig konzentrieren. Viele Menschen haben Schlafstörungen – die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein. Doch ganz gleich, aus welchem Grund die Schlaflosigkeit auftritt, der Griff zu Medikamenten ist nicht immer nötig. Es gibt auch viele rezeptfreie Schlafmittel aus Naturheilmitteln, die oft genauso gut helfen und vom Körper ganz ohne Nebenwirkungen verarbeitet werden können.
Baldrian und Hopfen können helfen
Ein Klassiker unter den pflanzlichen Mitteln zur Schlafförderung ist Baldrian. Die Pflanze gilt als besonders beruhigend.
Auch dem Hopfen wird eine schlaffördernde Wirkung nachgesagt. Bei Präparaten aus Hopfen dauert es jedoch in der Regel etwas länger, bis die beruhigende Wirkung einsetzt und man in einen erholsamen Schlaf fällt. Meistens werde Schlafmittel mit Hopfenextrakten deshalb in Kombination mit anderen natürlichen Heilmitteln eingesetzt. Allerdings hält die Wirkung dafür normalerweise länger an, weshalb er häufig benutzt wird, wenn weniger das Einschlafen, als das Durchschlafen Schwierigkeiten bereitet.
Melisse und Passionsblume gegen Unruhe
Manchmal gehen Einschlafstörungen auch mit einer nervösen Unruhe einher. Wenn dies der Fall ist, kann Melisse die Lösung sein. Melissenblätter lindern oft Angstzustände oder helfen, wenn man einfach nicht genügend Ruhe findet, um einschlafen zu können. Die Passionsblume soll bei derartigen Schwierigkeiten ebenfalls hilfreich sein. Auch Kamille und Johanniskraut können bei Einschlafstörungen eingenommen werden. Sie gelten ebenfalls als beruhigend und entspannend für Körper und Geist.
Statistik zum Thema
Was tun Sie wenn Sie abends nicht einschlafen können?
Hilfsmittel | Prozent |
---|---|
Lesen | 46 |
Musik hören | 23 |
Aufstehen, umhergehen | 17 |
Bier trinken | 13 |
Anderes Getränk trinken | 12 |
Naturheilmittel nehmen | 10 |
Schlaf-, Beruhigungs- mittel nehmen | 9 |
Autogenes Training, Ent- spannungsübungen | 9 |
Fernsehen | 9 |
Spazieren gehen | 8 |
Schäfchen zählen | 5 |
Anderes | 6 |
Quelle: IfD Allensbach (1815 Befragte ab 16 Jahren aus Deutschland)
Kräutermischungen als Tee genießen
Baldrian, Hopfen, Melisse, Kamille, Johanniskraut und Passionsblume können unter anderem als Tee zubereitet eingenommen werden. Wer sich nicht die Mühe machen möchte und zu Hause selbst einen Tee aus den einzelnen Zutaten herstellen will, kann sich in der Apotheke eine Teemischung zusammenstellen lassen.
Um den Geschmack zu verbessern oder den individuellen Vorlieben anzupassen, können die Zutaten mit anderen Kräutern vermischt werden. Natürlich sollte dabei darauf geachtet werden, dass die zusätzlichen Zutaten keine gegenteiligen Wirkungen haben, sondern entweder ebenfalls beruhigend oder neutral wirken. Der Tee darf generell mit Zucker gesüßt werden, um den Geschmack angenehmer zu machen. Bei manchen Menschen sorgt Zucker jedoch dafür, dass sie wacher oder unruhiger werden und somit noch schlechter einschlafen können. Ob der Tee mit Zucker getrunken wird, sollte also stets individuell entschieden werden.
Tropfen oder Tabletten aus der Apotheke
Die meisten Naturheilmittel zum Einschlafen können nicht nur als Tee, sondern zum Beispiel auch in Form von Tropfen oder Tabletten eingenommen werden. Diese müssen jedoch in der Apotheke oder zum Teil auch im Reformhaus gekauft werden. Wer Wert darauf legt, die Mittel selbst – beispielsweise aus Kräutern aus dem eigenen Garten – zuzubereiten, sollte besser auf Teemischungen zurückgreifen.
Lavendelduft auf dem Kopfkissen
Es gibt aber auch rezeptfreie Schlafmittel, die nicht eingenommen werden, sondern die mit ihrem angenehmen Duft eine schlaffördernde Wirkung erzielen sollen.
Lavendel ist beispielsweise solch eine Pflanze. Das ätherische Öl aus Lavendelblüten kann etwa in einer Duftlampe seinen beruhigenden Geruch entfalten. Wer mag, kann das Öl auch auf ein kleines Kissen geben und dieses auf den Nachttisch legen. Manche Menschen tröpfeln das Lavendelöl sogar auf das Kopfkissen oder auf das Bettlaken, um den entspannenden Duft noch näher bei sich zu haben.
Ganz in Ruhe ausprobieren
Bei allen Schlafmitteln aus Naturheilmitteln sollte man jedoch beachten, dass sie nicht unbedingt bei jedem Menschen auf die gleiche Art wirken. Manchmal dauert es eine Weile, bis man das für sich persönlich beste Mittel gefunden hat. Hinzu kommt, dass die Schlafmittel teilweise erst nach einigen Wochen ihre volle Wirkung entfalten und generell schwächer wirken, als beispielsweise chemisch hergestellte Medikamente.
Da Naturheilmittel jedoch in der Regel keine Nebenwirkungen haben, kann im Normalfall bedenkenlos und in Ruhe so lange ausprobiert werden, bis das passende Schlafmittel gefunden ist.
Artikelbild: © Tommaso Delpiano / Shutterstock
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