Denn nicht umsonst heißt es „Gemeinsam stark“. Im alltäglichen reicht meist der Freundes- oder Familienkreis aus, um sich nicht alleine zu fühlen. Doch was wenn Krankheit oder traumatische Ereignisse mehr erfordern als nur den Zusammenhalt der Familie oder einer guten Freundin? Vielleicht ist die Familie überfordert oder man hat niemanden, mit dem man über die Problematik reden kann. Genau hier können Selbsthilfegruppen greifen.
Selbsthilfegruppen eine wichtige Ergänzung
Wurden Selbsthilfegruppen in den Anfangszeiten noch müde belächelt, so leisten diese mittlerweile einen entscheidenden Beitrag zum professionellen Gesundheitssystem und sind auch von den Kostenträgern anerkannt. Ein Grund, warum Selbsthilfegruppen im gesundheitlichen Bereich von den Krankenkassen auch finanziell gefördert werden.
Das Spektrum der Selbsthilfegruppen ist vielfältig und mittlerweile findet man sie nahezu in jedem Bereich, nicht nur im gesundheitlichen Bereich. Selbsthilfegruppen erfreuen sich heutzutage einem großen Zuspruch, sodass mittlerweile ein gut ausgebautes Netz an verschiedenen Selbsthilfegruppen existiert.
In welchen Bereichen gibt es eigentlich Selbsthilfegruppen?
Dies ist ganz unterschiedlich. Am bekanntesten sind sicherlich die Selbsthilfegruppen im Suchtbereich (Drogen und Alkohol). Doch Selbsthilfegruppen existieren nicht nur auf dem Sektor Sucht. Gerade im Bereich der psychischen Erkrankungen gibt es heute Selbsthilfegruppen die Menschen mit bestimmten Erkrankungen oder Defiziten unterstützen. So gibt es beispielsweise Selbsthilfegruppen für Menschen die unter Depressionen oder an Borderline leiden. Doch auch in anderen Bereichen lassen sich Selbsthilfegruppen finden. So gibt es vielerorts Gruppen für verwaiste Eltern, Alleinerziehende, Obdachlose oder aber für Eltern mit behinderten Kindern.
Wie findet man eine Selbsthilfegruppe?
Wer eine Selbsthilfegruppe im Gesundheitsbereich sucht der kann hierüber mit seinem Arzt oder Therapeuten sprechen. Praxen und Kliniken haben häufig entsprechendes Informationsmaterial über die Selbsthilfegruppe in der Nähe oder aber zumindest die Kontaktdaten des entsprechenden Ansprechpartners. Wer sich selbst über Selbsthilfegruppen in der Nähe informieren möchte, der kann dies auch mithilfe des Internets tun. Eine weitere Möglichkeit ist auch, sich bei der zuständigen Stadt- oder Gemeindeverwaltung zu erkundigen. Selbsthilfegruppen gibt es mittlerweile in fast jeder größeren Stadt.
Wovon kann man als Betroffener in einer Selbsthilfegruppe profitieren?
Wer den Besuch einer Selbsthilfegruppe in Erwägung zieht, den plagen sicherlich auch Zweifel und Ängste. Denn nicht selten stößt man mit den eigenen Problemen, Ängsten oder Defiziten im normalen Umfeld auf Unverständnis. Ängste auch in der Gruppe nicht verstanden zu werden oder nicht für ernst genommen zu werden sind hier allerdings unbegründet. Hier sollte man sich stets vor Augen halten das in der Gruppe Menschen sind, die Probleme, Ängste, etc. haben, die im Alltag auftreten und die belasten. Für viele ist die Gruppe eine Chance loszulassen und Ballast abzuwerfen. Denn nicht selten entsteht hier ein Gefühl endlich, vielleicht auch zum ersten Mal, verstanden und ernst genommen zu werden. Diese positiven Erfahrungen und das Wissen nicht alleine zu sein, kann sich schon positiv auf das Selbstwertgefühl der Betroffenen auswirken.
Selbsthilfe im Internet
Doch nicht nur vor Ort organisieren sich mittlerweile in Bezug auf Krankheiten oder aber traumatischen Erfahrungen. Ähnlich wie Gruppen vor Ort gibt es heutzutage auch Gruppen die sich im Netz organisieren. Diese sogenannten Foren sind sicherlich nicht mit der Effizienz einer Selbsthilfegruppe vor Ort zu vergleichen, können aber dennoch eine wertvolle Ergänzung sein. Auch bei der Suche nach einer Gruppe vor Ort oder eventuell bei einer Neugründung einer Gruppe kann ein solches Selbsthilfe Forum im Internet helfen und unterstützen. Auch Betroffene die sich vielleicht noch nicht zu dem Schritt bereit erklären eine Selbsthilfegruppe vor Ort zu besuchen, können in einem solchen Onlineforum schon einmal erste Kontakte knüpfen, Ängste und Bedenken abbauen.
Foren in dieser Form sind keine Seltenheit mehr, dies erkennt man spätestens dann wenn man einmal die Suchmaschine bemüht. Wie auch bei den örtlichen Selbsthilfegruppen gibt es Internetforen zu unterschiedlichen Krankheiten beziehungsweise Problematiken.
Artikelbild: © wavebreakmedia / Shutterstock
Phil meint
Ich schätze mal das jeder Mensch eine gewisse Selbsthilfegruppe benötigen könnte. Sowas hilft echt ungemein weiter.
Ansonsten sind Psychiater auch eine Überlegung wert!